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MEDIATION
Spezial
14 WILLI
2010
Noch nicht
Anwalts
Liebling?
Der Deutsche ist bekanntlich rundum versichert. Und am wichtigsten
hierbei ist manchem seine Rechtsschutzversicherung
– gibt sie ihm doch die Sicherheit, auf fremde Kosten Recht zu
haben. Und für wen das als Seelenpfl aster nicht reicht, der kann
sich gleichsam als Zugabe auch noch darüber freuen, dass eine
toughe Anwältin oder ein smarter männlicher Kollege nach seiner
Pfeife tanzt. Aber mehr und mehr fi ndet mit der Mediation
(wörtlich aus dem Lateinischen: Vermittlung) ein relativ neues
Verfahren zur Beilegung von Streitigkeiten Anhänger.
Ums Rechthaben geht’s nämlich
bei der Mediation nicht – was in
der Tendenz die Berührungsängte
vieler Rechtsanwälte hiermit
erklärt, die hierzulande schon
aus Gründen der traditionellen
Vergütungsstruktur oft lieber
streiten.
Die Idee der Mediation stammt
– wen wundert’s? – aus den
USA. Ihre dortigen Ursprünge in
den sechziger und siebziger
Jahren sind allerdings keineswegs,
wie man das
vermuten könnte, auf die Ideen
blumenbekränzter Friedensapostel
zurückzuführen. Der Anstoß
kam vielmehr aus knallharten
wirtschaftlichen Erwägungen
der Geschäftswelt: dort wurden
zunehmend die traditionell vor
Gericht ausgetragenen Streitigkeiten
als zu langwierig, zu teuer
und zu unwägbar
im Ausgang
TV-Beitrag
geplant
empfunden. Daneben störten
sich viele Geschäftsleute an dem
Gedanken, dass der Konflikt
„aus der Hand gegeben“ wird
und mit dem Gericht ein Dritter
die Verantwortung für seine
Lösung trägt.
Zur Vermeidung dieser als Unzulänglichkeiten
empfundenen
Mängel traditioneller Verfahren
Sache statt
Person
wurde auf unterschiedlichen
Wegen praktischer Erprobung
und wissenschaftlicher Begleitung
die Mediation entwickelt.
Ihre wahrscheinlich bekannteste
Form ist das sogenannte
„Harvard-Modell“, das fakultätsübergreifend
in den 70er Jahren
an der Universität dieses Namens
entstand. Gekennzeichnet ist
dieses Modell durch die Trennung
von Sache und Person.
Dies bedeutet nicht etwa,
dass persönliche Probleme