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German (PDF) - Center for Security Studies (CSS) - ETH Zürich

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170AKTUELLE DISKUSSIONihrer Kultur. Diese zwei Gründe sollen nachfolgend genauer erläutertwerden.Die Sammlung von zwölf Zeitungskarikaturen sorgte deshalb für soviel Aufsehen, weil darin aus Sicht der Muslime in konzentrierter Formdie Missachtung und Aggression zum Ausdruck kam, unter welchendie muslimischen Gemeinschaften zu leiden hatten. In ein paar flüchtigenSkizzen waren alle Vorurteile versammelt, die nach Ansicht derMuslime in der westlichen Welt über die islamische Religion propagiertwerden: Legitimation für Terrorismus, Frauenfeindlichkeit, Fanatismusetc. Dies schürte unter den Muslimen den Eindruck, dass ihre Gefühleim öffentlichen Diskurs im Westen ungenügend berücksichtigt wurden.Das Gefühl der ungerechten Behandlung ist in muslimischen Gesellschaftentief verwurzelt, und es herrscht der Eindruck vor, dass die Gemeinschaftder Muslime, die «Umma», von allen Seiten und Parteien«Die Karikaturen sorgten deshalbfür so viel Aufsehen, weil darinaus Sicht der Muslime dieVorurteile des Westens gegenüberden Muslimen exemplarisch zumAusdruck kamen.»belagert und angegriffenwird: militärisch(Afghanistan,Irak, Somalia,Tschetschenien),w i r t s c h a f t l i c h(Plünderung derÖlvorkommen undanderer Rohstoffe),kulturell (die Einmischung des Westens in Bildungsprogramme zahlreichermuslimischer Länder) und in symbolischer Weise (die Diffamierungdes Islam). In den Augen vieler Muslime kommt die ungerechteBehandlung im israelisch-palästinensischen Konflikt in der als einseitigempfundenen Unterstützung Israels durch westliche Länder besondersdeutlich zum Ausdruck.Hinzu kommt, dass die muslimischen Minderheiten in den westlichenLändern zunehmend als schikanierte Gemeinschaften wahrgenommenwerden, vor allem auch wegen der Anti-Terror-Massnahmennach 9/11. Westlichen Regierungen wird vorgeworfen, repressive Diktaturenund korrupte Herrscher zu unterstützten, die für den Zerfall ihrerStaaten verantwortlich sind und den Aufbau funktionierender Demokratienin der Region verhindern. Ihnen wird eine Mitschuld an denBULLETIN 2010 ZUR SCHWEIZERISCHEN SICHERHEITSPOLITIK

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