2/2005 - HSG Alumni - Universität St.Gallen
2/2005 - HSG Alumni - Universität St.Gallen
2/2005 - HSG Alumni - Universität St.Gallen
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
«Wir haben versucht,<br />
die <strong>Universität</strong> neu zu erfinden»<br />
uni aktuell<br />
Nach sechsjähriger Amtszeit tritt Professor Dr. Peter Gomez auf Ende März als Rektor der <strong>Universität</strong> <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />
zurück. In einem Interview mit «alma» verbindet er den Blick zurück auf Jahre des grossen Wandels mit den Plänen,<br />
die er ab Frühjahr 2006 mit der «Executive School of Management, Technology and Law» im Bereich der<br />
Weiterbildung umsetzen wird.<br />
Interview: Roger Tinner<br />
alma: Ihr sechsjähriges Rektorat<br />
geht zu Ende. An welche «Highlights»<br />
erinnern Sie sich besonders gerne?<br />
Peter Gomez: Im Rückblick bleiben<br />
mir vor allem drei Resultate unserer<br />
Arbeit in Erinnerung: Zum ersten<br />
die konsequent internationale<br />
<strong>St</strong>rukturierung unserer <strong>St</strong>udiengänge:<br />
Das Grundstudium mit Bachelor und<br />
Master of Arts, die Weiterbildung mit<br />
Executive MBA und Fulltime MBA.<br />
Zum zweiten die bessere Positionierung<br />
und Sichtbarkeit der Marke und<br />
der Institution <strong>HSG</strong>, zu der neben<br />
dem neu gestalteten Auftritt und Logo<br />
insbesondere die Akkreditierungen<br />
bei AACSB und Equis beigetragen<br />
haben. Und schliesslich die wichtigen<br />
Projekte im Baubereich: Das bereits<br />
realisierte zentrale Institutsgebäude,<br />
der projektierte Ausbau des Weiterbildungszentrums<br />
samt Campus sowie<br />
die vor der Volksabstimmung stehende<br />
Sanierung mit massvollem Ausbau<br />
der <strong>Universität</strong>sgebäude.<br />
Was war die Motivation für die<br />
grundlegende Neukonzeption der Lehre?<br />
Die <strong>HSG</strong> war bei meinem Amtsantritt<br />
schon gut in Form. Der gerade bei<br />
erfolgreichen Institutionen bestehenden<br />
Gefahr der Selbstgenügsamkeit<br />
sind wir – in einem wirklich unternehmerischen<br />
Sinn – mit dem einzig<br />
wirksamen Rezept begegnet: Wir haben<br />
versucht, die Institution <strong>Universität</strong><br />
sozusagen neu zu „erfinden“ und<br />
damit einen fundamentalen Wandel<br />
eingeleitet. Die Bologna-Reform hat<br />
uns dafür das ideale «window of opportunity»<br />
geöffnet.<br />
Die Neukonzeption der Lehre hat,<br />
greifenden Wandel ausgelöst. Von<br />
diesem Prozess waren praktisch alle<br />
internen wie externen Anspruchsgruppen<br />
betroffen.<br />
Welches waren die grössten Herausforderungen<br />
und wie sind Sie ihnen<br />
begegnet?<br />
Dieser Wandel hat tatsächlich alle<br />
Anspruchsgruppen betroffen: die <strong>St</strong>udierenden,<br />
die Dozierenden, die Mitarbeitenden<br />
in der Verwaltung, die politischen<br />
Gremien. Alle mussten mehr<br />
oder weniger synchron von einer<br />
neuen Vision und entsprechenden<br />
Massnahmen überzeugt werden. Dabei<br />
gab es schwierige Phasen, etwa damals,<br />
als die <strong>St</strong>.Galler Juristen ihre Skepsis<br />
gegenüber der Neukonzeption öffentlich<br />
machten. Die inzwischen gesamtschweizerisch<br />
erfolgte Entwicklung gibt<br />
uns aber, so glaube ich, recht. Dass der<br />
Prozess schliesslich erfolgreich war,<br />
führe ich im Wesentlichen<br />
auf vier Faktoren zurück:<br />
1. Wir hatten ein Konzept,<br />
von dem selbst<br />
Skeptiker mit Respekt<br />
sprachen. 2.<br />
Wir haben vor dem<br />
Entscheid eine breite<br />
Diskussion und Vernehmlassungdurchgeführt.<br />
3. Wir hatten ein<br />
sehr gutes Kernteam, das geschlossen<br />
agierte und für alle<br />
berechenbar auftrat. 4. Wir haben<br />
die Umsetzung mit hoher<br />
Geschwindigkeit und damit in kurzer<br />
Frist durchgezogen.<br />
Mit der Assessment-<strong>St</strong>ufe werden die<br />
neuen <strong>St</strong>udierenden besonders<br />
stark gefordert und gefördert<br />
(um es mit der Leitlinie der NKL<br />
wie Sie selbst erwähnen, einen tief 07