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Urlaub ohne Grenzen! - Nansen & Piccard

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drei Stockwerke über den Straßen Chelseas. Ihre Bauchseite<br />

ist düster, verhangen mit Netzen, die vor Tauben schützen. So<br />

düster, dass das Viadukt wie eine Höllenküche aussieht – und<br />

so heißt auch der einst verruchte Bezirk, den die Linie ganz im<br />

Norden durchquert: Hell’s Kitchen. Weiter im Süden hingegen<br />

steht, auf Schildern nahe der High Line, heute schon »Park!«<br />

Allerdings nur, um für die Parkplätze unter der Trasse zu werben.<br />

Parkwärter Julian Trejos passt in seinem Häuschen auf, dass die<br />

Besitzer auch brav die Gebühren bezahlen, die im Vergleich zu<br />

den horrenden Mieten der angrenzenden Wohnungen fast bescheiden<br />

ausfallen: acht Dollar die Stunde. Hummer nur gegen<br />

Aufschlag. War Trejos schon mal oben? Er deutet hinauf in das<br />

undurchdringliche Gewirr aus Brettern und Metallverstrebungen:<br />

»Wie denn?«<br />

Die einzigartige Welt, die auf der High Line zu entdecken ist,<br />

zeigte als Erster Joel Sternfeld. Von April 2000 bis Juni 2001 durfte<br />

der New Yorker Fotograf mit einer Sondergenehmigung die High<br />

Line besteigen. Mit altmodischer Boxkamera und schwarzem<br />

Tuch verewigte er die wild auf den Gleisen wuchernde Natur. Eine<br />

»magische Landschaft«, fand er.<br />

Das sahen nicht immer alle so. Einen Schandfl eck schimpften<br />

die Besitzer der unterhalb der Trasse gelegenen Grundstücke die<br />

High Line – und versprachen sich von ihrem Abriss einen Reibach.<br />

Im Grunde konnten sie das Bauwerk nicht schnell genug loswerden.<br />

Vor Gericht traten sie einmal sogar mit einem Zementklotz<br />

auf. Dieses Bruchstück der Bahntrasse, so behaupteten sie, habe<br />

beinahe einen Passanten erschlagen!<br />

Lange Zeit fehlte für einen Abriss das Geld. 1999 dann fand die<br />

High Line auf einmal Freunde, die sich als Lebensretter erwiesen.<br />

Joshua David und Robert Hammond machten sich gegen den vom<br />

damaligen Bürgermeister Giuliani schon gebilligten Abbruch des<br />

Viadukts stark. Sie gründeten die Organisation »Friends of the<br />

High Line« – und gewannen als Unterstützer Prominente wie den<br />

Schauspieler Edward Norton. »Ich hatte so einen typischen New<br />

Yorker Traum, als ich in einer lausigen kleinen Wohnung<br />

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Farther south, signs adjacent to the High Line already announce:<br />

»Park!« But only to advertise parking spots below the<br />

tracks. From his booth, parking attendant Julian Trejos makes<br />

sure that car owners pay their fees, which seem almost modest<br />

compared to the outrageous rents of neighboring apartments: $8<br />

an hour. Hummers cost extra. Has Trejos ever been up top? He<br />

motions upward at an impenetrable jumble of boards and metal<br />

scaff olding: »How?«<br />

Th e one-of-a kind world to be discovered on top of the High Line<br />

was fi rst shown by Joel Sternfeld. Between April 2000 and June<br />

2001, the New York photographer was given special permission to<br />

ascend the High Line. With an old-fashioned box camera and black<br />

cloth he immortalized nature as he found it wildly overgrowing<br />

the tracks. A »magical landscape,« he thought.<br />

Not everyone always shared that sentiment. Th e High Line<br />

was called an eyesore by the people who owned property below<br />

it—and hoped that its demolition would bring them big profi ts.<br />

Th ey wanted to be rid of the structure as quickly as possible. Once<br />

they showed up in court with a chunk of concrete. Th is fragment<br />

of the rail line, they claimed, had nearly killed a passerby!<br />

For the longest time there was no money to tear it down. In 1999,<br />

the High Line unexpectedly found supporters who would prove<br />

to be its lifesavers. Joshua David and Robert Hammond started a<br />

campaign against the viaduct’s demolition, which had already<br />

been approved by Mayor Giuliani. Th ey founded the organization<br />

»Friends of the High Line«—and garnered the support of celebrities<br />

such as actor Edward Norton. »I used to have this dream typical of<br />

New Yorkers when I lived in a lousy little apartment. In the dream<br />

I opened a closet, discovered a secret room on the other side—and<br />

suddenly my apartment was twice as big. Th e High Line embodies<br />

this dream,« says Joshua David.<br />

Th e dream of a quiet urban wilderness is over now. Th e fi rst<br />

columns have been freed of rust and painted. Th e fi rst section of<br />

the park is supposed to open this winter. Some residents, like Ellen<br />

Reilly, observe the construction skeptically. Reilly has a<br />

high life 69<br />

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