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Ausgabe 1, Januar 2010 - Quartier-Anzeiger Archiv

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Fortsetzung von Seite 13gration weiter verstärken. Die Nationalitätist dabei kein geeignetes Kriterium. Wichtigerist beispielsweise der Anteil Fremdsprachigerin den Schulen. Es gilt die Sprachförderungzu stützen und diese für unterschiedlicheZielgruppen – wie Frauen mit geringerBildung – anzubieten. Denn Deutsch ist einwichtiger Schlüssel zur Integration.Séverin Pflüger FDP (bisher)Zürich ist eine attraktiveund wirtschaftlich erfolgreicheStadt. Dies führte inden letzen Jahren zu einemstarken Wachstum. Die Zugezogenenstammen mehrheitlichaus der Schweizund der EU. Ich stehe dieserneuen Migration positiv gegenüber. Dabeidarf aber nicht vergessen werden, dasssie uns vor grosse Aufgaben stellt. So müssenneuer Wohnraum und die notwendige Infrastrukturgeschaffen werden.Daneben gibt es einen grossen Ausländeranteil,der unabhängig von dieser neuen Zuwanderungbesteht, und mit ihm ungelösteProbleme. Diese lassen sich nur bedingtdurch Verbote oder strengere Gesetze lösen.Flankierend dazu braucht es eine Integrationspolitik,die diesen Namen verdient. DieArbeit der städtischen Integrationsförderungverpufft meiner Ansicht nach wirkungslos,weil uns bis heute der Mut fehlt, offen überdie Ziele einer Integrationspolitik zu diskutieren.Die Frage, bei welchen Nationalitäten Mass -nahmen angezeigt sind, ist wenig sinnvoll.Besser sollte man fragen, bei welchen Gruppenvon Ausländern Massnahmen angezeigtsind. Man darf nicht vergessen, dass dieMehrheit der Ausländer tadellos integriert istund dies meist unabhängig von ihrem geografischenUrsprungsort. Integrationsmass -nahmen sind angezeigt bei Personen, diefrisch zugezogen sind, und solchen, dieschon länger hier leben, aber Mühe haben,sich in unsere Gesellschaft einzufügen odereine Anpassung gar ablehnen.Susanne Raess Grüne (neu)Zürich als grösste Stadtund wirtschaftliches Zentrumder Schweiz ist ohneAusländer nicht denkbar.In vielen Bereichen wäreein Funktionieren ohne sienicht mehr möglich. Diehier wohnenden Ausländertragen nicht unwesentlich zum ImageZürichs als weltoffene Stadt bei. Es ist miraber bewusst, dass der Ausländeranteil ineinzelnen Stadtkreisen zu schwierigen Fragestellungenführt.Die Möglichkeiten auf Gemeindeebene denAusländeranteil zu beeinflussen sind gering.Die wesentlichen Entscheide liegen in derKompetenz des Bundes. Wenn die StadtZürich hier etwas Sinnvolles tun kann, so istes, auf allen Ebenen, die Integration derAusländer und die gegenseitige Toleranzzwischen den Kulturen zu fördern. Insbesondereim Schulbereich müssen genügend finanzielleund pädagogische (Hilfs-) Mittelbereitgestellt werden, um die Integration derKinder mit Migrationshintergrund zu ermöglichen.Je grösser der kulturelle Unterschied zwi-schen einer Ausländergruppe und uns ist, destowichtiger sind diese Massnahmen. Abzulehnensind Schritte, die auf die generelleAusgrenzung und die Diskriminierung einzelnerNationalitäten, Religionsgruppen oderAusländerkategorien (z.B. Asylbewerber)hinauslaufen. Für mich ist im Umgang mitAusländern letztlich entscheidend, dass alleihre verfassungsmässigen Rechte beachtetwerden; umgekehrt können wir erwarten,dass unsere Rechtsordnung respektiert wird.Urs Rechsteiner CVP (bisher)Der Anteil an AusländerInnenin der Stadt Zürich hatmeiner Ansicht nach einekritische Grösse erreicht.Sicherlich bemüht sich dieMehrheit der AusländerInnenum Anpassung an unsereLebensweise. Verärgertund enttäuscht bin ich persönlich überjene, welche nichts von Integration wissenwollen und sich auch dementsprechend verhalten.Ist es nur meine Empfindung oderwächst dieser Anteil von AusländerInnentatsächlich?Der Gemeinderat ist prinzipiell das falscheOrgan, um aktive Ausländerpolitik zu betreiben.Das einzige, was die Stadt Zürich beeinflussenrespektive der Gemeinderat diskutierenkann, ist das Angebot zur Integrationvon AusländerInnen. Davon besteht bereitseine Vielzahl von Möglichkeiten, welcheaber