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Bildungswerkstatt Pädagogik und Landwirtschaft - SoFar

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Tagesstruktur <strong>und</strong> Kontinuität<br />

Es gibt, unabhängig von den individuellen Hilfeplänen, eine feste Tagesstruktur,<br />

die alle miteinander leben. Gemeinsame Mahlzeiten <strong>und</strong> Arbeitsphasen gliedern<br />

den Tag. Einmal in der Woche gibt es einen Hofabend zu diversen Themen, die sich<br />

beispielsweise aus der Arbeit in der <strong>Landwirtschaft</strong> ergeben, über Tiere, Pflanzen,<br />

Astronomie oder andere Fragen. Diese Struktur muss dabei jedoch noch so offen<br />

bleiben, dass die neu hinzu kommenden Menschen sich einbringen können.<br />

„(…) Natürlich ist der Alltag ganz stark von uns geprägt. (…) Und für die jungen<br />

Leute, die zu uns kommen, ist es eine ungeheure Anpassungsleistung, die sie bringen<br />

müssen. (...) Auf der anderen Seite muss sich mit jedem Menschen, der zu uns<br />

kommt, das gesamte Klima ändern. Und es ändert sich auch. Aber wie ist das in der<br />

Balance zu halten? Dass jeder, der dazu kommt, sein Ding mit einbringen kann,<br />

seine Initiative entwickeln <strong>und</strong> mit seinen Stärken <strong>und</strong> Schwächen zur Geltung<br />

kommen kann. Vor allem die Stärken weiterentwickeln kann, mit den Schwächen<br />

besser umgehen kann... in einem Rahmen, der nicht starr ist, der sich gestaltet <strong>und</strong><br />

sich entwickeln kann, aber zunächst einmal vorgegeben ist.“ M. v. S.<br />

Arbeit<br />

Von Anfang an wurden zum Wiederaufbau des Hofes keine fremden Firmen engagiert,<br />

sondern alles in Eigenarbeit <strong>und</strong> mit vorhandenem Material bewerkstelligt.<br />

Die Häuser sind in traditioneller Blockbauweise aus eigenem Holz gebaut, der wieder<br />

aufgebaute Stall zum Beispiel mit Holzschindeln gedeckt.<br />

Die Eigenarbeit hat den Vorteil, dass man dabei viel lernen kann, dass sie zum<br />

Handeln auffordert <strong>und</strong> erlaubt, dass sich die Jugendlichen in der Arbeit auspowern<br />

können <strong>und</strong> Selbstwertgefühl gewinnen (siehe unten zur Bedeutung der<br />

Arbeit).<br />

Anthroposophie<br />

Die Anthroposophie lebt in Naatsaku vor allem durch die „anthroposophische<br />

Arbeit“ der Erwachsenen, beispielsweise zur Bedeutung der Biografie <strong>und</strong> der<br />

damit verb<strong>und</strong>enen Aufgabe den Jugendlichen gegenüber. Darüber hinaus werden<br />

das Vorbereiten <strong>und</strong> das Erleben der Jahresfeste, die Gespräche zu Fragen der<br />

<strong>Landwirtschaft</strong> oder auch bestimmte Themen, die von den Zivildienstleistenden<br />

„angefragt“ werden von dem Ehepaar von Schwanenflügel „auf dem Hintergr<strong>und</strong><br />

der Anthroposophie“ angeregt <strong>und</strong> begleitet.<br />

Den Jugendlichen können in der Einzelbegleitung manchmal Übungen im Zusammenhang<br />

mit ihrer spezifischen Situation <strong>und</strong> Problematik vorgeschlagen werden,<br />

die auf Erkenntnisübungen zurückgehen, die Rudolf Steiner beschrieben hat (die<br />

so genannten „Nebenübungen“). Dabei handelt es sich beispielsweise um Wetterbeobachtung<br />

oder andere, zu bewussterem Handeln <strong>und</strong> Denken hinführende<br />

Übungen. Dazu werden aber nur Anregungen gegeben, die der Jugendliche vielleicht<br />

einige Zeit lang aufgreift <strong>und</strong> dann wieder ruhen lässt.<br />

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