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Spielend lernen? Für’s Leben gern
Die Bedeutung des Freien Spiels für das innere und äußere Gleichgewicht
Für Kinder ist es nur natürlich zu lernen, d.h. sich mit allen Sinnen mit sich selbst und
mit ihrer Mit- und Umwelt auseinanderzusetzen. Dies geschieht über Bewegung.
Genauso ist es für Kinder nur natürlich, sich frei bewegen zu können. Dies geschieht im
Spiel. Lernen geschieht natürlich, also spielerisch, denn Spielen ist der beste Ort zu
lernen.
Dass heutzutage beim Schuleintritt eine wachsende Zahl von Kindern Probleme mit dem
Lernen hat, hängt mit den heutigen Aufwachsbedingungen und ihren Folgen für unsere
Kinder zusammen: Damit, dass unsere Kinder Apparate bedienen können, aber ihren
Leib nicht kennen, damit, dass sie zuviel sitzen, statt sich frei zu bewegen, damit, dass
sie Angebote absolvieren, statt frei zu spielen und damit, dass sie vor dem PC vereinsamen,
statt die Erfahrung von Gemeinschaft im Spiel mit anderen Kindern zu machen.
Auf der Strecke bleibt ihre Bewegungsentwicklung (unvollständig) – mit Konsequenzen
für ihre Persönlichkeitsentfaltung (gestört), für ihre natürliche Neugierde und
Entdeckerlust (bloß teilweise vorhanden) sowie für ihre kognitiven Fähigkeiten (eingeschränkt),
um nur drei Facetten ungünstiger Entwicklungen zu benennen.
Statt die „Schuld“ bei den Kindern zu suchen, müssen wir erwachsenen Begleitpersonen
von Kindern uns z.B. fragen:
� Wie begleiten wir unsere Kinder so, dass sie ihre natürliche Neugierde und
Entdeckerlust nicht verlieren?
� Lassen wir unseren Kindern genügend Raum und Zeit, sich selbständig zu
entfalten, d.h. immer ihrem Interesse nachzugehen?
� Lassen wir dem kindlichen Forschergeist im Spielen freien Lauf oder engen wir ihn
mit unsren gut gemeinten Bildungsangeboten eher ein?
� Begleiten wir Spielprozesse durch bewusste Präsenz oder durch unreflektierte
Dominanz?
� Sind unsere Räume für Kinder echte Spiel- und Erfahrungsräume?
� Bietet der Kita-Alltag genügend Raum für das freie Spiel?
Wichtige Impulse für eine an der natürlichen Lern- und Auseinandersetzungsbereitschaft
von Kindern orientierten Begleitung können wir aus der Hengstenberg-Arbeit bekommen,
auf deren seit Jahrzehnten bewährte Spiel- und Bewegungspraxis wir uns in diesem
Workshop beziehen.
Leitung : Peter Fuchs
Eintägig : Seminar-Nr.: 11.02.06
Fr. 25.02.11 9.00 – 15.00 Uhr
Ort : Fleethörn 59
Kosten : 75.- Euro incl. Verpflegung
94 | Spiel, Theater und Kultur