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einkaufswelten - Altstoff Recycling Austria

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WIRTSCHAFT<br />

UMWELT<br />

KONSUM<br />

TECHNOLOGIE<br />

FORSCHUNG<br />

KULTUR<br />

Das Magazin des ARA Systems Nummer 4/ 2007<br />

EINKAUFEN –<br />

ZWISCHEN ALLTAG UND ERLEBNIS


Editorial<br />

2<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

Einkaufen – schon im Alltag wichtig, wird es vor Weihnachten für viele zum Lebensinhalt.<br />

Selbst Shoppingmuffel lassen sich vom weihnachtlichen Einkaufsfieber anstecken,<br />

und das Christkind wird von Jahr zu Jahr spendabler. Den Handel freut’s, wandern<br />

doch jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit rund 1,6 Milliarden Euro über den Ladentisch.<br />

Dabei hat sich das Einkaufsverhalten der KonsumentInnen über die Jahre verändert,<br />

und neue Einkaufsformen wie Online-Shopping haben sich etabliert. Mittlerweile<br />

erledigen bereits 10 % der ÖsterreicherInnen ihre Weihnachtseinkäufe übers Internet –<br />

Tendenz steigend. Für den Großteil der ÖsterreicherInnen gehört das Bummeln durch<br />

Einkaufsstraßen und Einkaufszentren allerdings zu einer liebgewordenen Tradition in<br />

der Vorweihnachtszeit und sie wollen auf den Weihnachtstrubel nicht verzichten. Das<br />

Internet dient vielen zur Vorinformation und zum Preisvergleich, der eigentliche Kauf<br />

erfolgt dann im Geschäft. Internet-Shopping kann das Einkaufserlebnis im Geschäft<br />

eben nicht ersetzen.<br />

Längst spielen für die Kaufentscheidung nicht nur objektive Kriterien wie Preis<br />

und Qualität eine Rolle: Emotionen werden immer wichtiger, und der Einkauf wird<br />

von Handel und Produzenten inszeniert. In Zeiten, in denen sich Produkte auf der<br />

Leistungsebene kaum noch unterscheiden, steigt dabei auch die Bedeutung der<br />

Verpackung als Imageträger und Präsentationsmedium. Gekauft wird, was die<br />

KäuferInnen anspricht.<br />

Doch das Produkt muss auch halten, was die Verpackung verspricht. Werden die<br />

KonsumentInnen enttäuscht, entscheiden sie sich in Zukunft mit großer Wahrscheinlichkeit<br />

für eine andere Marke. Ähnliches gilt auch für Weihnachtsgeschenke: Noch<br />

so aufwändige Verpackungen können nicht über das falsche Geschenk hinwegtrösten.<br />

Setzen Sie also nicht auf eine halbherzige Lösung um des Schenkens willen, sondern<br />

auf das perfekte Weihnachtsgeschenk, und sparen Sie sich lieber – im Sinne der<br />

Abfallvermeidung – allzu aufwändige Verpackungen. Sollten Sie trotz aller Bemühungen<br />

mit Ihrem Geschenk daneben liegen oder ein unerwünschtes Geschenk bekommen,<br />

bleibt immer noch Plan B: Umtausch oder Verkaufs- und Tauschbörsen.<br />

Wir hoffen, Sie haben die „Expedition Weihnachtsgeschenke“ bereits erfolgreich<br />

beendet und können sich auf entspannte Feiertage freuen. In diesem Sinne wünschen<br />

Ihnen die MitarbeiterInnen des ARA Systems frohe Weihnachten und ein erfolgreiches<br />

Jahr 2008!<br />

Christian Mayer<br />

ARA System Kommunikation


Topic<br />

SCHÖNE NEUE EINKAUFSWELT<br />

ARA System Inside<br />

IMPRESSUM<br />

HERAUSGEBER<br />

ARA <strong>Altstoff</strong> <strong>Recycling</strong> <strong>Austria</strong> AG<br />

