und Jugendarbeit und Partizipation - Kinder beteiligen!
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Vor mehr als zwanzig Jahren<br />
begannen die Ausbildungsprogramme<br />
für lernschwächere<br />
<strong>und</strong> sozial benachteiligte Jugendliche<br />
mit dem Ziel, diesen eine<br />
abgeschlossene Berufsausbildung zu<br />
ermöglichen. Damit entwickelte sich<br />
gleichzeitig ein quantitativ bedeutendes<br />
Arbeitsfeld für Sozialpädagog/inn/en,<br />
in dem sich vier Arbeitsschwerpunkte<br />
herausbildeten: die Beratung<br />
der Jugendlichen im Übergang zur<br />
Arbeitswelt bzw. die Beratung von arbeitslosen<br />
Jugendlichen, die berufsvorbereitenden<br />
Maßnahmen, die sozialpädagogische<br />
Berufsausbildung<br />
<strong>und</strong> die Beschäftigung von Jugendlichen<br />
<strong>und</strong> jungen Erwachsenen in befristeten<br />
Beschäftigungsprojekten<br />
<strong>und</strong> -initiativen.<br />
Die Einschätzung dieses Arbeitsfeldes<br />
ist dabei zweifelsohne recht<br />
ambivalent, sowohl in der Einschätzung<br />
von außen als auch in der eigenen<br />
Fachdiskussion. In dieser laufen<br />
diese Debatten polarisiert: Auf der einen<br />
Seite hoffnungsvoll in der Annahme,<br />
dass Änderungen in den Konzepten,<br />
Lernarrangements <strong>und</strong> Rahmenbedingungen<br />
die Möglichkeit des<br />
Übergangs der Absolvent/inn/en in<br />
den Arbeitsmarkt erhöhen. Der andere<br />
Dialog ist eher durch kritische Abgrenzung<br />
gekennzeichnet, deren<br />
Kernkritik sich vor allem auf die Individualisierung<br />
von Arbeitslosigkeit<br />
bezieht <strong>und</strong> Jugendberufshilfe damit<br />
mehr oder minder zum „Handlanger“<br />
der Politik erklärt, die dazu beiträgt,<br />
Arbeitslosigkeit außerhalb dieser<br />
drehscheibe_jugend<br />
„Was kann Jugendberufshilfe<br />
eigentlich leisten …?“<br />
Ein Kooperationsprojekt der TU Dresden<br />
mit dem Landesverband Sachsen e.V. der<br />
BAG Arbeit als Partner der B<strong>und</strong>esinitiative<br />
„wir … hier <strong>und</strong> jetzt“ <strong>und</strong> RabenStück<br />
Verlag für <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe, Zweckbetrieb<br />
der AGJF Sachsen e.V.<br />
Subjektorientierung nicht als politisches<br />
<strong>und</strong> ökonomisches Problem<br />
anzusehen.<br />
Seit 1991 laufen diese Programme<br />
gleichfalls in den neuen B<strong>und</strong>esländern<br />
<strong>und</strong> inzwischen hat sich die Klientel<br />
für diese Maßnahmen gerade<br />
auch in den östlichen B<strong>und</strong>esländern<br />
nicht nur quantitativ, sondern ebenso<br />
qualitativ wesentlich verändert. In den<br />
neuen B<strong>und</strong>esländern betrug der Anteil<br />
außerbetrieblicher Ausbildungsverhältnisse<br />
2002 zwischen 22,7 %<br />
(Berlin) <strong>und</strong> 37,5 % (Brandenburg). Im<br />
Vergleich dazu: Im gesamten B<strong>und</strong>esgebiet<br />
lag der Anteil der außerbetrieblichen<br />
Ausbildungen jedoch<br />
nur bei 9,2 %. Dies mag zum einen<br />
den Programmen Recht geben, die<br />
allen Jugendlichen einen Ausbildungsplatz<br />
sichern sollen, verdeutlicht<br />
aber ebenso schon auf einen ersten<br />
- wenn auch an dieser Stelle eher<br />
flüchtigen Blick - die Schwierigkeiten<br />
an der nächsten Schwelle zur Arbeitswelt.<br />
Aus diesem Gr<strong>und</strong>e widmen sich<br />
Autorinnen <strong>und</strong> Autoren aus dem<br />
sächsischen Raum verschiedenen Facetten<br />
der Jugendberufshilfe. Das<br />
Buch „Jugendberufshilfe in einem<br />
neuen Jahrh<strong>und</strong>ert: Neue Konzepte,<br />
neue Wege oder das alte Dilemma?“<br />
ist 2003 im RabenStück Verlag für<br />
<strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe erschienen.<br />
Die oben erwähnten Kooperations-<br />
Bücher <strong>und</strong> mehr unter<br />
www.rabenstueck.de<br />
partner hatten Ende Februar in die TU<br />
Dresden zu einem Fachgespräch über<br />
die Themen des Buches eingeladen.<br />
Thesenartig stellte Andreas Oehme<br />
seinen Ansatz des Kompetenzerwerbs<br />
vor. Jugendberufshilfe solle eine Orientierung<br />
ausprägen, die nicht an den<br />
Defiziten ansetzt, sondern sich der<br />
Frage stellt, was ist möglich <strong>und</strong><br />
entwickelbar. So wäre es möglich,<br />
dass Jugendliche ihre Stärken erkennen<br />
<strong>und</strong> Jugendberufshilfe nicht als<br />
„letztes Auffangbecken“ erleben. Damit<br />
könnte auch einer Stigmatisierung<br />
der Jugendberufshilfe selbst entgegengewirkt<br />
werden, die eigentlich<br />
einen großen Bildungsauftrag hat.<br />
Hier sei ein Perspektivwechsel notwendig,<br />
so Andreas Oehme. Ziel<br />
müsste sein, benachteiligten<br />
www.rabenstueck.de corax 3/2004 35