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Heft 80 - Deutsch-Kolumbianischer Freundeskreis eV

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______________________________________________________________________________________Fincas fehlen hierzu natürlich a. zum Kochen, deutlich sichtbar.die finanziellen Mittel.In derKonsequenz wirtschaften vieleBauern ständig am Existenzminimum,oft auch darunter. Anderesehen auf der Suche nachneuen Erwerbsmöglichkeiteneine Alternative in der Abwanderungin die Großstadt Bogotá.Das hat in der Regel für alleBetroffenen äußerst nachteiligeAuswirkungen:Folgen für die Abgewanderten:Meistens erfüllen sich die in dieMöglichkeiten der Großstadtgesetzten Hoffnungen nicht.In vielen Fällen bedeutet AbwanderungEntwurzelung, Verlustfamiliärer Bindungen, nichtselten Arbeitslosigkeit mit sozialemAbsturz in städtisches E-lend.Folgen für die ländliche Gemeinschaft:Neben den negativen Auswirkungenauf die materielle Versorgungverlieren auch die aufdem Land Verbliebenen eineintakte Familienstruktur und erlebeneine Aushöhlung ihrersozialen Gemeinschaften. DieFrauen, vor allem als Mütter,werden durch die zusätzlichenNöte, die nun ihren Alltag bestimmen,überlastet.Diese Bedingungen wirken sichauch auf die Situation der Kinderund deren Zukunft negativaus. Einerseits weil diese sich jaam Vorgelebten orientieren, andererseitsauch deshalb, weilunter diesen Bedingungen keineoptimale Bildung möglich ist.Statt dessen müssen siezwangsläufig bereits ziemlichfrüh in irgendeiner Form zumFamilieneinkommen beitragen.Unbefriedigend entwickelt sichauch die ökologische Situation,vor allem die der Wälder. Gottsei-Dankgibt es hier noch keineAngriffe multinationaler Holzhändlerauf die Waldbestände.Allerdings sind die Folgen einerungeregelten Nutzung für dieüblichen Alltagsbedürfnisse, v.26Die Bedeutung der Wälder fürKlimaschutz und Weltklima, fürGrundwasserbildung, für Reinigungund Verminderung desAbflusses von Oberflächenwasse r ( Ü b e r s c h w e m m u n g s-schutz),für den Artenreichtumvon Flora und Fauna ist bekannt.So gibt es hier noch Vorkommendes vom Aussterbenbedrohten BrillenbäresDiese Wichtigkeit und Schutzwürdigkeitgilt für alle Wälderweltweit – nicht nur für die WälderAmazoniens oder Asiens. Esgeht immer um den Wald vorder eigenen Haustür, übrigensauch um den vor der unseren.Brillenbär.Vor diesem – notgedrungen etwasgrob gezeichneten - Hintergrundhat die kolumbianischeNichtregierungsorganisationResnatur (www.resnatur.org.co)ein Pilotprogramm zur ländlichenEntwicklung erarbeitet.Das Projekt basiert auf dreiSäulen: Perspektiven durchgründliche Planung, Umweltverbesserungdurch Aufforstungensowie Alternativen aufgrund vonBildung und Beratung.1. PlanungFür die Startphase des Projekteswurden 20 Fincas ausgewählt.Für sie werden zunächst Bewirtschaftungspläneerstellt. Siebeinhalten die Erfassung desStatus quo vorhandener Nutzungsarten,ökologische, ökonomischeund sozio-kulturelleGegebenheiten und die besondereBerücksichtigung gefährdeterArten.In Zusammenarbeit mit den Eigentümernwerden in den Bewirtschaftungsplänenalle zukünftigmöglichen Maßnahmenin den verschiedenen Nutzungsartenund evtl. vorhandeneSchutzgebiete beschrieben.Des Weiteren werden sie zurkontinuierlichen Evaluation derArbeitsfortschritte verwendet.N a c h f o l g e n d w e r d e n G e-schäftspläne erarbeitet.Sie beinhalten Vorgehensweisen,welche die Eigentümer derFincas in den Produktionsmethodenund bei der Vermarktungihrer Produkte unterstützen. Anzustrebenist eine anerkannteZertifizierung der angeschlossenenFincas, um vorgegebeneStandards bei Produktion undVermarktung zu garantieren. Indiese Pläne soll auch eine Bewertungder Umweltleistungender privaten Schutzgebiete einfließen.Somit wird die Grundlage für dieEtablierung nachhaltiger Produktionsmethodenin Land- undForstwirtschaft geschaffen.2. AufforstungenEs stehen bereits Flächen imUmfang von ca. 50 ha zur Verfügung,die teils durch Bepflanzung,teils durch natürliche Verjüngungauf ausdrücklichenWunsch der Eigentümer bewaldetwerden sollen.Gepflanzt werden Baumartender natürlichen WaldgesellschaftenZusätzlich werden Pflanzungenin bereits weitgehend ausgeplündertenWaldungen durchgeführtsowie standortschädlicheEukalyptusplantagen in Wäldernatürlicher Zusammensetzungumgewandelt.Dabei wird ein Brennholzmarktgeschaffen, der zur zusätzlichenEntlastung der Primärwälderbeitragen wird und eine kontinuierlich<strong>eV</strong>ersorgung mit Holz aus______________________________________________________________________________________Kolumbien Aktuell - Ausgabe <strong>80</strong> - April 2009

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