Die gesamte Ausgabe 4/2004 als pdf-Datei - Senioren Zeitschrift ...
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Stimmungsvolle<br />
Weihnachtsmärkte<br />
Auswahl; Zeit- und Ortsangaben<br />
ohne Gewähr!<br />
Foto: FKK, Hoffmann<br />
Römerberg: 24.11. – 22.12.<br />
Nordwestzentrum: 27.11. – 24.12.<br />
Hessischer Rundfunk: Funkhaus<br />
am Dornbusch, 10. – 12.12.<br />
Bornheim (Nikolausmarkt):<br />
Uhrtürmchen, 3.12.<br />
Bonames: ev. Kirche, 11.12.<br />
Bergen-Enkheim: Schelmenburg,<br />
27. – 28.11.<br />
Fechenheim: Linne, 3. – 5.12.<br />
Frankfurter Berg: Albert-<br />
Schweitzer-Schule, 4.12.<br />
Griesheim: Schwarzerlenweg,<br />
4. – 5.12.<br />
Gallus: Günderodeschule,<br />
27. – 28.11.<br />
Goldstein (Martinsmarkt):<br />
<strong>Senioren</strong>wohnanlage, 13.11.<br />
Goldstein (Weihnachtlicher<br />
Budenzauber): Heimathaus,<br />
27. – 28.11.<br />
Heddernheim: Alt-Heddernheim,<br />
12.12.<br />
Harheim: Alt-Harheim, 4. – 5.12.<br />
Höchst: Schlossplatz und Justinusplatz,<br />
27. – 28.11.<br />
Nied: Neumarkt in der Eisenbahnersiedlung,<br />
5.12.<br />
Niederrad: Salzmannschule,<br />
27. – 28.11.<br />
Nieder-Eschbach: Alt Niedereschbach,<br />
4. – 5.12.<br />
Nordend: Weihnachtsbasar<br />
Glauburgplatz, 5.12.<br />
Oberrad: Marktplatz, 19.12.<br />
Praunheim: Graebestraße, 28.11.<br />
Rödelheim: Nikolausmarkt<br />
Friedel-Schomann-Weg, 28.11.<br />
Sindlingen: St. Kilian, 28.11.<br />
Schwanheim: Alt-Schwanheim,<br />
4. – 5.12.<br />
Sossenheim: Kirchberg, 28.11.<br />
Unterliederbach: Marktplatz<br />
Liederbacher Straße, 4.12.<br />
Zeilsheim: Bechtenwaldstr., 28.11.<br />
Zum Jahreswechsel war früher „ganz Frankfurt auf den Beinen“. Heute genießt man<br />
das Feuerwerk. Foto: FKK, Hoffmann<br />
dert zurück, aber Familie Goethe<br />
zum Beispiel kannte sie nicht. Zwar<br />
kamen dam<strong>als</strong> auch in Frankfurt Tannenbäume<br />
auf. Geläufiger waren aus<br />
Holz und buntem Papier gefertigte<br />
Lichterpyramiden mit Wachskerzen.<br />
Ein Stimmungsbild vom Heiligabend<br />
in den 20er Jahren des 20.<br />
Jahrhunderts gibt uns Altstadtvater<br />
Fried Lübbecke. <strong>Die</strong> Glocken des<br />
Doms läuteten die Weihnacht ein.<br />
„Überwölbt die Gloriosa die ganze<br />
Stadt, dann ist hinter angelehntem<br />
Fensterflügel für den Hausvater in<br />
Frankfurt die Stunde gekommen, die<br />
Kerzen am Weihnachtsbaum zu entzünden<br />
und das Glöckchen zu läuten,<br />
das heißersehnte.“ Auf der Nikolaikirche<br />
flammte der Lichterbaum auf,<br />
Posaunen- und Trompetenbläser spielten<br />
Weihnachtslieder, und auf dem<br />
Römerberg zwischen den Buden<br />
standen die Frankfurter und sangen<br />
mit. Das Große Stadtgeläute setzt<br />
diese Tradition heute fort.<br />
Der Gruß der Postillione<br />
Schriftliche Neujahrswünsche zu<br />
übermitteln, ist ein alter Brauch.<br />
Gutenberg lässt seinem „Türkenkalender“<br />
von 1454, der in Frankfurt<br />
erschien, den Wunsch folgen: „Eyn<br />
gut selig nuwe Jahr“. Friedrich<br />
Stoltze überliefert uns Neujahrsbräuche<br />
im 19. Jahrhundert. So<br />
zogen die Nachtwächter in der<br />
Neujahrsnacht (Silvester sagte man<br />
dam<strong>als</strong> nicht) von Gasthaus zu<br />
Gasthaus und sangen das Neujahr an,<br />
wofür sie Trank und Obolus erhielten,<br />
ebenso bliesen die Postillione das<br />
Neujahr an, und die Tambourn der<br />
Bürgerwehr trommelten es gar acht<br />
Tage lang an. Neujahrsgeschenke zu<br />
geben, war ohnehin Usus.<br />
„Ganz Frankfurt war auf den Beinen,<br />
wenn der Kalender wechselte“,<br />
berichtete Ernst Nebhut. <strong>Die</strong> Menschen<br />
spazierten durch die Innenstadt,<br />
vor allem über die Zeil; und es<br />
gehörte dazu, den Herren die Zylinder<br />
mit einem Faustschlag einzudrücken.<br />
<strong>Die</strong> feinen Leute feierten<br />
mit Champagner in den Hotels, die<br />
Familien in der guten Stube, sie tranken<br />
Punsch, und das Familienoberhaupt<br />
hielt eine Ansprache. Viel<br />
Feuerwerk wurde zwischendurch verpulvert<br />
– gemäß polizeilicher Erlaubnis,<br />
nachdem 1806 Schießen und<br />
anderes Feuerwerk verboten worden<br />
waren. Manche wanderten durch die<br />
Altstadt, um dem Läuten des Doms<br />
nahe zu sein.<br />
Am Neujahrstag hielt dann der<br />
Karneval seinen Einzug. Im Saalbau<br />
eröffnete die Große Frankfurter<br />
Karnevalgesellschaft die Saison,<br />
andere Vereine im Kaufmännischen<br />
Verein (Volksbildungsheim) oder im<br />
Hippodrom. Mit dem Sternsingen<br />
oder mit dem, bei den Patriziern<br />
schon im 15. Jahrhundert erwähnten<br />
Dreikönigsessen, bei dem der<br />
„Bohnenkönig“ ermittelt wurde, der<br />
im Jahr darauf das Mahl auszurichten<br />
hatte, endete die Weihnachtszeit.<br />
Hans-Otto Schembs<br />
SZ 4/<strong>2004</strong><br />
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