SEITE 4<br />

INFORMATIONSPLATTFORM<br />

FÜR ABFALLEXPERTINNEN<br />

BUNTE GLASFLASCHEN<br />

MACHEN SINN<br />

SEITE 12<br />

ARA System Inside<br />

STAATSPREIS GUT VERSIEGELT<br />

SAUBERES WIEN<br />

SEITE 15<br />

Zone / Fact & Figures<br />

GENERATION TAUSCHBÖRSE<br />

INTERESSANTES UND<br />

KURIOSES ZUM THEMA<br />

EINKAUFEN<br />

SEITE 20/21<br />

CHEFREDAKTION<br />

Simone de Raaij, Tel. +43 (0)1/599 97-310, Fax: +43 (0)1/599 97-399<br />

CHEFIN VOM DIENST<br />

Barbara Puhr, Ecker & Partner Öffentlichkeitsarbeit und Lobbying GmbH<br />

ANSCHRIFT DES HERAUSGEBERS UND DER REDAKTION<br />

ARA <strong>Altstoff</strong> <strong>Recycling</strong> <strong>Austria</strong> AG<br />

Mariahilfer Straße 123; 1060 Wien<br />

Tel. +43 (0)1/599 97-0, Fax: +43 (0)1/595 35 35<br />

www.ara.at<br />

Portrait<br />

ELEKTROBOOM<br />

IM WEIHNACHTSGESCHÄFT<br />

ARA System Inside<br />

MARKTORIENTIERTE<br />

STRUKTURIERUNG<br />

DES ARA SYSTEMS<br />

Lab<br />

KAUF MICH!<br />

SEITE 8<br />

SEITE 13<br />

SEITE 16<br />

PRODUKTION UND DESIGN<br />

R+K Kowanz<br />

Comment<br />

HERSTELLUNG UND DRUCK<br />

Grasl Druck & Neue Medien, Bad Vöslau<br />

EINKAUFSWELTEN<br />

OFFENLEGUNG GEMÄSS § 25 MEDIENGESETZ<br />

Medieninhaber: ARA <strong>Altstoff</strong> <strong>Recycling</strong> <strong>Austria</strong> AG<br />

Sitz: Mariahilfer Straße 123; 1060 Wien<br />

SEITE 10<br />

ARA System Inside<br />

GELDVERNICHTUNGS-<br />

MASCHINE ZWANGSPFAND<br />

Ambience<br />

Characters Extras<br />

PERSÖNLICHE<br />

SHOPPING- ASSISTENZ<br />

SEITE 22<br />

ÖKOLOGISCH UND FAIR<br />

MEDIZINISCHE ABFÄLLE<br />

RICHTIG ENTSORGEN<br />

TERMINE<br />

Content<br />

SEITE 14<br />

SEITE 18<br />

SEITE 23<br />

OFFENLEGUNG DER BLATTLINIE GEMÄSS § 25 ABS. 4 MEDIENGESETZ<br />

Erklärung über die grundlegende Richtung: Die Publikation dient der Information<br />

aller Bezugsgruppen des ARA Systems und verpflichtet sich,<br />

einen umfassenden und umfangreichen Überblick über aktuelle Entwick lungen,<br />

Trends und Ereignisse zu liefern, die von besonderer Relevanz für Kunden, das<br />

ARA System und die Branchenrecycling-Gesellschaften sind.<br />

3


Foto: KaDeWe Topic<br />

SCHÖNE NEUE EINKAUFSWELT<br />

Auch Einkaufen will inszeniert sein. Und so holt sich der Handel Architekten und Dramaturgen, um Flagship-,<br />

Mega- und sonstige Stores nach psychologischen Kriterien durchstylen zu lassen. Shopping wird auf diese<br />

Weise immer mehr zum Gesamterlebnis, zur Freizeitbeschäftigung – mit allen positiven und negativen<br />

Facetten. Es offenbart letztendlich auch etwas über die Natur des Menschen.<br />

