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Klassenmusizieren und Motivation Forschungsbericht

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4 Theoretische KonzeptionIn diesem Kapitel setzen wir uns mit dem Begriff der <strong>Motivation</strong> auseinander <strong>und</strong> bestimmen die fürdiese Untersuchung relevanten theoretischen Ansätze. Wir konzentrieren uns dabei hauptsächlich aufintrinsische <strong>Motivation</strong>stheorien, wobei auch ausgewählte Elemente der extrinsischen <strong>Motivation</strong> imRahmen der aktuellen <strong>Motivation</strong> während der Tätigkeit Beachtung finden.Bevor wir aber näher auf die <strong>Motivation</strong> eingehen, soll im nachfolgenden Abschnitt summarisch dasKM <strong>und</strong> deren didaktisch-methodischen Aspekte näher beschrieben <strong>und</strong> definiert werden.4.1 <strong>Klassenmusizieren</strong>Wie im zweiten Kapitel bereits erwähnt, ist das Phänomen „<strong>Klassenmusizieren</strong>“ erstaunlich wenigerforscht, <strong>und</strong> dies obwohl – oder wahrscheinlich weil – es sich durchwegs um eine „Erfolgsgeschichte“handelt (Hess 2005: 81).Bei allen organisatorischen <strong>und</strong> musikpädagogischen Unterschieden verschiedenster KM-Modellen istdas einende Moment, dass jeder Schüler über einen Zeitraum von ein bis zwei Jahren – meistens inden obligatorischen Volksschulunterricht integriert – ein Instrument erlernt. Schulmusiker <strong>und</strong> Instrumentallehrpersonensind sich inzwischen einig, dass das Ziel dabei nicht in erster Linie eine perfekteInstrumentalausbildung, sondern eine Musikalisierung der Schüler über den Weg der instrumentalenPraxis ist.„<strong>Klassenmusizieren</strong>“ ist mittlerweile ein gängiger Terminus, der aber keinem geschlossenem didaktischenKonzept <strong>und</strong> keiner einheitlichen Methodik unterliegt. Frauke Hess bezeichnet das KM somit zuRecht etwas überspitzt als „rein terminologisches Konstrukt“ hinsichtlich Unterrichtspraxis <strong>und</strong>Lehrintention (Hess 2005: 81).4.1.1 Stand der ForschungDa zum KM keine Studien existieren, stützen wir uns auf Untersuchungen zu erweiterten Musikunterricht.In diesen Forschungen sind zwei Hauptintentionen zu beobachten. Zu unterscheiden sind Studien,die vor allem positive Wirkungen <strong>und</strong> Transfereffekte im kognitiven <strong>und</strong> sozialen Bereich aufzuzeigenversuchen (Spychiger 1995; Bastian 2000) <strong>und</strong> solche, die den Fokus vor allem auf die Entwicklungmusikalischer Fähigkeiten richten (Bähr 2005; Hess 2005). Während in ersteren eine skeptischeHaltung gegenüber einer Instrumentalisierung der Musik für aussermusikalische Zwecke eingenommenwird, ist beiden Richtungen der Wunsch nach empirisch f<strong>und</strong>ierten Nachweisen von Wirkungen<strong>und</strong> einem entsprechenden Untersuchungsinstrumentarium gemein (Zaiser 2007).Die vorliegende Studie lässt sich eher der zweiten Richtung zuordnen, wobei hier motivationale Effekteim Vordergr<strong>und</strong> stehen in der Annahme, dass diese Einfluss auf die zu erlernenden musikalischenFähigkeiten haben.4.1.2 KM-Aspekte: Modelle, Inhalte, Unterrichtsformen <strong>und</strong> -methodenWir wählten innerhalb der jeweiligen KM-Aspekte bewusst je zwei einander gegenüberstehende Inhalte,Unterrichtsformen <strong>und</strong> -methoden, wobei auf „Mischformen“ – wie sie in der Praxis häufig auf-5

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