und Jugendarbeit und Partizipation - Kinder beteiligen!
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thema<br />
Die Die Die Sächsische Sächsische Jugendstudie<br />
Jugendstudie<br />
2003 2003 konstatiert konstatiert eine eine eher eher kritische<br />
kritische<br />
Meinung über über die die politischen politischen Ein- EinEinflussmöglichkeiten flussmöglichkeiten des des Einzelnen.<br />
Einzelnen.<br />
Mehr Mehr als als jeder jeder zweite zweite Jugendliche<br />
Jugendliche<br />
hält hält die die Möglichkeiten Möglichkeiten politischer<br />
politischer<br />
Einflussnahme Einflussnahme Einflussnahme für für unzureichend.<br />
unzureichend.<br />
Was as as müsste müsste aus aus Ihrer Ihrer Sicht Sicht getan<br />
getan<br />
werden,werden, um um diese diese Situation Situation Situation zu zu verver-<br />
ändern?<br />
ändern?<br />
Falk Falk Neubert, Neubert, MdL MdL (PDS): (PDS): Die politischen<br />
Einflussmöglichkeiten sind<br />
mehr als unzureichend. Die Jugendstudie<br />
gibt nur richtig wieder, dass die<br />
meisten Jugendlichen ein doch sehr<br />
genaues Empfinden für die tatsächlichen<br />
Verhältnisse im Lande haben.<br />
Was nützen Jugendlichen all die schönen<br />
Schaubilder zur demokratischen<br />
Beteiligung in Gemeinschaftsk<strong>und</strong>elehrbüchern,<br />
wenn sie zugleich miterleben,<br />
dass sie politischen Entscheidungen,<br />
wie z.B. der Schließung ihrer<br />
Schule oder der Stellenstreichung in<br />
ihrem Jugendhaus in Wahrheit<br />
zumeist völlig ohnmächtig gegenüberstehen<br />
<strong>und</strong> den meisten Versuchen,<br />
sich dagegen zu engagieren per<br />
se ein Misserfolg beschieden ist.<br />
Wenn wir diese Situation verändern<br />
wollen, müssen wir schon darüber<br />
nachdenken, was getan werden muss.<br />
Wichtiger ist aber die Frage, wer eigentlich<br />
etwas tun muss.<br />
Wer im Ernst erwartet, dass die etablierte<br />
politische Klasse an diesem<br />
Zustand etwas ändern wird, ist mehr<br />
als naiv. Mehr als ein paar Placebos<br />
sind da kaum zu erwarten. Politiker,<br />
erst recht die der politischen Mehrheit,<br />
werden doch einen Teufel tun,<br />
12 corax 3/2004 www.rabenstueck.de<br />
ihre eigene Macht zu begrenzen, indem<br />
sie den tatsächlichen politischen<br />
Einfluss der Bürger erhöhen. Politischer<br />
Einfluss kann nur durch diejenigen<br />
erkämpft <strong>und</strong> errungen werden,<br />
die sich mit ihrer politischen Entmündigung<br />
nicht abfinden wollen.<br />
Ebenfalls Ebenfalls in in der der Jugendstudie Jugendstudie ist<br />
ist<br />
diedie Aussage Aussage zu zu finden, finden, dass dass nur nur wewewe- nige nige an an der der der politischen politischen Mitarbeit Mitarbeit in<br />
in<br />
Parteien arteien arteien interessiert interessiert interessiert sind. sind. W WWorin<br />
W orin<br />
sehen sehen Sie Sie entsprechende entsprechende Ursachen?<br />
Ursachen?<br />
Offen gesagt finde ich den Anteil<br />
von 18 %, der bereit ist, in Parteien<br />
mitzuarbeiten noch überraschend<br />
hoch. Wenn die Jugendliche dies dann<br />
auch tatsächlich tun würden, hätten<br />
wir in Sachsen bald wieder Massenparteien.<br />
Tatsache ist, dass es dann<br />
aber sehr viel weniger tun.<br />
Die Mitgliedschaft in einer Partei<br />
erhöht nicht per se den politischen<br />
Einfluss. Das werden viele wissen oder<br />
auch instinktiv spüren. Und eine<br />
„Ochsentour“ durch die Partei ist sicher<br />
den meisten zu ineffizient.<br />
Im übrigen halte ich es schon für<br />
ein Gr<strong>und</strong>übel, wenn immer von „den“<br />
Parteien gesprochen wird. Wenn Parteien<br />
nur noch als etablierte Politorganisationen<br />
oder Karrierevereine<br />
wahrgenommen werden <strong>und</strong> es dabei<br />
überhaupt nicht mehr um unterschiedliche,<br />
ja gegensätzliche politische<br />
Zielstellungen geht, ist es kein<br />
W<strong>und</strong>er, wenn die Parteien den meisten<br />
Jugendlichen vollkommen gleichgültig<br />
sind.<br />
Mir ist es ehrlich gesagt nahezu<br />
egal, ob sich Jugendliche in einer Par-<br />
tei oder auf eine andere Weise engagieren.<br />
Wichtiger ist, wofür sie sich<br />
engagieren. Versuchen sie gegen<br />
Ungerechtigkeiten anzukämpfen <strong>und</strong><br />
sich für Schwächere einzusetzen oder<br />
verfolgen sie nur einen Eigennutz? Bei<br />
den ersteren freue ich mich natürlich,<br />
wenn sie es mit mir gemeinsam in der<br />
PDS tun.<br />
Welche elche Auswirkungen Auswirkungen haben haben die<br />
die<br />
beschriebenen beschriebenen Erscheinungen Erscheinungen auf<br />
auf<br />
den den eigenen eigenen PP<br />
Parteinachwuchs?<br />
P arteinachwuchs?<br />
Welche elche Anstrengungen Anstrengungen werden werden seisei-<br />
tens tens Ihrer Ihrer P PPartei<br />
P artei hier hier unternomunternomunternom- men?<br />
men?<br />
Laut Jugendstudie sind es immer<br />
noch 55 % der Jugendlichen, die sich<br />
eine Mitarbeit in der PDS vorstellen<br />
können, mehr als bei jeder anderen<br />
Partei. Das mag ein kleiner Bonus sein,<br />
ein Gr<strong>und</strong> zur Selbstzufriedenheit ist<br />
es mit Sicherheit nicht. Die PDS ist<br />
Moment noch weit davon entfernt,<br />
alle diese Jugendlichen auch wirklich<br />
zur Mitarbeit zu gewinnen, sei es als<br />
Mitglieder oder als parteilose Sympathisant/inn/en.<br />
Gut gefahren ist die<br />
PDS mit offenen Jugendstrukturen, in<br />
die sich Jugendliche sehr selbstbestimmt<br />
einbringen können, ohne<br />
unbedingt Parteimitglieder werden zu<br />
müssen.<br />
Das wichtigste scheint mir aber zu<br />
sein: Die PDS hat sich ein klares Programm<br />
gegeben, welches sich deutlich<br />
vom neoliberalen Zeitgeist unterscheidet.<br />
Das scheint mir das beste<br />
Angebot an gesellschaftskritische Jugendliche<br />
zu sein. C.<br />
Die Landtagsfraktionen im Internet<br />
www.cdu-sachsen-fraktion.de www.pds-sachsen.de/lfs www.spd-fraktion-sachsen.de.