34I.4 Methoden zur Validierung von <strong>Laktatschwellenkonzepte</strong>nBasierend auf diesen Grundlagen erscheint eine kriteriumsbezogene Überprüfungvon <strong>Laktatschwellenkonzepte</strong>n anhand eines Vergleichs mit dem maxLassals aussagefähiges und gesichertes Außenkriterium plausibel (äußere Validierung).Da das maxLass selbst kein eigenständiges Schwellenkonzept darstellt,son<strong>der</strong>n ein theoretisches Konstrukt mit metabolisch-physiologischen Grundlagenist, werden bei dieser Vorgehensweise die entsprechenden <strong>Laktatschwellenkonzepte</strong>auf ihre Konstruktvalidität hin überprüft. Hierbei ist zu beachten,dass die Validität des Schwellenmodells auch von <strong>der</strong> Reliabilität des Validitätskriteriums(maxLass) abhängig ist. Diesbezüglich geben McLellan et al.(1991) bzw. Urhausen et al. (1993) eine Reliabilität <strong>der</strong> maxLass-Bestimmungvon maximal 5 % an.Eine an<strong>der</strong>e, häufig angewandte Möglichkeit <strong>der</strong> Validierung besteht in <strong>der</strong> Korrelationdes Außenkriteriums (simulierte) „Wettkampfgeschwindigkeit“ übersportartspezifische Wettkampfdistanzen und <strong>der</strong> Schwellengeschwindigkeit (Farrellet al. 1979, Sjödin & Jacobs 1981, Kumagai et al. 1982, Lehmann et al.1983, Powers et al. 1983, Williams & Nute 1983, Tanaka & Matsuura 1984,Weltman et al. 1987 und 1990 2 , Iwaoka et al. 1988, Yoshida et al. 1990, Föhrenbach1991, Heitkamp et al. 1991, Maffulli et al. 1991, Niess et al. 1992, Billatet al. 1994 2 , Röcker et al. 1997 und 1998 1 , Haas et al. 1998 1+2 , Bishop et al.1998, Simões et al. 1999 und 2005, Groslambert et al. 2004, Ribeiro et al.2004, McGehee et al. 2005). Ein entscheiden<strong>der</strong> Nachteil dieses Verfahrens bestehtallerdings darin, dass die Höhe des Validitätskoeffizienten stärker durchdie Reliabilität <strong>der</strong> Wettkampfgeschwindigkeit, als durch die Reliabilität desTestkriteriums „laktatbezogene Leistung“ bestimmt wird (Heck & Schulz 1998).Der Grund hierfür liegt in den nur schwer zu kontrollierenden internen und externenStörfaktoren (z.B. unterschiedliche Leistungsstärke <strong>der</strong> Konkurrenz, ungleichhohe sportliche Bedeutung <strong>der</strong> Wettkämpfe, individuelle Motivation, differierendeStreckenprofile und Bodenbeschaffenheit, differente und wechselndeWitterungsbedingungen), die die Leistung bei (simulierten) Wettkämpfen maßgeblichbeeinflussen. Insofern besitzt diese Vorgehensweise zur Validitätsprü-
35fung von Laktatschwellenmodellen durch die unzureichende Reliabilität des Außenkriteriumseine nur eingeschränkte Aussagefähigkeit.Eine dritte gängige Methode zur äußeren Validierung eines Laktatschwellenkonzeptsist die Beobachtung <strong>der</strong> Laktatkinetik während konstanter Dauerbelastungmit Schwellenintensität (Schnabel et al. 1982, Stegmann & Kin<strong>der</strong>mann 1982,Dickhuth et al. 1988 1 , Braumann et al. 1991, Tegtbur et al. 1988, 1991 und1993, Tanaka 1991, Billat et al. 1994 1 , Foxdal et al. 1994, Bacon & Kern 1999,Baldari & Guidetti 2000). Diese Überprüfungsmethode besitzt eine ebenfalls nurbegrenzte Aussagekraft, wenn, wie dies bei den meisten Publikationen von Arbeitsgruppenzur Validierung ihres Schwellenkonzepts erfolgte, nur die Laktatkinetikeiner einzigen Belastungsintensität (Schwellengeschwindigkeit) überprüftwurde. Durch die Abdeckung eines breiteren Intensitätsspektrums, welches dieangrenzenden Belastungsintensitäten ober- und unterhalb <strong>der</strong> Schwellengeschwindigkeiteinbezieht, kann <strong>der</strong> Aussagegehalt einer solchen Validitätsprüfungdeutlich angehoben werden.Diese zeitaufwendige Methode wird zwar nur selten angewandt (Ribeiro et al.1986, Urhausen et al. 1993, Vassiliadis et al. 1998). Allerdings ist dieses Verfahrenzur Validierung von <strong>Laktatschwellenkonzepte</strong>n vergleichbar mit <strong>der</strong> direktenBestimmungsmethode des maxLass. Konsequenterweise resultiert diese Überprüfung<strong>der</strong> Laktatkinetik während konstanter Dauerbelastung mit