Ausgabe 4 - Stein Keramik
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SKS SKS<br />
Geschrumpfte Plattform für Naturstein-Fans<br />
xMessen 2011<br />
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2011<br />
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Einfach<br />
Stone+tec Nürnberg 2011:<br />
Denn trotz stabiler Entwicklung des Natursteinmarktes<br />
im vergangenen Jahr analog der konjunkturellen<br />
Entwicklung auf dem Bausektor sind laut<br />
Abschlussbericht der Messe-Gesellschaft sowohl<br />
Besucher- wie auch Ausstellerzahlen gegenüber 2009<br />
(dem Krisenjahr) erneut zurückgegangen. Gegenüber<br />
der Veranstaltung vor vier Jahren hat sich die<br />
Besucherzahl sogar nahezu halbiert: von über 41 000<br />
(2007) und 34 500 (2009) auf ca. 26 146 in diesem<br />
Jahr. Und auch die Zahl der Aussteller war erneut<br />
rückläufig. Präsentierten sich im Krisenjahr 2009<br />
noch 770 Aussteller dem Publikum, so waren es in<br />
diesem Jahr noch 699 Anbieter von Naturstein, den<br />
Produkten und Verarbeitungsmaschinen (4 Prozent).<br />
Für Willy Viethen, Veranstaltungsleiter bei der<br />
NürnbergMesse scheint die erneute „Verkleinerung“<br />
kein Problem: „Wir hatten uns für 2011 die Aufgabe<br />
gestellt, die Stone+tec Nürnberg kompakter auf dem<br />
Messegelände zu präsentieren“. Damit habe die Messe<br />
„eine gesunde Größe<br />
mit einem guten<br />
Verhältnis von Ausstellungsangebot<br />
und<br />
Besuchernachfrage<br />
erreicht“. Ob allerdings<br />
bei einem nach<br />
Viethens Feststellung<br />
praktisch konstant<br />
großen Ausstellungsangebot<br />
die Verdichtung<br />
in sieben Hallen<br />
insgesamt zu einer<br />
deutlichen Belebung<br />
geführt hat, ließ sich<br />
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STEIN.KERAMIK.SANITÄR 4 .2011<br />
4 .2011<br />
Info-Serviceziffer [41107] <br />
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g e s c H r u m p f t e<br />
p l at t f o r m<br />
f ü r<br />
n at u r s t e I n-fans<br />
Zwei Jahre nach der Krisen bedingt schwächsten Veranstaltung ihrer Art wollte die „Stone+tec<br />
Nürnberg 2011“, die internationale Fachmesse für Naturstein und Natursteinbearbeitung, Ende<br />
Juni wieder Größe zeigen. So richtig gelungen ist es ihr aber dann doch nicht. Zwar berichten<br />
Aussteller und Besucher überwiegend von positiven Eindrücken, so richtig überzeugend klingt<br />
das jedoch nicht.<br />
Bunte Natursteinwelt: Farbenprächtige<br />
Collagen aus Edelsteinen<br />
konnten nicht darüber hinwegtäuschen,<br />
dass sich die Nürnberger<br />
Naturstein-Messe dringend einer<br />
Vitalitäts-Kur unterziehen muss.<br />
Foto oben: Die Eingangshalle des<br />
Nürnberger Messegeländes.<br />
Trotz Architektur-Preis<br />
kaum Architekten<br />
zumindest nicht an allen<br />
Tagen nachvollziehen.<br />
Zwar sagt die Messesta-<br />
tistik nichts darüber aus, welche Aussteller sich von<br />
dem ehemals so angesehenen Nürnberger Messeforum<br />
zurückgezogen haben, vermutet wird jedoch, dass sich<br />
insbesondere die Bau nahen Anbieter von Natursteinen<br />
und Zubehör vermehrt den Baumessen wie der BAU<br />
in München zuwenden, weil sie hier eher Zugang zu<br />
den Projekt-Entscheidern zu finden glauben. Darauf<br />
lässt auch die Besucher-Analyse der Messegesellschaft<br />
schließen. Noch liegt aktuell keine statistische Auswertung<br />
der diesjährigen Veranstaltung vor, aber in der<br />
entsprechenden Statistik für das Jahr 2009 kommt der<br />
Berufszweig „Architektur“ gar nicht erst vor. Für alle<br />
anderen Berufszweige, allen voran <strong>Stein</strong>metzbetriebe<br />
und Natursteinwerke konstatiert Viethen eine deutlich<br />
bessere Stimmung als vor zwei Jahren.<br />
Auch Claus Rättich, Mitglied der Geschäftsleitung<br />
der NürnbergMesse, meinte, dass die Nürnberg<br />
Natursteinmesse ihren Stellenwert als wichtiger<br />
internationaler Treffpunkt der Natursteinprofis habe<br />
untermauern können. „Die Branche ist hochspezialisiert,<br />
weltweit vernetzt und dennoch überschaubar,<br />
eine interessante Konstellation“, so Rättich. Führend<br />
unter den 37 Ausstellernationen der Stone+tec Nürnberg<br />
2011 waren Deutschland, die VR China, Italien,<br />
Spanien, die Türkei und Indien.<br />
Ungeachtet der verkleinerten Plattform zeigten<br />
sich die meisten Aussteller mit der Resonanz durchaus<br />
zufrieden. So registrierte man bei Finalit zwar den<br />
Weniger war<br />
oft mehr<br />
Besucherrückgang, aber Margit<br />
Leidinger, Finalit Geschäftsführerin,<br />
bilanzierte dennoch positiv:<br />
Interview Willy Viethen, Stone+tec<br />
„Unsere Gespräche waren viel intensiver und fachlich<br />
konkreter“. Auch für Mario Meuler, Leiter der<br />
