12.07.2015 Aufrufe

Klassenmusizieren und Motivation Forschungsbericht

Klassenmusizieren und Motivation Forschungsbericht

Klassenmusizieren und Motivation Forschungsbericht

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

offenbar einen Teil der Schüler, worauf auch in der Literatur hingewiesen wird. (vgl. Meyer 2004). Inder Analyse der Interviews kommen wir ausführlicher auf diesen Punkt zurück.Betrachten wir demgegenüber die einen eher höheren Flow-Zustand hervorrufenden Kombinationen 1,3, 5 <strong>und</strong> 7, so fällt auf, dass diese im Vergleich zu den Kombinationen 2, 4, 6 <strong>und</strong> 8 für die höchsteFlow-Ausprägung (++++) zum Teil erheblich mehr Nennungen verzeichnen. In diesen Kombinationenbildet die Methode des Aufgebenden Verfahrens (AV) den gemeinsamen Nenner. Auch hier sind wiederumverschiedene Inhalte (Improvisation/Noten) <strong>und</strong> Unterrichtsformen (Klassenunterricht/Gruppenarbeit)präsent. Obwohl auch in diesem Fall die Kombination von mehreren Elementenfür die hohen Flow-Werte verantwortlich sein könnte, kann der positive Einfluss der Methode AufgebendesVerfahren auf die Flow-<strong>Motivation</strong> wenigstens angenommen werden. Als Erklärung hierfürkönnte die deutliche(re) Aufgabenstellung <strong>und</strong> der klar abgesteckte Rahmen dienen.Wenn wir unseren Blick nur auf jene vier Kombinationen mit den höchsten Flow-Ausprägungen(++++/+++) richten, schnitt – neben dem AV – vor allem das Notenspiel hinsichtlich starkem Flowgut ab (vgl. Tabelle 7). Umgekehrt waren jene Aspektkombinationen mit EV <strong>und</strong> Improvisation fürdas schwächere Flow-Erleben verantwortlich, welche zu den vier am wenigsten mit starken Flow(++++/+++) resp. viel „kein Flow“ ausgestatteten Kombinationen zählten. 37In einem weiteren Schritt setzten wir das Flow-Erleben der Schüler innerhalb der Aspektkombinationenin Beziehung zu den KM-Modellen. Wie schon die Analyse der Häufigkeitsverteilungen zwischenden Klassen offenbarte, besitzt die Perkussionsklasse – von einer Ausnahme abgesehen (K8) – insgesamtdie meisten Nennungen bei „kein Flow“ innerhalb den eher wenig Flow hervorrufenden Aspektkombinationen2, 4, 6 <strong>und</strong> 8. Wie aus Tabelle 8a ersichtlich wird, sind diese Differenzen im Verhältniszu den anderen Klassen relativ bedeutend (die Tabelle sowie die darauf stützenden Grafiken 4a–d sindim Anhang zu finden). Vor allem K4 löste bei 13 Schülern oder knapp 60% der Perkussionsklassekeinen Flow aus, gefolgt von K6 (7/31.7%) <strong>und</strong> K2 (5/25%). Zwar waren bei den Bläsern <strong>und</strong> Streichernauch vereinzelt Kinder, die bei dieser Kombination keinen Flow-Zustand erfuhren, aber derUnterschied war bei Aspektkonstellation K4 am grössten. Zudem ist über die ganze Erhebung gesehenK4 die einzige Kombination, bei welcher bei einer Klasse, eben der Perkussionsklasse, keine einzigeNennung für ein ausgesprochenes Flow-Erleben (++++) zu verzeichnen ist. Das schlechte Abschneidenvon K2, K4 <strong>und</strong> K6 geht also zu einem grossen Teil auf das Konto dieser Klasse.K8 verzeichnet bei den Bläsern relativ häufige Nennungen von „kein Flow“. Zudem rief letztgenannteKM-Aspektkombination gesamthaft gesehen bei allen Klassen den stärksten Anteil an „kein Flow“oder „weder noch“ hervor, wenngleich die Anzahl der Personen klein ist (mit Ausnahme der soebenbesprochenen Perkussionisten <strong>und</strong> K4). Für die Streicherklasse gilt, dass deren Schüler mit Ausnahmevon K3 bei allen Kombinationen einen ausgeglichenen Wert an „kein Flow“ <strong>und</strong> „weder noch/neutral“aufweisen (jeweils 2 Personen). Für diese Klasse wie für die Bläser, könnte demnach die höchstenAusprägungen an positiven Flow-Zuständen mehr Aufschluss über deren Flow geben. Die zahlenmässigenUnterschiede sind allerdings sehr gering, so dass die Aussagen mit Vorsicht zu betrachten sind.37 Vgl. Tabelle 23 im Anhang. Darin sind auch die quantitativen Ergebnisse des Fragebogens zum Interessesowie die qualitativen Resultate der Interviews enthalten, auf die wir uns bei der Gegenüberstellung der <strong>Motivation</strong>skomponentenbeziehen. Gleiches gilt für die Tabellen 24 bis 26.37

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!