Jahresbericht 2009 - Universität Bamberg
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ZenTrALe DIenSTLeISTUnGen<br />
Archivalische Überlieferung sichert das historische erbe der<br />
universität <strong>Bamberg</strong><br />
Das zentrale Dezernat <strong>Universität</strong>sarchiv (Z/ARCH)<br />
Das Archiv der Otto-Friedrich-<strong>Universität</strong> <strong>Bamberg</strong> ist<br />
wie alle Archive eine der Vergangenheit zugewandte<br />
Einrichtung, allerdings mit klarem Blick in die Zukunft.<br />
Denn: Um eine langfristige Informationsverfügbarkeit,<br />
Interpretierbarkeit und eine spätere systematische Aussonderung<br />
aller archivwürdigen Unterlagen sicher zu<br />
stellen, insbesondere der stetig anwachsenden digitalen<br />
Unterlagen, ist es unerlässlich, beizeiten entsprechende<br />
Schritte einzuleiten.<br />
Im Berichtsjahr lag der Arbeitsschwerpunkt des <strong>Universität</strong>sarchivs<br />
daher, wie es für ein Archiv in der Aufbausituation<br />
bezeichnend ist, besonders im organisatorischen<br />
Bereich. Im Vordergrund standen der Archivaus- und<br />
Archivumbau sowie internes Marketing, mithin die Qualitätssicherung<br />
der Schriftgutverwaltung und die Beschäftigung<br />
mit universitären Fachanwendungen.<br />
Neben der Archivleiterin Dr. Karin Amtmann war im Berichtsjahr<br />
eine studentische Hilfskraft und ein Praktikant<br />
im Archiv tätig.<br />
Qualitätsmanagementinstrumente<br />
Damit die universitären Unterlagen Anforderungen einer<br />
vertrauenswürdigen (evidenten) und dauerhaften Überlieferung<br />
genügen, braucht es neben der erforderlichen<br />
Infrastruktur besonders eine ordnungsgemäße Aktenführung<br />
und Aktenaussonderung. Der universitätsarchivische<br />
Anspruch setzt voraus, dass aus den archivwürdigen Teilen<br />
der Überlieferung zumindest eine historisch aussagekräftige<br />
Überlieferung zu bilden ist, die möglichst viele Facetten<br />
des universitären Lebens aufzeigt. Qualitätsmanagementinstrumente<br />
dafür sind u. a.: Aktenordnung, Aktenplan,<br />
Aktenverzeichnis und Aussonderungsordnung.<br />
Zukunftsfähige Übernahme und Bewertung<br />
Da die Informations- und Kommunikationstechnik immer<br />
mehr an Bedeutung für die Verwaltungsabläufe und<br />
Verwaltungsprozesse gewinnt, ist es wichtig, bisherige<br />
Verfahren zur Bearbeitung von Geschäftsvorfällen und<br />
die Verwaltung von Akten danach auszurichten. Ziel ist es<br />
daher auch, auf Grundlage der herkömmlichen papierbezogenen<br />
Bearbeitung, Registrierung und Aktenführung Regelungen<br />
zu treffen, die den Umgang mit elektronischem<br />
Schriftgut berücksichtigen und gleichzeitig den weiteren<br />
Entwicklungsprozess in der IT-gestützten Vorgangsbearbeitung<br />
offen halten.<br />
Gegenwärtig ist ein Teil der archivwürdigen Geschäftsinformationen<br />
nur in Fachanwendungen (Datenbanken)<br />
verfügbar und im E-Mail-Verkehr werden vielfach elektronische<br />
Dokumente verschickt, die nicht ausgedruckt und<br />
damit auch nicht archiviert werden. Eigens im Fall von<br />
Datenbanken – und um solche handelt es sich bei den<br />
Fachanwendungen – können mit der Archivierung immer<br />