Geschäftseinheit Codex bei der Uzin Utz AG, war<br />
die Messe erfolgreich: „Wir konnten viele und vor<br />
allem neue Kontakte zu Natursteinprofis knüpfen“.<br />
Neben den etablierten und renommierten<br />
Auszeichnungen für herausragende architektonische<br />
und handwerkliche Leistungen, dem Deutschen<br />
Naturstein-Preis und dem Peter-Parler-Preis, gehörten<br />
der frisch ins Leben gerufene Innovationspreis<br />
„Stone+more“ und der ebenfalls erstmalig durchge-<br />
Willy Viethen, Projektleiter Stone+tec Nürnberg, über Besucherrückgang, neue Schwerpunkte<br />
und Konzepte der künftigen Nürnberger Naturstein-Messen<br />
?<br />
Anzeige Schomburg „Einfach mehr schaffen“<br />
führte Student Day zu den Highlights der Stone+tec<br />
Nürnberg.<br />
Bedingt durch weitere Großveranstaltungen in<br />
unmittelbarem Umfeld des Messegeländes und den<br />
Feiertagskalender fand die Stone+tec Nürnberg 2011<br />
später als üblich statt, was von einigen Ausstellern<br />
bemängelt wurde. Die Folgeveranstaltung rückt wieder<br />
an die gewohnte Stelle und findet turnusgemäß von<br />
Mittwoch, 29.5. bis Samstag, 1.6. 2013 im Messezentrum<br />
Nürnberg statt.<br />
Die diesjährige Stone+tec hatte erneut weniger Besucher. Was sagt die Messe-Statistik<br />
darüber aus, welche Besuchergruppen den Rückgang verursachten?<br />
Nach unseren Erhebungen ist die prozentuale Verteilung auf die verschiedenen Besucher-<br />
! zielgruppen praktisch unverändert. In den vergangenen Jahren hat sich die Marksituation<br />
erheblich geändert, dies sieht man auch am Rückgang der Zahl der <strong>Stein</strong>metzbetriebe, aber<br />
die Messe als Spiegel der Branche zeigt, dass alle Sparten, die mit Naturstein arbeiten, davon<br />
betroffen sind.<br />
Seit 2007 ist die Zahl der Aussteller zurückgegangen, auch in diesem Jahr, laut Abschlussbe-<br />
? richt um 4 Prozent. Welcher Anbieterbereich war davon betroffen (z.B. Maschinen, Friedhof,<br />
<strong>Stein</strong>bruch oder Architektur und Innenausbau)?<br />
Auch hier ist kein besonderer Schwerpunkt in einem der Ausstellungssegmente festzustel-<br />
! len. Allerdings mussten wir aufgrund der wirtschaftlichen und politischen Lage in einigen<br />
Ländern und die dadurch ausbleibende Förderungen von Messebeteiligungen einen Rückgang<br />
der Gemeinschaftsstände aus dem Ausland verzeichnen.<br />
Welche Rolle spielen Planer, also Architekten, Innenarchitekten oder Objekteure, als Ziel-<br />
? gruppe der Messe und wie hoch war ihr (prozentualer) Anteil an den Messebesuchern?<br />
Diese Zielgruppe zieht häufig allgemeine Baumessen vor und geht vor allem dann auf ma-<br />
! terialspezifischen Fachmessen, wenn bei einem Projekt ein konkreter Bedarf besteht. Der<br />
Anteil der Architekten und Planer auf der Stone+tec beträgt über die Jahre ebenfalls stabile rund<br />
drei Prozent. Wir verfolgen das Konzept, einerseits bereits „stein-affinen“ Planer anzusprechen,<br />
andererseits das Thema beim Architekten-Nachwuchs in den Fokus zu rücken, z.B. mit dem neu<br />
geschaffenen „StudentDay“.<br />
Abgesehen vom Naturstein-Preis gab es wenig erkennbare Angebote für Planer. Wie schät-<br />
? zen die Messegesellschaft in dieser Zielgruppe den Stellenwert der Stone+tec gegenüber<br />
der Marmomacc in Verona ein, wo Planung und Gestaltung rund um das Bauen nach meiner<br />
Feststellung intensiver berücksichtigt werden?<br />
Die Italiener haben sich Design seit langem auf die Fahnen geschrieben, ob diese Bemü-<br />
! hungen im Rahmenprogramm letztlich auch zu entsprechender Architektenpräsenz an<br />
den Ständen der Aussteller führt, ist ein anderes Thema. Die Attraktivität einer Messe für eine<br />
bestimmte Zielgruppe ist immer auch ein Wechselspiel vom Angebot im Rahmenprogramm und<br />
an den Messeständen.<br />
Nach meiner Einschätzung hat sich die Messe zu einer „Special interest“ Veranstaltung für<br />
? eine eher eng begrenzte Zielgruppe (<strong>Stein</strong>metze, <strong>Stein</strong>bruchbetriebe) entwickelt in einer<br />
Zeit, in der besonders in der Baubranche mit ihrem Wachstums-Potenzial immer noch Naturstein<br />
als exklusives Baumaterial gilt und wegen der Naturstein-Imitate der keramischen Fliese mit<br />
einem starken Wettbewerber konfrontiert ist. Überlässt man das Feld dadurch nicht den großen<br />
Baumessen (z.B. der BAU in München)?<br />
Sie kommen da mit Ihrer Einschätzung unserer eigenen Analyse sehr nah. Und das bedeutet<br />
! auch: Wir haben mit ersten Veränderungen bereits begonnen und sind jetzt intensiv dabei,<br />
weiter Konzeptänderungen an zu gehen – damit zur nächsten Stone+tec Nürnberg im Frühjahr<br />
2013 Naturstein die Aufmerksamkeit bekommt, die er verdient.<br />
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