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2/2005 - HSG Alumni - Universität St.Gallen

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Leben und Arbeiten in der<br />

zweiten Lebenshälfte<br />

suche nach ehemaligen<br />

Leben ab 50: Vergnügen oder Handicap? Altwerden wird immer mehr zum gesellschaftlichen Thema und in diversen<br />

Lebensbereichen gibt es spezielle Angebote für Leute ab 50. Was steckt hinter diesem «Modethema»? Und<br />

wie steht es um die Anti-Ageing-Forschung? Auch die Nachforschungen nach unseren «vermissten» <strong>Alumni</strong> widmen<br />

wir dem Hauptthema dieser Ausgabe und machen uns auf die Suche nach älteren Semestern.<br />

Von Martina Urech<br />

In dieser Ausgabe der alma dreht<br />

sich alles ums Alter, resp. ums Älterwerden.<br />

Dass die Menschen tendenziell<br />

immer älter werden, zeigen uns<br />

die demografischen <strong>St</strong>atistiken. Betrug<br />

beispielsweise die Lebenserwartung<br />

eines Amerikaners im Jahre 1900 nur<br />

gerade 48,3 Jahre, stieg sie bis 1996<br />

auf 75,7 an, was einer Zunahme von<br />

fast 60% innerhalb eines Jahrhunderts<br />

entspricht. Dieser Trend ist jedoch<br />

hauptsächlich auf die Verringerung<br />

der Kindersterblichkeit zurückzuführen.<br />

Die moderne Biotechnologie<br />

hingegen geht die Alterssterblichkeit<br />

direkt an.<br />

Die Fortschritte in der Forschung<br />

wecken unter anderem den Wunsch<br />

nach ewiger Jugend.<br />

Ein ewiges Leben?<br />

«Man ist so jung, wie man sich<br />

fühlt», sagt ein Sprichwort. Es geht jedoch<br />

im wirklichen Leben nicht nur<br />

ums Gefühl, sondern unvermeidlicherweise<br />

auch um körperliche Veränderungen.<br />

Zu einem grossen Teil<br />

bestimmen wir selber, wie schnell un-<br />

ser Körper altert. Rücksicht auf die<br />

Gesundheit trägt entscheidend zum<br />

Wohlbefinden im Alter bei. Faktoren<br />

wie Alkohol- und Tabakkonsum, Körpergewicht,<br />

Bewegung, solide zwischenmenschliche<br />

Beziehungen, der<br />

Umgang mit <strong>St</strong>ress sowie der Ausbildungsstand<br />

beeinflussen unsere Gesundheit<br />

und somit unsere Lebensdauer.<br />

Doch ist Altwerden wirklich unvermeidbar?<br />

Die Forschungsrichtung Anti-Ageing<br />

untersucht, wie man den Alterungsprozess<br />

des Menschen verzögern<br />

und vielleicht sogar ganz aufhalten<br />

kann. Seit 1961 weiß man, dass in<br />

fast allen Zellen des Körpers eine Uhr<br />

tickt – die nach ihrem Entdecker benannte<br />

«Hayflick-Uhr» – die die Zahl<br />

der erfolgten Zellteilungen misst und<br />

nur eine bestimmte, von Zellart zu Zellart<br />

verschiedene Maximalzahl zulässt.<br />

Der molekularbiologische Mechanismus<br />

dieser Uhr ist erst seit wenigen<br />

Jahren bekannt.<br />

Der Entdecker des «Hayflick-Limit»,<br />

Leonard Hayflick, ist Anatomie-<br />

Professor an der University of California<br />

in San Francisco. Er fand heraus,<br />

dass bei Säugetieren sowohl sterbli-<br />

Im Zusammenhang mit «Leben und Arbeiten nach dem 50. Lebensjahr» sind wir in dieser<br />

Ausgabe auf der Suche nach den folgenden Vermissten, die ihren <strong>HSG</strong>-Abschluss in den 50er-<br />

Jahren gemacht haben::<br />

Name und Titel Abschluss<br />

Müller Gallus, lic.oec. Herbst 1951<br />

Max Paul Schaltegger, lic. oec. et lic. iur. <strong>HSG</strong> Herbst 1953<br />

Dr. oec. Herbert Schönenberger Herbst 1953 und Herbst 1956 (Dr.)<br />

Martin Hugelshofer, lic.oec. Frühling 1959<br />

Eriberto Scocimara, lic.oec.<strong>HSG</strong> Herbst 1959<br />

che wie auch unsterbliche Zellen vorkommen.<br />

Die Entdeckung dieser Unterscheidung<br />

war u.a. für die moderne<br />

Krebsforschung wegweisend,<br />

denn die einzigen Zellen, die kein<br />

«Hayflick-Limit» kennen und damit potenziell<br />

unsterblich sind wie Bakterien,<br />

sind die Krebszellen.<br />

Ewiges Leben noch in<br />

weiter Ferne<br />

Doch allen Fortschritten in Forschung<br />

und Medizin zum Trotz: die<br />

Lebenserwartung des Menschen wird<br />

in diesem Jahrhundert ein Mittel von<br />

85 Jahren nicht überschreiten. Das haben<br />

mehrere Experten in den USA unabhängig<br />

voneinander errechnet. Ein<br />

Durchschnittsalter von 100 oder sogar<br />

120 Jahren sei in absehbarer Zeit unrealistisch,<br />

erklärten sie im Jahre 2001<br />

an der größten interdisziplinären Wissenschaftskonferenz<br />

der Welt in San<br />

Francisco. Denn eigentlich sei der<br />

Mensch nur für wenige Jahrzehnte gebaut,<br />

genauer gesagt, bis zu seiner Reproduktionsreife.<br />

Die weiteren vier bis<br />

fünf Jahrzehnte, die viele Menschen<br />

heute addierten, seien bereits ein Geschenk,<br />

erklärte Leonard Hayflick.<br />

Wäre ewiges Leben überhaupt erstrebenswert?<br />

Und was wären die<br />

Konsequenzen für Gesellschaft und<br />

Umwelt? Die heiklen Fragen bleiben<br />

angesichts der Forschungserfolge vorerst<br />

im Hintergrund, doch wird sich<br />

die Gesellschaft früher oder später der<br />

Thematik stellen müssen.<br />

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