nur zeitliche Abschnitte dokumentiert werden, nicht aber<br />
eine lückenlose Historie der zwischenzeitlichen Veränderungen,<br />
da bei einer Änderung von einzelnen Daten die<br />
entsprechenden älteren Informationen überschrieben,<br />
mithin gelöscht werden. Bei der papiergebundenen Aktenführung<br />
wird dagegen eine Änderung durch das Hinzufügen<br />
eines neuen Blatts dokumentiert, nicht durch das<br />
Entfernen älterer Informationen.<br />
neuzugänge<br />
Das <strong>Universität</strong>sarchiv übernahm universitäre Unterlagen<br />
in einem Umfang von etwa 200 laufenden Metern. Zu<br />
ihnen gehörten u. a. Akten der Abteilung Studium und<br />
Lehre, besonders Prüfungsunterlagen des Fachbereichs<br />
Soziale Arbeit, der im Oktober <strong>2009</strong> an die Fachhochschule<br />
Coburg verlagert wurde, und Prüfungsunterlagen der<br />
Magister- und Lehramtsstudiengänge, Akten der Dekanatsverwaltung<br />
Katholische Theologie, der Dekanatsverwaltung<br />
Humanwissenschaften (ehemalige Fakultät PPP), Akten<br />
verschiedener Dezernate, Habilitations- und Promotionsakten<br />
mehrerer Fachbereiche.<br />
erschließung und Benutzung<br />
Im Berichtsjahr wurden 6.688 Verzeichniseinheiten nach<br />
internationalen Grundsätzen, mithin nach einem allgemeinen<br />
Standard von Verzeichnungsrichtlinien (ISAD(G)<br />
bearbeitet und verzeichnet. Darunter fielen neben der<br />
Erfassung der Altbestände insbesondere Prüfungsunterlagen.<br />
Mit der Verzeichnung der seit 2005 angelegten Dokumentationen<br />
wurde <strong>2009</strong> begonnen. Außerdem wurde<br />
die Plakatsammlung verzeichnet.<br />
Die Non-Print Medien sind lediglich erfasst, aber das<br />
Umkopieren der Film- und Videomedien auf digitale Datenträger<br />
und das Einbinden in die Faustdatenbank steht<br />
noch aus. Da die Lebensdauer der Film- und Videomedien<br />
begrenzt ist, muss alsbald gehandelt werden.<br />
Im Berichtsjahr wurden 169 schriftliche und telefonische<br />
Anfragen beantwortet. Für die Erstellung von Studienbescheinigungen<br />
für ehemalige Studierende der Pädagogischen<br />
Hochschule <strong>Bamberg</strong> und der Gesamthochschule<br />
<strong>Bamberg</strong> wurden 47 Matrikeln digitalisiert.<br />
raumangelegenheiten<br />
Beim Archivumbau kam es zu Verzögerungen, so dass die<br />
Arbeiten im Jahr <strong>2009</strong> keinen Abschluss fanden. Da die<br />
Räume im Dachgeschoss des Rotenhan-Palais seit Sommer<br />
<strong>2009</strong> etappenweise den archivischen Anforderungen<br />
angepasst und entsprechend umgebaut werden, mussten<br />
die Bestände mehrfach innerhalb der Räumlichkeiten<br />
umgezogen werden. Dadurch war der Zugriff auf die Archivalien,<br />
Akten und Dokumente nur bedingt möglich. Im<br />
neuen Archivmagazin konnten die Umbauarbeiten samt<br />
Regalausstattung im Dezember <strong>2009</strong> zum Abschluss gebracht<br />
werden, so dass mit dem Einbau der Rollregalanlage<br />
nunmehr alle verzeichneten Archivalien ordnungsgemäß<br />
zugänglich sind.<br />
www.uni-bamberg.de/arch<br />
<strong>Jahresbericht</strong> der Otto-Friedrich-<strong>Universität</strong> <strong>Bamberg</strong> – <strong>2009</strong>