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Psychologische Betreuung von Notfallpatienten ... - Physis-web.de

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Seite 33Beispiele: „Ich taste sie jetzt vorsichtig ab ! Bitte sagen sie mir, wenn sie Schmerzenverspüren !“; „Ich gebe ihnen jetzt eine Spritze, die sie entspannt.“; „Wir verbin<strong>de</strong>n dieWun<strong>de</strong> jetzt, dass dauert nur etwa eine halbe Minute.“; „In 10 Minuten sind wir imKrankenhaus !“; „Wir heben sie jetzt auf unsere Trage, das kann etwas wehtun. Gebensie uns Bescheid, wenn es nicht mehr geht. Wir wer<strong>de</strong>n langsam und vorsichtig sein !“.Es sollten immer klare, ein<strong>de</strong>utige und verständliche Aussagen getroffen wer<strong>de</strong>n. Aufpauschale Floskeln („Es wird schon wie<strong>de</strong>r !“; „Nächste Jahr um die Zeit können siewie<strong>de</strong>r lachen“) verzichtet man besser. Auch sollte man nie über, son<strong>de</strong>rn stets mit <strong>de</strong>mVerletzten Menschen sprechen.Patienten empfin<strong>de</strong>n es als unangenehm und sogar bedrohlich, wenn Helferuntereinan<strong>de</strong>r über sie re<strong>de</strong>n (meist noch in einer unverständlichen Sprache) („Eineschwere diolectica fatalis !“) o<strong>de</strong>r gar bedrohliche Diagnosen („Das Bein wer<strong>de</strong>n wiramputieren müssen !“; „Das ist sicherlich eine Querschnittslähmung !“) untereinan<strong>de</strong>raustauschen.Viele <strong>de</strong>r Unfallopfer möchten wissen, wer ihre Angehörigen informiert, o<strong>de</strong>rwas aus ihrem möglicherweise <strong>de</strong>molierten Fahrzeug wird, .... Hierüber sollte <strong>de</strong>r Helfersoweit wie möglich Auskunft geben und auf die im jeweiligen Rettungssystem für<strong>de</strong>rartige Aufgaben vorgesehenen üblichen Routinemaßnahmen verweisen.4.3.2.6 KompetenzDie Anwesenheit eines professionellen Helfers, hat an sich schon eine beruhigen<strong>de</strong>Wirkung auf die Psyche eines Verletzten.Unfallopfer wer<strong>de</strong>n oft schon ruhiger, wenn ein Rettungswagen eingetroffen ist und <strong>de</strong>rerste Kontakt mit <strong>de</strong>m professionellen Rettungsdienstpersonal aufgenommen wur<strong>de</strong>.Dessen muss sich das Rettungsdienstpersonal immer bewusst sein und die ersteBegegnung als die wichtigste ansehen.Dem Helfer wird primär in <strong>de</strong>r Regel „Kompetenz“ zugeschrieben. Darunter versteht <strong>de</strong>rVerletzte beson<strong>de</strong>rs die differenzierte Beurteilung <strong>de</strong>r Verletzungen, die Erläuterung <strong>de</strong>rgeplanten medizinischen Maßnahmen, <strong>de</strong>ren sichere routinierte Durchführung, sowie dasvertrauen können auf Aussagen.Beispiele: „Ich gebe ihnen jetzt eine Spritze; das Medikament wird ihnen die Schmerzennehmen und sie vielleicht etwas mü<strong>de</strong> und schläfrig wer<strong>de</strong>n lassen !“, „Wir legen ihnenjetzt eine Decke unter die Beine, dann lassen ihre Bauchschmerzen nach, weil dieBauch<strong>de</strong>cke sich dadurch entspannt !“, „Diese Art <strong>de</strong>r Verletzungen haben wir schon öftergesehen !“, „Die Verletzungen am Arm kann ich jetzt schon mal gut versorgen; dieVerletzung am Bauch wird ausführlich im Krankenhaus behan<strong>de</strong>lt !“.Pauschal-trösten<strong>de</strong> Äußerungen („Das wird schon wie<strong>de</strong>r !“), auch wenn sie „gut gemeint“sind, sind weniger wirkungsvoll und erzeugen teilweise sogar Aggressionen.

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