Urlaub ohne Grenzen! - Nansen & Piccard

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Vietnam Vietnam Warum darf man in Vietnam seinen Hamster nur noch heimlich streicheln, Herr Frogier? Why do you have to pet your hamster secretly in Vietnam, Mr. Frogier? Das chinesische Jahr der Ratte hat einen Hamsterboom in Vietnam ausgelöst – zum Ärger der Regierung, die den Besitz und Verkauf von Hamstern seit März mit einer Geldstrafe von 30 Millionen Dong (1.200 Euro) ahndet, fast das Doppelte des durchschnittlichen Jahreseinkommens in Vietnam. Was geht da vor? Ein Gespräch mit David Frogier de Ponlevoy, 31, Mitarbeiter beim Radiosender »Voice of Vietnam« in Hanoi. The Chinese year of the rat has triggered a hamster boom in Vietnam—to the consternation of the government, which initiated a fine of 30 million Dong (1,200 Euro) for possession and sale of hamsters. This is almost twice the average annual income. What’s going on? air talked to David Frogier de Ponlevoy, 31, who works at the radio station »Voice of Vietnam« in Hanoi. Herr Frogier, haben Sie Ihren Hamster schon entsorgt? Nein, ich habe zum Glück keinen. In der Tat hat man in Hanoi bis zum Verbot aber viele junge Leute gesehen, die kleine Hamsterkörbe mit sich herumtrugen. So eine Art der Haustierhaltung hat in Vietnam eigentlich gar keine Tradition. Viele Leute haben Singvögel in Volièren vor dem Haus, aber vierbeinige Wuscheltiere sind wirklich eine neumodische Erscheinung. Mr. Frogier, have you disposed of your hamster yet? No, luckily I don’t have one. Before the ban you did, in fact, see a lot of young people carrying small hamster cages. Th at way of keeping pets isn’t really traditional in Vietnam. Many people keep songbirds in aviaries in front of their houses, but four-legged cuddle animals are truly a new fad. Wieso schenkt man sich zum Jahr der Ratte Hamster – und keine Ratten? Ratten haben wir hier genug. Die laufen einem auf der Straße entgegen und sind auch längst nicht so süß wie Hamster. Außerdem sind Ratten, Mäuse und Hamster im Vietnamesischen <strong>ohne</strong>hin eine Soße – alle drei haben den gleichen Wortstamm, also werden sie in einen Topf geschmissen. Und so hat sich eben der Hamster eingebürgert, vor allem als Valentinsgeschenk. Statt Ameisen. How come people give each other hamsters in the year of the rat—why not rats? We have plenty of rats here. Th ey cross your path in the street and aren’t nearly as cute as hamsters. Besides, in Vietnamese, rats, mice, and hamsters are pretty much the same thing—all three words have the same root, so they’re interchangeable. Th at’s why the hamster became popular, especially as a Valentine’s Day gift. Instead of ants. Ameisen? Ja. In kleinen Glasröhrchen. Aber fragen Sie mich bitte nicht nach dem Grund. Ants? Yes. In small glass tubes. But please don’t ask me why. In Vietnam gibt es inzwischen so viele Hamster-Fanclubs wie in Deutschland »Tokio Hotel«-Fanclubs. Was hat die Regierung gegen die süßen Tierchen? Es geht ja vor allem um die illegalen Hamster. Wo auch immer hier einer ein Geschäft wittert, blüht schon der Handel. Hamster wurden zu Tausenden <strong>ohne</strong> veterinäramtliche Kontrolle importiert, wahrscheinlich aus China. Die Regierung hatte wohl Angst, dass sie irgendwann ausgesetzt werden und sich verbreiten und die Ernte fressen. In Vietnam there are as many hamster fan clubs by now as »Tokio Hotel« fan clubs in Germany. What does the government have against these sweet creatures? Th is mostly concerns the illegal hamsters because Vietnam is an emerging market that lacks fully formed retail structures. Wherever someone senses a business opportunity, commerce booms instantly. Hamsters were im- ported by the thousands without any veterinary inspections, probably from China. And the government must have been afraid that at some point they will be abandoned, are going to multiply, and could eat the harvest. Gab es Hamsterdemos oder Proteste wütender Teenager? Aber bitte, Proteste gibt es in Vietnam nicht. Es sei denn, sie sind erwünscht. Were there any hamster sit-ins or protests mounted by angry teenagers? Come on, there are no protests in Vietnam. Unless