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Heft 80 - Deutsch-Kolumbianischer Freundeskreis eV

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______________________________________________________________________________________dalena Fluss hinunter. Er verbindetdas Binnenland mit demDer auf den Pedalen SalsatanztAtlantik und war noch im 20.Jahrhundert die Hauptverkehrsaderdes von drei kapitalen AndenkordillerendurchzogenenLandes.Unter dem Klimawandelleiden die Ärmsten ammeistenDer Fluss ist noch aufgewühltvon dem vielen Regen, der hierheruntergeprasselt ist. Das ganzeletzte Jahr war praktischWinter, Regenzeit, was zu katastrophalenÜberschwemmungengeführt hat. Seit einigen Jahrengibt es anders als früher keineausgeprägte Trockenzeit mehr –Begleiterscheinungen der globalenErwärmung und des Klimawandels,von dem in Kolumbienbesonders die Armen betroffensind, die entlang des Flusses ineinfachen Dorfgemeinschaftenleben und die steilen Hängebewirtschaften. Die Regierunghat einen Hochwasserschutzversprochen, doch die Umsetzungwird dauern.Wer bremst verliertWer gerne mit dem Auto in Italienunterwegs ist, der kann sichin Kolumbien austoben, für bedächtigereNaturen gilt: Dieständigen Passfahrten auf engenStraßen, auf denen es vonschweren Lastern nur so wimmelt,sind eine besondere Herausforderungfür die Nerven.Regeln in unserem Sinne gibtes nicht, alle Verkehrsteilnehmerwechseln ständig die Spur,meistens ohne den Blinker zusetzen und mit überhöhtemTempo, dazwischen Fahrradfahrer,Pferdegespanne, Fussgängerund eine immer größer werdendeArmada von Motorrädern,die sich wie aufgescheuchteWespen in jede Nische drängen,nachts oft unzureichend odergar nicht beleuchtet. Am sicherstenfährt der, der einfach41mitschwimmt – wer zaudert, istSand im Getriebe des Verkehrsund gefährdet. Ich erinnere michan meinen Kollegen WolfgangStegers „Stehgas“, der über Autosschreibt, selber Rallyes fährtund neulich diesen Satz zumBesten gab: Wer bremst verliert– wie wahr!Ein Siel ohne Deckel aufder HauptverkehrsstraßeSo ließ ich mich mit fast 100Sachen durch Bogotá ziehen,was für uns durchaus von Vorteilwar. Unser Nummernschildendete mit einer 5, was bedeutete,dass wir an diesem Tag ab16 Uhr in der Hauptstadt nichtmehr fahren durften. Wir schafftenes bis 16.20 Uhr, unentdecktvon den vielen Polizisten in derStadt, die eine Strafe von 600000 Pesos, 200 Euro, hättenverhängen können, beinah dasdoppelte Monatsgehalt eineseinfachen Arbeiters. Einmal sahich ein schwarzes Loch zweiMeter rechts vom Wagen vorbeihuschen,das war ein Sielohne Deckel mitten auf einerHauptverkehrsstraße ...Dies muss ich den Einheimischennicht ohne Neid einräumen,viele fahren so wie unserAndrés, der Freund meinerTochter, wie ein junger Gott.Sein Vater chauffiert einenschweren Tanklaster durchsLand und der Junge hat schonals Zehnjähriger am Steuer gesessen.Allein sein Spiel mitGas und Kupplung, um den Motoran den Steilpässen immer imoptimalen Drehzahlbereich undhöchstem Drehmoment zu halten,ist so virtuos und gefühlvoll,als ob unser „Schumi“ auf denPedalen Salsa tanzte.Fahrer mit eingebautemBio-RadarKolumbianer haben nicht nureinen sechsten und siebten,sondern mindestens zehn Sinne,erkennen mit einer Art verborgenenBio-Radar jede Gefahrensituation,noch bevor siesich abzeichnet und sind selbstbei hohem Tempo und schwärzesterNacht sicher, meistens______________________________________________________________________________________Kolumbien Aktuell - Ausgabe <strong>80</strong> - April 2009

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