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German (PDF) - Center for Security Studies (CSS) - ETH Zürich

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162AKTUELLE DISKUSSIONliche oder parteipolitische Ziele wie das Erringen von Wählerstimmenmotiviert sein. Aus der Perspektive der Mediation ist eine Politisierungimmer dann problematisch, wenn ein Thema zu Profilierungszweckeninstrumentalisiert wird. In diesen Fällen geht es nicht länger um diekonkreten Inhalte, sondern um die Konfrontation «Wir» gegen «dieAnderen». Diese Form der Politisierung kann Spannungen verstärken.Politisierung und Verhandlungen werden ausserdem von Macht- undWissensasymmetrien der involvierten Akteure beeinflusst. Der mächtigereAkteur wird sich tendenziell gegen Verhandlungen wehren, dieauf Kompromisse abzielen, da es seinen Interessen dient, den Diskurs zudominieren. Macht ist jedoch eine relative Grösse. Oft wird die schwächerePartei versuchen, Verbündete für ihre Sache zu gewinnen und soihr Gewicht zu erhöhen. Darüber hinaus lässt sich nachweisen, dasseiner der Schlüsselfaktoren für die Machtkonstellation auf der Fragebasiert, was die jeweilige Partei als ihre beste Alternative zu einer ausgehandeltenVereinbarung (Best Alternative to a Negotiated Agreement,BATNA) 11 erachtet. Beurteilt eine Verhandlungspartei die Alternativeim Vergleich zum potentiellen Verhandlungsergebnis als bessere Option,ist es wahrscheinlich, dass sie gar nicht erst auf Verhandlungen eingeht.Kulturalisierung: Kulturalisierung wird in diesem Kontext als Prozessdefiniert, in dem kulturelle 12 Unterschiede als Instrument gegendie jeweilige andere Partei verwendet werden, auch wenn die kulturellenUnterschiede nicht die eigentliche Ursache für den Konflikt darstellen. 13Neben der Kulturalisierung kann es auch zu Spannungen aufgrund unterschiedlicherWertesysteme kommen. In solchen Fällen können Verhandlungenzwar nicht die Werte als solche verändern, sie können aber11 Fisher/Ury. Getting to Yes, S. 97.12 Avruch definiert Kultur als «Socially inherited, shared, and learned ways of living possessed by individualsby virtue of their membership in social groups.» Avruch, Kevin. Cross-Cultural Conflict.In: Conflict resolution. In: Hipel, Keith William (Hrsg), Encyclopedia of Life Support Systems(EOLSS). Ox<strong>for</strong>d: Eolss Publishers, 2004. http://www.eolss.net/ebooks/Sample%20Chapters/C14/E1-40-01-01.pdf.13 Fechler, Bernd. Dialog der Anerkennung. Möglichkeiten und Grenzen der Mediation bei«interkulturellen» Konflikten in der Schule. In: Kloeters, Ulrike/Lüddecke, Julian/Quehl,Thomas (Hrsg.). Schulwege in die Vielfalt. Handreichung zur interkulturellen und antirassistischenPädagogik in der Schule. Frankfurt: ARIC-NRW, 2003, S. 103–148.BULLETIN 2010 ZUR SCHWEIZERISCHEN SICHERHEITSPOLITIK

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