they’re offi cially desired. Bringen die Leute ihre Hamster nun tat- sächlich um? Die Vietnamesen machen es wie immer, wenn ein neues Gesetz kommt: Man schaut es sich an, überlegt, ob es Sinn macht, und wenn nicht, dann versucht man es zu umgehen. Wer seinen Hamster behalten will, fi ndet einen Weg. Es gibt sie zu Schwarzmarktpreisen sogar noch zu kaufen, in den Seitengassen der Märkte. Do people really kill their hamsters? Th e Vietnamese do what they always do when there’s a new law: Th ey check it out, they see if it makes any sense, and if it doesn’t, they try to bypass it. Th ose who want to keep their hamsters fi nd a way. You can even still buy them at black market prices in the side alleys of markets. Interview: Barbara Höfler questions & answers 09
10 questions & answers Frankreich France Warum stirbt Paris, Monsieur Burgel? Why is Paris dying, Monsieur Burgel? Die französische Hauptstadt hat ihre beste Zeit hinter sich, meint der Pariser Geografie- Professor Guy Burgel. Der Niedergang der ehemaligen Weltmetropole des schönen Lebens scheint unausweichlich – und ein Retter nicht in Sicht. The French capital is over the hill, says Parisian geography professor Guy Burgel. The decline of this former world metropolis of the beautiful life seems inevitable—and there’s no knight in shining armor in sight. Monsieur Burgel, Baudelaire hat gesagt: »Das alte Paris ist nicht mehr.« Sie sagen nun: Das Paris der Zukunft wird nicht sein. Naja, der Titel meines neuen Buches »Stirbt Paris?« ist ein bisschen provokant. Aber Paris hat wirklich große Probleme. In krassem Gegensatz dazu steht das Bild, das alle Welt von Paris hat: schicke und aufregende Stadt der Kunst, der Feste, der Tradition und der Lebensqualität ... Monsieur Burgel, Baudelaire once said: »Th e good old Paris is gone.« Now you’re saying: Th ere will be no Paris in the future. I admit, the title of my new book, Is Paris Dying?, is a bit provocative. But Paris really does have some major problems. Th e image of Paris around the world stands in sharp contrast to reality: People still see it as the chic and exciting city of art, revelry, tradition, and savoir vivre ... Laut einer UN-Erhebung immerhin die zweitbeste Lebensqualität weltweit. Lassen Sie sich doch nicht täuschen von ein paar hübschen Haussmann-Fassaden! According to a UN survey, it still has the second-best quality of life in the world. Don’t let yourself be fooled by a few pretty Haussmann facades! So wenige sind das doch gar nicht. Sehen Sie, genau das ist der Punkt: Von außen wird immer nur das Zentrum von Paris wahrgenommen. Zwanzig kleine Arrondissements, in denen aber nur zwei Millionen Menschen leben. Acht Millionen Pariser leben jedoch jenseits der Périphérique, der Ringautobahn. But it’s really not just a few. You see, that’s my point: From a distance, people only register the center of Paris. Twenty little arrondissements, home to only about two million people. But eight million Parisians live outside the périphérique, the highway that loops around the city. Hat Paris also einfach noch nicht gemerkt, wie groß es wirklich ist? Genau. Die Verkehrsplanung ist ungefähr 30 Jahre im Verzug. Und die Innenstadt nur noch Bling-Bling. Mit schicken Vorzeigeprojekten: »Paris de la Fête«, »Paris Plage« und Fahrrädern, mit denen man die Innenstadt erkunden kann – während man mit der U- Bahn nicht einmal von den Banlieues ins Zentrum kommt. Paris hat den Anspruch, mit London oder New York zu konkurrieren – aber niemand hat etwas gemacht. Die Stadt hat immer gedacht, wenn sie national unangefochten ist, ist sie es auch weltweit. So has Paris never noticed how big it really is? Exactly. Traffi c planning is about 30 years behind the times. And the downtown is one big bling-bling, with chic showcase projects: »Paris de la Fête,« »Paris Plage,« and bicycles you can use to explore downtown—when you can’t even get there by metro from the suburbs. Paris pretends to compete with London or New York—but no one has done anything to live up to this. Th e city always thought that if no one chal- lenged this belief at home, no one would do so abroad, either. Aber immerhin gibt es jetzt einen groß