abgestuftensubmaximalen Intensitäten in <strong>der</strong> Ermittlung des maxLass. Insofern kann unterdiesen Voraussetzungen eine Gleichwertigkeit bei<strong>der</strong> Methoden <strong>der</strong> Validitätsprüfungenangenommen werden.I.5 Zielstellung <strong>der</strong> <strong>Untersuchung</strong>In Anbetracht dieses offensichtlichen Mankos wissenschaftlicher Erkenntnissezur Validität <strong>verschiedener</strong>, aktuell verwendeter <strong>Laktatschwellenkonzepte</strong>, erscheinteine vergleichende Validierung zwingend erfor<strong>der</strong>lich. In diesem Zusammenhangverwun<strong>der</strong>t es sehr, dass trotz <strong>der</strong> großen Bedeutung, die <strong>der</strong>Laktatdiagnostik bzw. den Laktatschwellenmodellen sowohl in den vergangenen40 Jahren als auch nach wie vor beigemessen wird, bislang keine Studie durchgeführtwurde, die die Validität <strong>der</strong> bedeutendsten Modelle an einem Proban-
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- Seite 44 und 45: 44von abgesehen führte die Mehrzah
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- Seite 63 und 64: 63prinzipiell als „valide“ in B
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- Seite 67 und 68: 67Die mit Abstand geringste Überei
- Seite 69 und 70: 69(„Dickhuth-Schwelle“ und „I
- Seite 71 und 72: 71damit den niedrigsten Differenzwe
- Seite 73 und 74: 73sowie andererseits am geringen IC
- Seite 75 und 76: 75plett, wobei die mittleren Laktat
- Seite 77 und 78: 77Auch McLellan & Jacobs (1989 2 )
- Seite 79 und 80: 79ellen Untersuchung vereinzelt die
- Seite 81 und 82: 81Naimark et al. 1964). Ausgehend v
- Seite 83 und 84: 83mann & Kindermann 1981 2 , Heck 1
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85sität, wodurch die Addition der
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87dien sind indifferent. Während H
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89stärkt, dass neben der Laktatkon
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91(6.6 %) höher liegt als „Dmax
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93sich lediglich auf die Untersuchu
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95Auffällig hier sind unter andere
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97es im Laufe der Testauswertungen
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99on an der „Laktatsenke“. Beid
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101Auch für laufspezifische Belast
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103Auch Simões et al. (2005) fande
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105sie damit, dass die Blutlaktatko
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107tensität in einem Bereich zwisc
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109Dauerläufe wenigstens 30 min du
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111vorliegt (Beneke et al. 1991, Co
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117tatschwellenbestimmung dar. Phys
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1231992 und 1994, Schulz et al. 199
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125LiteraturAbe D., Sakaguchi Y., T
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135Braumann K.M., Busse M.W., Maass
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137Hetzler R.K., Seip R.L., Boutche
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139Kilding A.E., Jones A.M.: Validi
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141MacIntosh B.R., Esau S., Svedahl
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143Midgley A.W., McNaughton L.R., W
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145Pansold B., Zinner J.: Selection
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147Saltin B., Åstrand P.O.: Maxima
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149Talmadge R.J., Scheide J.I., Sil
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151Wasserman K., McIlroy M.B.: Dete
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153DanksagungFür die stete und üb