Shopping ist mehr als Geld ausgeben: Es ist Lifestyle, eine<br />

Lebensauffassung. „Shopping hat zu Unrecht den Ruf,<br />

eine anspruchslose Tätigkeit zu sein“, schreibt der Schweizer<br />

Journalist Reto U. Schneider. „In Wahrheit ist es wohl die am<br />

meisten unterschätzte Kulturtechnik unserer Zeit.“ Für die<br />

meisten Shopper, so das Institut für Freizeit- und Tourismusforschung,<br />

ist der Einkaufsbummel das „Ereignis des Tages“,<br />

noch dazu, wo er sich meist einfach mit anderen Lieblingsbeschäftigungen<br />

wie dem Besuch von Freizeitparks, Museen,<br />

Zoos sowie Wochenendfahrten und Essen gehen zum<br />

Gesamterlebnis verbinden lässt.<br />

EINKAUFEN ALS ERLEBNIS. Die Wirtschaft habe diesen Interessenzusammenhang<br />

bereits in den 1970er Jahren erkannt.<br />

Einkaufsstraßen mit reinem Handelsschwerpunkt wurden<br />

zunächst um andere Dienstleistungs- und Gastronomieunternehmen<br />

bereichert. Spätestens zehn Jahre danach wurden<br />

viele Einkaufszentren generell mit umfangreichen Freizeit -<br />

4<br />

angeboten errichtet. Shopping- und Entertainment Center<br />

verfügen mittlerweile über ein überregionales Einzugsgebiet<br />

und stellen manchmal sogar eine touristische Destination dar.<br />

„Dass ein Einkaufszentrum heute als nicht weniger attraktives<br />

Ausflugsziel gilt als Luzern oder Zermatt, zeigt, dass es nicht<br />

um die Waren selbst geht“, stellt Schneider fest. Kein Wunder,<br />

sieht man sich den Aufwand an, mit denen Flagship-, Megaund<br />

andere Stores heutzutage durchgestylt werden.<br />

ARCHITEKTUR UND DRAMATURGIE. In Bern erfolgte vergangenes<br />

Jahr die Grundsteinlegung für das Freizeit- und<br />

Einkaufszentrum „Westside“ der Migros-Gruppe. Das 500-<br />

Millionen-Franken-Projekt soll im Oktober 2008 eröffnet<br />

werden. Unter den zahlreichen Entwürfen prominenter<br />

Architekten wurde schließlich jener eines Stars der Zunft,<br />

Daniel Libeskind, ausgewählt. Offenbar ein Zeichen dafür,<br />

dass der Stellenwert solcher Anlagen ein besonders hoher ist,<br />

wie auch Christian Mikunda meint, der für die Dramaturgie


Foto: Westside.ch<br />

des „Westside“ zuständig war. Er hat als Entertainmentcenter-<br />

Berater erfolgreich eine lukrative Nische besetzt: „Spannend<br />

ist, dass sich heute weltberühmte Architekten dafür interessieren,<br />

Shoppingcenter – so genannte ,dritte Orte‘ – zu bauen“,<br />

sagte er in einem Interview mit dem Online-Portal persoenlich.com.<br />

Dritte Orte, das seien beispielsweise Museen, Restaurants<br />

oder Hotels, also jene Orte, die neben der Wohnung<br />

(erster Ort) und dem Arbeitsplatz (zweiter Ort) existierten.<br />

Modellhafte Innenansicht des Food-Court<br />

im Schweizer „Westside“<br />

BEGEHBARE WERBUNG. Relativ neu dabei ist, dass man im<br />

Rahmen eines „erlebnisorientierten Marketing“, das in den<br />

1980ern zunehmend auf den öffentlichen Raum überschwappte,<br />

diese dritten Orte inszeniert. Wichtig dabei sei die Atmosphäre,<br />

die durch die Geschichte, die erzählt wird, durch den Stil,<br />

den Sound, die Gerüche, entstünde. Auch setze man zunehmend<br />

auf Echtheit. Als Beispiel nennt Mikunda den Sony<br />

Flagship Store in New York: „Im Untergeschoss des Stores gibt<br />

es eine Lounge, in der das teure Spielzeug für Erwachsene wie<br />

zu Hause erlebt werden kann.“ Der ganze Raum habe Wohnzimmeratmosphäre.<br />

„Man kann verblüfft beobachten, dass sich<br />

Kunden wie zuhause verhalten.“ Ein Flagship Store sei schließ -<br />

lich nichts anderes als begehbare Werbung und die Visitenkarte<br />

eines Labels. Er verleihe nachhaltige Effekte in der Image bildung<br />

und bei Public Relations. All diese Maßnahmen geschähen<br />

aber nicht aus purer Menschenfreundlichkeit, hält Mikunda<br />

