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Ausgabe 1, Januar 2010 - Quartier-Anzeiger Archiv

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Handel + Gewerbeverein WitikonDas Kleininserat......ist das Ein mal Eins des Erfolgs, dennwer rechnet, kommt nicht darum herum.Verlag <strong>Quartier</strong>-<strong>Anzeiger</strong>Walter Schläpfer war für viele die ZKB WitikonVor 45 Jahren begann er bei derZürcher Kantonalbank in Seebachdie Lehre, vor 35 Jahren kam erals stellvertretender Filialleiternach Witikon, Mitte <strong>Januar</strong> ginger mit 61 Jahren in Frühpension.<strong>Quartier</strong>-<strong>Anzeiger</strong>: Nach einer so langenZeit fühlen Sie sich bestimmt alsTeil des Unternehmens?Walter Schläpfer: Eigentlich schon.Es war mir wohl, ich hatte Spass daran,eine aufregende Arbeit, freundlicheund umgängliche Kunden – das gabimmer wieder frische Motivation. Ichging jeweils am Montag gerne zur Arbeit.Wie kamen Sie damals nach Witikon?Man suchte einen Filialleiter-Stellvertreter.Ich war noch sehr jung, bekamaber die Chance. Zu jener Zeit nochmit Einzelunterschrift, das gibt es heutenicht mehr.Die ZKB war finanziell nicht nur amAufbau des <strong>Quartier</strong>s, sondern quasider halben Agglomeration beteiligt.Ich hatte viele Kunden, die aus Witikonwegzogen, aber unserer Filiale treublieben. So konnten wir Hypothekenim ganzen Kanton abschliessen, aberunsere Hauptgebiete waren damals ausserWitikon auch Benglen, Pfaffhausensowie Binz.Die alte ZKB-Filiale stand direkt ander Witikonerstrasse. War das mit einGrund, dass sie so schnell gewachsenist?Ich denke schon. Ein Parkplatz direktvor dem Haus ist natürlich ein Pluspunkt.Wir wurden so zur «nahenBank», bei der man auf der Fahrt in dieStadt oder nach Hause noch schnell anhaltenkonnte.Dann kam der lang ersehnte Neubau,der mit der Zeit jedoch um einiges zugross wurde.Zu Beginn war das noch gar nicht so.Damals waren wir 30 Personen, denndie elektronische Datenverarbeitungbrachte nicht die erwartete Entlastung,sondern es brauchte immer noch mehrLeute. Dann gab es eine Art Quantensprung,als die Zentralisierung kam mitder Einführung eines EDV-Systems.Zahlungsverkehr, Daueraufträge undWertschriftenadministration fielenweg, Personal wurde abgebaut, die Filialeschrumpfte.Die ZKB verlegte in der Folge fast dasganze Team aus Witikon an den Klusplatz.Im <strong>Quartier</strong> wurde dies von derBevölkerung aber nicht gut aufgenommen.Das stimmt. Die Bevölkerung verstandden Entscheid nicht. Zwar mussten nichtdie Kunden sich bewegen, sondern dieBank. Wir führten unsere Besprechungenhier oben weiter, aber die Witikerwollten, dass die Leute auch physisch daarbeiteten. Die Kunden beklagten sichzwar, aber sie blieben uns treu. Als wirwegen des Umbaus ein Jahr lang hierwaren, wurden wir so herzlich empfangen,ja fast umarmt, dass sich das bis indie ZKB-Generaldirektion herumsprach.Darauf wurde beschlossen, den Schläpferund sein Team wieder nach Witikonzu schicken, um wieder vor Ort ganzheitlichzu beraten und zu arbeiten.Wie würden Sie die Entwicklung derZKB in Witikon zusammenfassen?Wir sind die Hauptbank und bei Anlässenam meisten präsent. Ich war auch Finanzchefbei den grossen Musikvereinsanlässen.Man hat uns immer gesehenund gespürt – das hat uns geholfen. DieKonkurrenz war eher etwas versteckt,konnte sich nicht so öffnen. Deshalbwurden wir rundum bei der Bevölkerungwahrgenommen. Ein Plus war auch, dasswir sehr wenig personelle Wechsel hatten,weil sich die Leute bei uns wohlfühlten. Wir sind mit dem <strong>Quartier</strong> sehrverbunden, mit Anlässen, mit Sport -events, wir haben auch fast jedes zweiteHaus oder Wohnung finanziert. Vor allemaber können wir selber vor Ort undin kurzer Zeit Entscheide treffen.Witikon zählt unter den Zürcher Stadtquartierenseit vielen Jahren zu denreichsten drei. Was bedeutete das für Sieals Banker?Das ist eigentlich der Grund, dass ichimmer hier geblieben bin. Es ist hochinteressant, mit diesen Kunden zu arbeiten.Da geht es nicht nur um Kassenobligationen,sondern um Wertschriften,Aktien, Vermögensverwaltung, Erbschaften– ein breites Spektrum also.Hören Sie tatsächlich von einem auf denanderen Tag auf zu arbeiten?Was das Finanzgeschäft betrifft, höreich tatsächlich sofort auf. Ich habe zwarAngebote bekommen, einzelne Kundenweiter zu betreuen. Aber in der schnelllebigenZeit heute muss man immer bestensinformiert sein, um seine Verantwortungwahrnehmen zu können. Daswäre schlicht nicht möglich. Ich betätigemich lieber im Umwelt- oder Sozialbereich.Ich habe noch keine volleAgenda und will jetzt zuerst einmalschauen, was auf mich zukommt.Sind Umwelt und Soziales Ihre Hobbies?Ich bin seit 25 Jahren Kassier beim NaturschutzBassersdorf/Nürensdorf undarbeite auch draussen. So zählt zumBeispiel das Eigental, das durch dieAmphibien-Rettungsaktion in derganzen Schweiz bekannt wurde, zumEinzugsgebiet unseres Vereins. Im Sozialbereichmöchte ich mich später in derGemeinde beim neuen Vereins 60Plusallenfalls auch noch einbringen.Liess Ihnen die Arbeit genug Freizeit?In der letzten Zeit nicht, da war es sehrhektisch und ich arbeitete über 100 Prozent.Wir haben noch einige tolle Projekterealisiert. Es läuft sensationell gut,fast etwas zu aufregend. So konnten wirbeispielsweise ein grösseres Bauprojektnach Verzögerungen an meinem allerletztenArbeitstag noch unter Dach bringen.Es ist eine einmalige Chance, dassPrivate für einen Neubau als Generalunternehmerauftreten können. Das habeich in meinen über vierzig Jahren beider Bank noch nie in dieser Form erlebendürfen.Angst vor dem berüchtigten Loch habenSie also keine?Nein. Meine ebenfalls pensionierte Partnerinwar zunächst etwas besorgt, aberich hatte vor drei Jahren beschlossen,mit 61 aufzuhören. Jetzt haben wir Zeitzum Wandern, zum Biken, gehen ab undzu ins Tessin – und gelegentlich bin ichauch in Witikon.(Interview Erik Eitle)29

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