leider längst nicht so stark genutztwerden wie sie könnten.Dies ist nicht in erster Linie eine Frage derNationalität. In meinem persönlichen Umfeldgibt es viele AusländerInnen, welchesich entschieden haben, hier zu leben undsich ohne weiteres sehr gut und selbständigintegriert haben. Programme zur Integrationsollten vor allem dann zum Einsatz gelangen,wenn AusländerInnen persönlich nichtdazu gewillt sind. Meiner Ansicht nach solltensie dann sogar zwingend vorgeschriebenwerden können – zum Wohle aller.Edwin Schnellmann SD (neu)Masseneinwanderung verursachtWohnungsnot, Arbeitslosigkeit,Verkehrschaosund Kriminalität.E i n w a n d e r u n g s s t o p p !Schluss mit unqualifiziertenPersonen aus demOsten!Im Gemeinderat soll besprochen werden:Vorrang für die integrierten, Deutsch sprechendenAusländer und Schweizer bei Vergabevon Wohnungen, Arbeitsstellen undStudienplätzen. Schluss mit dem Abbruchgünstiger Wohnungen! Sanfte Renovationen!Kriminellen Ausländern gehört das Staatsbürgerrechtweggenommen und sie gehörenin ihre Heimatländer ausgeschafft, wenn siegröbere Straftaten begangen haben. Ausländerkriminalitätbekämpfen! Islamisierungund Afrikanisierung stoppen! Nun ist derMoment da, für Ordnung zu sorgen.Andreas Schönenberger EVP (neu)Der Ausländeranteil ist angemessen für eineStadt, in der sich Personen verschiedenerHerkunft treffen möchten und Interesse ananderen bekunden. Es gilt jedoch zu vermeiden,dass lokal begrenzt ein Ungleichgewichtzwischen den verschiedenen Menschengruppenentsteht. Zürich soll attraktivfür sämtliche Ausländergruppen bleiben, sodass in allen Stadtteilenalle Kulturen ihren Platzfinden und einander begegnenkönnen. Dabei istaber der Grundsatz einzuhalten,dass unsere Traditionenbewahrt und nur ergänzt,aber nicht ersetztwerden durch andere kulturelle Einflüsse.Die Rahmenbedingungen sollen für alle attraktivsein. Die Werte, auf denen unsereGesellschaft aufbaut, dürfen nicht untergrabenwerden durch z.B. frauendiskriminierendeVerhaltensweisen, den Verzicht aufAdventsfeiern in Schulen oder Ausnahmeregelungen,die unseren Werten zuwider laufen.Katrin Schönenberger EVP (neu)Ich empfinde den Ausländeranteilals nicht zu hoch.Problematisch wird esdort, wo sich aufgrund derHäufung einer NationalitätInseln bilden, die für andereNationalitäten ungemütlichwerden. Eine guteDurchmischung ist also nach wie vor wichtig.Den Ausländeranteil an sich finde ichnicht diskussionswürdig, Massnahmen zumSprachuntericht und zur Integration sindwichtiger – vor allem bei all jenen Nationalitäten,die von sich aus wenig Engagementzeigen im Schweizer System mitzuarbeiten.Hans Rudolf Sulzer FDP (neu)Bin ich in der Innenstadtoder am See zwischen Bellevueund Zürichhorn, sohabe ich den Eindruck, ichsei einer der wenigenSchweizer. Liege ich imSpital, besuche ich meineMutter im Altersheim oderesse ich in einem Restaurant einen TellerSpaghetti (ein urschweizerisches Gericht!),so bin ich über die professionell und mitmenschlicharbeitenden Schwestern, Pfleger,Ärzte, Köche und Serviceangestelltenetc. froh. Ohne diese ausländischen Arbeitskräftekönnten weder im Gesundheitswesennoch in der Gastronomie die Dienstleistungenim heutigen Umfang und Standard erbrachtwerden. Ich glaube, man kann nichtden «Fünfer und das Weggli» haben.Ich denke, der «Qualität» (ein schwierigerBegriff!) muss mehr Beachtung geschenktwerden. Wir sind auf qualifizierte Mitarbeitendeangewiesen. Dem Missbrauch ist einRiegel zu schieben. Integration ist einzufordern.Sind Schulinformationen in 17 (siebzehn)Sprachen abzugeben? An was für Bedingungenmuss der Familiennachzug geknüpftwerden? Macht es Sinn, dass Jugendlicheaus fremden Kulturen und mit bildungsschwachemHintergrund zu uns zu«verpflanzt» werden und hier selbst Problemehaben und auch solche bereiten?Jean-Daniel Strub SP (bisher)Für die Beurteilung vonProblemen, die sich in einerStadt wie Zürich stellen,ist der AusländerInnenanteilkeine hilfreicheKennzahl. Unsere Aufmerksamkeitmuss dennichtintegrierten und den14

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