fest: „Man will damit die Aufenthaltsdauer verlängern, man will<br />

die Leute emotional involvieren, einen Zustand der Auf gekratzt -<br />

heit erzeugen, die Aufmerksamkeit geht hoch, die Sinne werden<br />

geschärft, man fühlt sich wohl, und – man kauft mehr ein.“<br />

SIZE DOES MATTER. Und dafür steht immer mehr Fläche zur<br />

Verfügung. So können die europäischen VerbraucherInnen<br />

nach Angaben des Immobilienberaters Cushmann & Wakefield<br />

bis Ende dieses Jahres bereits auf einer Fläche von mehr<br />

als hundert Millionen Quadratmeter in Shoppingcentern<br />

einkaufen. Die Kleinen bleiben dabei zwangsläufig auf der<br />

Strecke. Laut ACNielsen gewinnen Supermärkte mit einer<br />

Fläche über 400 Quadratmeter weiter an Boden und verdrängen<br />

kleine Handelsflächen – Stichwort Greißlersterben.<br />

Österreichweit sperren jede Woche fünfzehn Kaufleute ihr<br />

Geschäft zu. Sie werden von den Niederlassungen der Han-<br />

Topic<br />

delsketten verdrängt. Die Dichte an Lebensmittelgeschäften<br />

lasse für kleine, nicht hoch spezialisierte Geschäfte keinen<br />

Platz mehr. Diese Ansicht bestätigt auch Peter Wartusch,<br />

Obmann der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Tirol.<br />

Durch den Verdrängungswettbewerb der großen Lebensmittelketten<br />

seien Geschäfte unter 250 Quadratmeter nicht mehr<br />

wirtschaftlich zu führen. Gegen Shoppingcenter auf der grünen<br />

Wiese spricht sich auch die Präsidentin der Wiener Wirtschafts<br />

kammer, Brigitte Jank, aus: „weil diese nachweislich<br />

Kaufkraft aus den Einkaufsstraßen abziehen und die Nahversorgungsfunktion<br />

der Straßen und Grätzel schwächen“.<br />

SELBSTBEDIENUNG ALS PRINZIP. Rezepte gegen das Aussterben<br />

der Nahversorger sind aber nur schwer zu finden.<br />

Erfolge können nur durch ein verändertes Kaufverhalten der<br />

KonsumentInnen erzielt werden. Zwar sei laut Wartusch ein<br />

langsames Abgehen von der „Geiz ist geil“-Mentalität zu<br />

beobachten – der guten Konjunktur sei’s gedankt –, aber für<br />

viele GreißlerInnen käme dies wohl zu spät. Ausgelöst wurde<br />

diese Entwicklung unter anderem durch das Selbstbedienungsprinzip,<br />

das sich zuerst in den USA durchsetzte, wo in den<br />

1930ern die ersten Supermärkte mit einem Lebensmittel-<br />

Komplettangebot eröffneten. Man hatte damals herausgefunden,<br />

dass KundInnen, wenn sie die Ware angreifen konnten,<br />

mehr kauften. Österreichs Lebensmittelketten jedenfalls<br />

setzen ihren Aufschwung fort. Die Branche konnte ihren<br />

Umsatz in den ersten drei Quartalen 2007 um 3,3 % steigern.<br />

Wie in den Vorjahren holten sich die Diskontketten Hofer<br />

und Lidl den größten Teil des Kuchens: Beide bauten ihren<br />

Umsatz in den ersten neun Monaten um 7,4 % aus.<br />

Auf Seiten der KonsumentInnen stellte ACNielsen mittels<br />

Telefonbefragung fest, dass diese den deutlichen Preisanstieg<br />

bei Lebensmitteln sehr wohl registriert hätten: Obwohl 56 %<br />

der Befragten angaben, künftig stärker auf Sonderangebote<br />

zu achten und 40 % öfter bei Diskontern shoppen zu wollen,<br />

hätten die höheren Preise bei rund einem Viertel der Österreicher<br />

Innen keinerlei Auswirkungen auf deren Shoppingver<br />

halten. Marktforscher zählen jährlich im Mittel 250 Shoppingtrips.<br />

Die gestiegenen Kosten bei Wohnen, Energie und<br />

Freizeit seien weitaus schmerzhafter fürs Geldbörsel. Pro Jahr<br />

gibt eine durchschnittliche Familie 4600 Euro für Lebensmittel<br />

aus, Besserverdienende sogar bis zu 6000 Euro. Damit gibt<br />

eine Familie im Durchschnitt 13 % der Haushaltsausgaben<br />

für Lebensmittel aus. Zum Vergleich: Für Wohnen und Energie<br />

wenden die Österreicher laut Statistik <strong>Austria</strong> 22,3 %, für<br />

