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Psychologische Betreuung von Notfallpatienten ... - Physis-web.de

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Seite 35‣ Der Helfer gibt keine Ratschläge, Analysen und Deutungen son<strong>de</strong>rn nurInformationen.Falls es <strong>de</strong>m Helfer schwerfällt, das aktive Zuhören umzusetzen, sind „Jokerfragen“ <strong>von</strong>Nutzen; die fast je<strong>de</strong>n Menschen animieren, etwas zu erzählen („Woher kommen Sie ?“,„Was machen sie beruflich ?“, „Haben sie so etwas schon einmal erlebt ?“, „Soll jemandverständigt wer<strong>de</strong>n ?“).Dies schließt natürlich nicht aus, <strong>de</strong>n Patienten um Ruhe zu bitten, wo dies medizinischnotwendig ist, ihm aber auch, beispielsweise durch eine Nachfrage o<strong>de</strong>r eineWie<strong>de</strong>rholung <strong>de</strong>r letzten Anmerkung, ein Zeichen zum Weiterre<strong>de</strong>n zu geben !Wenn <strong>de</strong>r Patient nicht re<strong>de</strong>n will o<strong>de</strong>r kann, sichtlich unter <strong>de</strong>r verbalen Interaktion lei<strong>de</strong>t,sollte <strong>de</strong>r Helfer wenigstens in Abstän<strong>de</strong>n durch einige Bemerkungen Kontaktsignalisieren.Da das Gehör einer <strong>de</strong>r Sinne ist, die zuletzt ausfallen, sollte dieser Kanal genutztwer<strong>de</strong>n, um Angst zu mil<strong>de</strong>rn. Es mehren sich auch Berichte, dass ein bestimmterProzentsatz <strong>von</strong> Patienten (wie vorher beschrieben) sogar in <strong>de</strong>r Bewusstlosigkeit o<strong>de</strong>rVollnarkose wahrnimmt, was um ihn herum geschieht. So scha<strong>de</strong>t es zumin<strong>de</strong>st nicht,auch zu diesen Patienten beruhigen<strong>de</strong>n verbalen Kontakt aufrechtzuerhalten(Beispiele: „Ich spreche jetzt noch ein bisschen weiter mit ihnen, sie müssen aber nichtantworten !“, „Es wer<strong>de</strong>n jetzt alle Verletzten versorgt !“, „Es sind jetzt ausreichendKrankenwagen da !“, „Polizei und Feuerwehr haben alles abgesperrt und im Griff !“, „Allesgeht planmäßig voran !“).Auch wenn dies in vielen Situation für <strong>de</strong>n Helfer schwierig ist, sollte er dabei beson<strong>de</strong>rsauf seinen Tonfall achten, weil dadurch sowohl Aufregung und Hektik als auchBeruhigung und Trost vermittelt und wahrgenommen wer<strong>de</strong>n können.4.3.2.8 ZuschauerInsbeson<strong>de</strong>re leichter Verletzte empfin<strong>de</strong>n Zuschauer als eine starke Belastung. Es istihnen sichtlich peinlich, dass an<strong>de</strong>re sie in einer hilflosen Lage erleben. Der Helfer kannim Umgang mit Zuschauern generell 2 Strategien verfolgen:1. Sie können vom Unfallort entfernt wer<strong>de</strong>n.Wenn Zuschauer <strong>von</strong> Unfallopfern als sehr unangenehm erlebt wer<strong>de</strong>n, dieHilfeleistung behin<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r sich selbst gefähr<strong>de</strong>n, sollten sie vom Unfallort durchz.B. Polizei, Feuerwehr entfernt wer<strong>de</strong>n.

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