an- gelegten Ideenwettbewerb für Architekten und Stadtplaner. Man löst die Probleme von Paris nicht durch schicke Gebäude. Über- haupt sind die meisten Aktionen nur punk- tuell gezündete Leuchtraketen. In Paris gibt es keine Konzepte. Man setzt sich lieber ein Denkmal: Mitterand eine Bibliothek, Chirac ein Museum... But anyway, there is now a major idea contest for architects and urban planners. You’re not going to solve Paris’s problems with sexy buildings. Most of these eff orts are just selectively lit rocket fl ares. Paris has no concept. Its planners prefer to build monu- ments: for Mitterand a library, for Chirac a museum... Immerhin wird Neues gebaut! In Wirklichkeit hat Paris ein Problem mit Modernität. Man ist hin und her gerissen zwischen der Heiligkeit des Alten und den Lockungen des Neuen. So kommt es zu Endlosstreitereien, ob hier oder dort jetzt ein Wolkenkratzer gebaut werden darf oder nicht. Das eigentliche Problem, dass Paris aus allen Nähten platzt, bleibt indes ungelöst. Still, new buildings are going up! Actually, Paris has a problem with modernity. It is torn between the sanctity of the old and the allure of the new, which leads to endless quarreling about whether a skyscraper should be permitted to go up here or there. Th is doesn’t solve the real problem—that Paris is bursting at the seams. Sie führen die Probleme in Ihrem Buch ja zum Glück detailgenau auf. Wird Paris also vielleicht doch nicht sterben? Wer sollte Paris denn retten? Wir leben in einem ad- ministrativen Chaos: ein Bürgermeister mit einem winzigen Einfl ussgebiet, aber 60 Nachbargemeinden, 1.300 Bürgermeis- ter im Gebiet der Île-de-France – und ein nur an einem Glitzer-Paris interessierter Präsident. Fortunately, you describe the problem to a tee in your book. So do you think there’s a chance to save Paris? Well, who should rescue her? We’re living in an administra- tive chaos: Our mayor has infl uence over a tiny area, but there are 60 neighboring communities and 1,300 may- ors in the region of the Ile-de-France—and our president is only interested in a glitzy Paris. Interview: Claudio Gutteck Photo: Burgel
Seite 1 und 2: 14 DESTINATIONEN, EIN ZIEL: Urlaub
Seite 3 und 4: www.titan-bags.com
Seite 5 und 6: 02 content 16 travel In Kairo ist d
Seite 7 und 8: 04 diary Meine ersten fünf Tage in
Seite 9 und 10: 06 world of air Auf einen Blick: di
Seite 11: 08 questions & answers auf dem Schi
Seite 16 und 17: Auf Shetland leben 300.000 Schafe T
Seite 18 und 19: ��
Seite 20 und 21: Mitten hindurch strömt der Nil: Ka
Seite 22 und 23: Basar in Alt-Kairo Bazaar in Old Ca
Seite 24 und 25: Die Bahn in Kairo hat nur wenige St
Seite 26 und 27: Straßenszene in einer der neuen Wo
Seite 28 und 29: Basiswissen Kairo Fortbewegen: Das
Seite 30 und 31: ➾ Einer dieser Orte heißt »New
Seite 32 und 33: Abends am Flussufer in Kairos Innen
Seite 34 und 35: travel 31
Seite 36 und 37: Immer herausgeputzt für Touristen:
Seite 38 und 39: Moharam El-Ragheb, General Manager
Seite 40 und 41: Gleich ist die Sonne versunken, dan
Seite 42 und 43: ➾ wären wir Schriftsteller gewes
Seite 44 und 45: D ie Fensterläden im Kairoer Resta
Seite 46 und 47: Mit ihrem Mann und den vier Kindern
Seite 48 und 49: eard and a determined look. His hap
Seite 50 und 51: Truman Capote Fahrt durch Spanien K
Seite 52 und 53: 49 förderte zwischen ihren Brüste
Seite 54 und 55: 51 Truman Capote A Ride Th rough Sp
Seite 56 und 57: 53 strange, thorny trees. Once, at
Seite 58 und 59: ��
Seite 60 und 61: pictures 57
Seite 62 und 63:
pictures 59
Seite 64 und 65:
pictures 61
Seite 66 und 67:
Damit Sie Ihre Kreuzfahrt unbeschwe
Seite 68 und 69:
Wege zum vollkommenen Genuss www.co
Seite 70 und 71:
Eine kaum bekannte Wildnis mitten i
Seite 72 und 73:
➾ drei Stockwerke über den Stra
Seite 74 und 75:
»Mein zweieinhalb Kilometer langer
Seite 76 und 77:
Abonnieren Sie air. ➾ ➾ ➾ All
Seite 78 und 79:
»Piraten attackieren alles, was Ge
Seite 80 und 81:
Kann man gegen die vorgehen? Es ist
Seite 82 und 83:
family 79 Courtesy ZPAF i S-ka Gall
Seite 84:
INTERNATIONAL INTERIORS COLLECTION
Alle anzeigen

Urlaub ohne Grenzen! - Nansen & Piccard

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?