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Psychologische Betreuung von Notfallpatienten ... - Physis-web.de

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Seite 23InformationswunschDie meisten Unfallopfer möchten Informationen haben, trauen sich aber häufig auch nichtnachzufragen. Der Wunsch nach Informationen bezieht sich auf <strong>de</strong>n eigenen Zustand,aber auch auf Angehörige und an<strong>de</strong>re Unfallbeteiligte. Informationen wirken lautAussagen <strong>de</strong>r Befragten beruhigend und sollten <strong>von</strong> <strong>de</strong>m Rettungspersonal so weit wiemöglich gegeben wer<strong>de</strong>n. Bei <strong>de</strong>r Weitergabe <strong>von</strong> Diagnosen und Prognosen ist jedochZurückhaltung geboten.„Verhalten“Das Verhalten eines Unfallpatienten ist stark durch die verän<strong>de</strong>rten Kognitionen undEmotionen beeinflusst.SchockEin Schock kann sich in verschie<strong>de</strong>nen Formen darstellen. Er kann sich in einer leichtenVerwirrung äußern, aber auch in sehr schweren Formen. Einige Unfallopfer berichteten,dass sie nicht mehr <strong>de</strong>nken konnten („Ich hatte gar keine Gedanken, war im Schock !“)o<strong>de</strong>r verwirrt waren („Wo bin ich ?“; Warum liege ich hier ?“).Völlige Orientierungslosigkeit kann zu Umherirren und zur Gefährdung <strong>de</strong>r Unfallopferund an<strong>de</strong>rer führen, z.B. das Umherirren auf <strong>de</strong>r Autobahn.Manche fühlen sich zusätzlich zur Verwirrtheit auch wie gelähmt und entwickeln späterstarke Schuldgefühle, weil sie in diesem Zustand an<strong>de</strong>ren nicht mehr helfen konnten.AbwehrmechanismenVerleugnung, Rationalisierung und Regression wer<strong>de</strong>n als Abwehrmechanismen genutzt.So zeigen einige Unfallopfer Verhalten auf einer kindgemäßen Altersstufe, sind hilflos,<strong>de</strong>legieren sämtliche Verantwortung an an<strong>de</strong>re und möchten nicht mehr entschei<strong>de</strong>n, d.h.sie fallen auf die Entwicklungsstufe eines Kin<strong>de</strong>s zurück (Regression).Nicht-wahr-haben-wollen, Verleugnung <strong>de</strong>s Geschehens, kann dazu führen, dassTatsachen nicht realitätsentsprechend wahrgenommen und interpretiert wer<strong>de</strong>n. ImExtremfall wer<strong>de</strong>n die Folgen eines Unfalls sogar völlig geleugnet.Informationen zur Aufklärung <strong>de</strong>r Situation sind in diesem Stadium <strong>de</strong>s Patienten eherunerwünscht („Ich wollte keine Informationen !“, „Ich wollte erst gar nicht wissen, was mitmir gemacht wird !“).

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