Urlaub ohne Grenzen! - Nansen & Piccard
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Einer dieser Orte heißt »New Cairo«.<br />
Aus dem Boden schießen aber auch Ghettos<br />
für Superreiche. Etwa, gegenüber von<br />
Neu-Kairo, »Dreamland«, eine Art private<br />
Luxusstadt des Geschäftsmanns Ahmed<br />
Bahgat, mit Golfplatz, Vergnügungspark,<br />
»Dream Studio«, »Dream Club«, »Dream<br />
TV« sowie Schildern, auf denen zwei rote<br />
Balken eine Hupe durchkreuzen (die sollten<br />
mal fl ächendeckend in Kairos Innenstadt<br />
aufgestellt werden). Die Funkmasten am<br />
Siedlungsrand sind als Palmen verkleidet.<br />
Sonderlich viele Objekte verkauft haben soll<br />
Bahgat bisher nicht. Auf dem Friedhof Bab<br />
El-Gafi er tobte im Vergleich das Leben.<br />
Wir trafen die Architektin Amira El-Rafei<br />
in ihrem Büro in Zamalek, dem begehrtesten<br />
Viertel von Kairo. Herrschaftliche Häuser,<br />
nette Restaurants, und um die Ecke, wo die<br />
vielen Polizisten wachen, residiert Gamal Mu-<br />
barak, Sohn des Präsidenten und wohl auch<br />
dessen Nachfolger. El-Rafei, spezialisiert auf<br />
Interior Design für Luxusanwesen, lebte zwei<br />
Jahrzehnte im Ausland, in Tunesien, Bahrein<br />
und Paris. Dann sei das Heimweh zu groß<br />
geworden. »Ich habe den Blick auf den Nil<br />
vermisst, wie ich ihn hier im Büro habe.«<br />
»Frau El-Rafei, was bedeutet Luxus in<br />
Kairo?«<br />
Polizist in Kairos berühmtem Café El Fishawy<br />
Policeman in Cairo’s famous Café El Fishawy<br />
»Wir arbeiten vor allem für Geschäfts-<br />
leute. Die kennen alle das Four Seasons – und<br />
möchten genauso w<strong>ohne</strong>n. Sie wünschen<br />
Marmor und Mahagoni. Man kann sagen:<br />
Je mehr sie reisen, umso besser wird ihr<br />
Geschmack. Allmählich wird er sophisti-<br />
cated.«<br />
»Tut es Ihnen weh, zu sehen, wie eng –<br />
mitten in der Wüste, wo Platz genug wäre<br />
– die neuen Häuser für die weniger Wohlhabenden<br />
gebaut werden?«<br />
»Ja, das tut weh. Man versucht, auf wenig<br />
Raum maximalen Profi t zu machen.«<br />
Sie legte einen Stapel Skizzen auf den<br />
Tisch. Zuoberst der Bauplan des Anwesens<br />
eines Herrn Farouk: drei Etagen, Billard-<br />
zimmer, Swimmingpool, und in der Garage<br />
hatte der Zeichner schon mal drei Autos<br />
geparkt. Darunter die Villa eines Herrn<br />
Shawky – mit vier abgestellten Wagen.<br />
»Die Tendenz«, sagte Frau El-Rafei, »ist<br />
klar: Live big.«<br />
❊ ❊ ❊<br />
Erschlagen von der städtebaulichen Monu-<br />
mentalität, wendeten wir uns der Freizeit-<br />
gestaltung zu – die allerdings zu weiteren<br />
Begegnungen mit Monumentalität führte.<br />
Die Pyramiden von Gizeh, am Rand<br />
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and, around the corner, where a bevy<br />
of police congregates, the home of Gamal<br />
Mubarak, son of the president and doubtless<br />
also his successor. El-Rafei, who has<br />
specialized in luxury interior design, spent<br />
two decades living abroad: in Tunisia, Bahrain<br />
and Paris. But then her homesickness<br />
got the better of her. »I missed the view of<br />
the Nile River from my offi ce window.«<br />
»Ms. El-Rafei, how do you defi ne luxury<br />
in Cairo?«<br />
»Our clients are primarily businesspeople.<br />
Th ey all know the Four Seasons—and<br />
want to live that way themselves. Th ey<br />
want marble and mahogany. You might<br />
say that the more they travel, the better<br />
their taste becomes. Gradually they become<br />
sophisticated.«<br />
»Does it bother you to see how closely<br />
together the new houses for the few well-<br />
to-do clients are built—in the middle of the<br />
desert, where there could be more room?«<br />
»Yes, it’s upsetting. Th ey are trying to<br />
make the most profi t they can with the<br />
smallest use of property.«<br />
She puts a pile of sketches on the table.<br />
On top is the fl oor plan for the estate of a<br />
Mr. Farouk: three levels, a billiard room,<br />
a swimming pool, and the garage, in<br />
travel 27<br />
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