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Psychologische Betreuung von Notfallpatienten ... - Physis-web.de

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Seite 153.2 Ergebnisse <strong>de</strong>r durchgeführten Studie3.2.1 Belasten<strong>de</strong> FaktorenAllgemein ist die Situation eines Unfallopfers dadurch gekennzeichnet, dass vielebelasten<strong>de</strong> Faktoren gleichzeitig o<strong>de</strong>r kurz nacheinan<strong>de</strong>r auf das Unfallopfer einwirken.Zunächst einmal haben Faktoren einen Einfluss, die im Unfall selbst liegen, wie:‣ Art und Schwere <strong>de</strong>s Unfalls,‣ Art und Schwere <strong>de</strong>r Verletzung,‣ Betroffenheit <strong>von</strong> Angehörigen,‣ Anzahl <strong>de</strong>r am Unfall Beteiligten,‣ Tote.Generell kann festgestellt wer<strong>de</strong>n, dass je stärker (intensiver) diese Faktoren ausgeprägtsind sich die Situation für das Unfallopfer um so schlimmer darstellt. Die erlebteBelastung hängt jedoch nicht nur <strong>von</strong> objektiven Faktoren ab. Es kann nicht gesagtwer<strong>de</strong>n, dass in je<strong>de</strong>m Fall ein Unfallopfer mit starken körperlichen Verletzungen dieBelastung als stärker empfin<strong>de</strong>t als eine Person mit geringen o<strong>de</strong>r gar keinenVerletzungen. Die subjektive Realität <strong>de</strong>s Erlebens einer Notfallsituation ist damit ebensobe<strong>de</strong>utsam für die Reaktion und die psychische Verarbeitung wie die objektivenGegebenheiten.Kontrollverlust und Soziale HierarchieUnfallopfer fühlen sich für kurze o<strong>de</strong>r längere Zeit hilflos und nicht mehr Herr <strong>de</strong>r Lage.Dies betrifft beson<strong>de</strong>rs Menschen, welche z.B. in ihrem beruflichen Alltag großeVerantwortung (Manager) für an<strong>de</strong>re haben und immer „Über allem“ stehen. Sie können<strong>de</strong>n Verlauf <strong>de</strong>r Ereignisse nicht mehr kontrollieren.Während <strong>de</strong>s Unfalls selbst sind ihre Einflussmöglichkeiten äußerst eingeschränkt. Nach<strong>de</strong>m Unfall beeinflusst u.a. die Schwere <strong>de</strong>s Unfalls die Möglichkeit <strong>de</strong>r Kontrolle. DieserKontrollverlust und die Einschränkung <strong>de</strong>r Handlungsfreiheit wird als sehr unangenehmerlebt und kann zu negativen Reaktionen (Reaktanz) führen. Unfallopfer sind <strong>de</strong>shalbhäufig darum bemüht, auch in schlimmen Situationen noch in irgen<strong>de</strong>iner Weise dieSituation kontrollieren zu können.

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