Bildungswerkstatt Pädagogik und Landwirtschaft - SoFar
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tiven integrierend Wissen aufzubauen. Eine große Vielfalt an Unterrichtsbeispielen<br />
<strong>und</strong> Projekten ist im Hinblick auf die Bildung dieser Kompetenzen entwickelt<br />
<strong>und</strong> erprobt worden.<br />
(http://www.transfer-21.de _ Materialien; www.lehrer-online.de _ Dossiers;<br />
www.bne-portal.de _ Lehr- <strong>und</strong> Lernmaterialien).<br />
Die Fragestellung dieser Arbeitsgruppe war es, aus dem konkreten Beispiel des<br />
Schulbauernhofs Hutzelberg zu erarbeiten, welche Kompetenzen hier auf welche<br />
Weise erlernt werden können, was das Besondere an diesem Ansatz ist <strong>und</strong> wie<br />
der „außerschulische Lernort“ Schulbauernhof andere Lernformen in Bezug auf<br />
den Kompetenzerwerb ergänzen kann.<br />
Teilnehmer/innen mit verschiedenen beruflichen Hintergr<strong>und</strong> hatten sich zusammengef<strong>und</strong>en:<br />
Eher aus der <strong>Landwirtschaft</strong> bzw. dem Gartenbau kommend, tätige<br />
Lehrer/innen, sowie Menschen die anderweitig mit Bildung beschäftigt sind,<br />
indem sie beispielsweise leitend in Bildungseinrichtungen tätig sind oder Bildungsangebote<br />
konzipieren bzw. wissenschaftlich in diesem Bereich arbeiten.<br />
Zunächst wurde das Konzept des Schulbauernhofs Hutzelberg dargestellt: In der<br />
Regel sind Schulklassen von Montag bis Freitag auf dem Hof. In diesen fünf Tagen<br />
sind die Kinder die „Bäuerinnen <strong>und</strong> Bauern“ <strong>und</strong> an allen anfallenden Arbeiten<br />
in Land- <strong>und</strong> Hauswirtschaft beteiligt. Zu einem großen Teil werden in dieser Zeit<br />
auch die hofeigenen Produkte zur Herstellung der Mahlzeiten verwendet. Der<br />
Weg der Lebensmittel vom Feld, Garten <strong>und</strong> Stall bis zur Mahlzeit wird somit für<br />
viele Kinder (erstmals) direkt erlebbar. Achtung vor den Lebewesen <strong>und</strong><br />
Lebensmitteln zu erleben <strong>und</strong> dies zu verinnerlichen ist ein zentraler Aspekt. So<br />
werden die Kinder beispielsweise angehalten, sich nur soviel Essen aus der Küche<br />
zu holen, wie sie essen können, <strong>und</strong> möglichst wenig wegzuschmeißen. Die Tage<br />
auf dem Schulbauernhof sollen den Kindern das Gefühl vermitteln: „Ich kann<br />
Kühe melken, ich kann Käse <strong>und</strong> Butter machen, ich kann Brot backen, ich kann<br />
Essen kochen, ich kann Körbe flechten, ich kann meinen Abneigungen <strong>und</strong> Ängsten<br />
begegnen <strong>und</strong> sie überwinden.“<br />
Ermöglicht wird dies, indem sich die Kinder in Kleingruppen von 5 bis maximal 8<br />
Kindern an jedem Vormittag einem Tätigkeitsbereich intensiv zuwenden (1,5<br />
St<strong>und</strong>en vor dem Frühstück <strong>und</strong> 3 St<strong>und</strong>en zwischen Frühstück <strong>und</strong> Mittagessen<br />
stehen hierfür zur Verfügung).<br />
Dabei durchlaufen sie während ihres Aufenthaltes die 4 wesentlichen Arbeitsbereiche:<br />
1. Betreuung <strong>und</strong> Versorgen der Kühe, Pferde <strong>und</strong> Bienen,<br />
Milchverarbeitung, Weidepflege<br />
2. Betreuung <strong>und</strong> Versorgen der Schafe, Hühner, Kaninchen,<br />
Schweine, Gänse, sowie Ackerbau<br />
3. Pflege von Garten <strong>und</strong> Gewächshaus, beispielsweise Bodenbearbeitung,<br />
säen, pikieren, krauten, pflanzen, ernten der Gemüsepflanzen (im Winter<br />
werden statt der Gartenarbeit traditionelle Handwerkstechniken angeboten)<br />
4. Zubereitung der Mahlzeiten aus hofeigenen Produkten<br />
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