Verkehr 16,2 % ihres Haushaltsbudgets auf. Der Anteil der<br />

Ausgaben für die Ernährung ist in den vergangenen Jahrzehnten<br />

im Sinken. Seit 1980 haben sich die Ausgaben für<br />

Lebensmittel halbiert. Damals wurden 26 % für Lebensmittel<br />

ausgegeben.<br />

UMSATZBRINGER WEIHNACHTEN. Bleibt zu hoffen, dass das<br />

Weihnachtsgeschäft so gut wie letztes Jahr wird. „Die Erwartun<br />

gen der Unternehmen sind natürlich groß“, meint die<br />

Präsi dentin der Wiener Wirtschaftskammer Brigitte Jank.<br />

Schließlich bestimme das Weihnachtsgeschäft für manche<br />

Branchen den wirtschaftlichen Erfolg des ganzen Jahres. „Um<br />

aber nichts dem Zufall zu überlassen, wird es in den Wiener<br />

5


Foto: European Community Foto: Laurence Mouton/Photo Alto<br />

Topic<br />

Einkaufsstraßen viele Veranstaltungen und Aktionen geben“,<br />

sagt Jank und fügt hinzu: „Die gute Konjunktur und die positive<br />

Stimmung lassen ein sehr gutes Weihnachtsgeschäft erhoffen.“<br />

Am 8. Dezember, Maria Empfängnis, der sich schon länger<br />

als „fünfter Weihnachts-Einkaufssamstag“ bei den KundInnen<br />

etabliert hat, waren allein in Wien im vergan genen Jahr rund<br />

eine Million Menschen unterwegs. Im McArthur Glen Outlet<br />

in Parndorf verzeichnete man an diesem Tag ein Umsatzplus<br />

von 22 %. Jedes Jahr gibt es vor dem Feier tag die Diskussion:<br />

Offen halten oder nicht? Große Teile der Wirtschaft sind dafür,<br />

Gewerkschaften und Kirche dagegen. Eine Diskussion, die<br />

sich auch vor dem Hintergrund der Fußball-Europameister -<br />

schaften wiederholt. „Für die Dauer der Euro 2008 haben<br />

wir uns für eine temporäre Sonntagsöffnung ausgesprochen,<br />

um den Unternehmen die Chance zu geben, bestmöglich von<br />

diesem Großereignis zu profitieren“, meint Brigitte Jank.<br />

6<br />

Online-Shopping liegt im Trend<br />

Österreichs Wirtschaft rechnet auch 2007 mit einem guten Weihnachtsgeschäft<br />

SHOPPING 24/7. Wie auch immer die Debatte „offline“ ausgehen<br />

wird, „online“ ist sie längst entschieden: In Online-<br />

Shops kann man rund um die Uhr und an jedem Tag der<br />

Woche nach Herzenslust einkaufen. Erfreulich ist, dass trotz<br />

oder gerade wegen Online-Shopping-Portalen – etwa dem<br />

Portal der Wiener Geschäftsstraßen – die Kundenfrequenz<br />

gerade in den Wiener Einkaufsstraßen steigt, wie Jank anmerkt.<br />

2005 jedenfalls waren die Briten Europameister beim<br />

Einkaufen im Netz: Sie gaben rund 9,79 Milliarden Euro aus<br />

und verdrängten damit die Deutschen auf Platz zwei. Insgesamt<br />

seien, teilte das Marktforschungsunternehmen Mintel<br />

mit, die Ausgaben beim Internetshopping europaweit um 51 %<br />

auf 40,2 Milliarden angestiegen. Mintel erwartet, dass sich<br />

diese Zahl bis 2010 verdreifachen wird. Internetshopping –<br />

letztendlich eine andere Form des Versandhandels – gehört<br />

zu einem modernen Lebensstil dazu. Das meinen auch immer<br />

mehr Frauen. Zwar ist der Anteil der Männer, die im Internet<br />

einkaufen, noch um 10 % höher als jener der Frauen. Doch<br />

„wie dynamisch die Entwicklung beim Online-Shopping ist,<br />

zeigt die Tatsache, dass 17 % der Online-Shopperinnen erst<br />

im vergangenen Jahr dazugekommen sind“, betont Studienautorin<br />

Sophie Karmasin. 30 % aller österreichischen Frauen<br />

gaben an, bereits online einzukaufen – was durchaus mit<br />

Gefahren verbunden sein kann.<br />

DIE PATHOLOGISCHE SEITE DES KONSUMS. Denn der<br />

selbstverständliche Umgang mit Internet-Shopping und vor<br />

allem bargeldlosem Zahlungsverkehr treibt vor allem junge<br />

Frauen einerseits in die Kaufsucht und damit einhergehend<br />

oftmals in den finanziellen Ruin. Jede zweite Frau zwischen<br />

14 und 24 Jahren ist deutlich gefährdet, dieser Sucht zu verfallen.<br />

Die Anzahl der Kaufsuchtgefährdeten insgesamt steigt


Fotos: Thomas Schauer<br />

weiter an, und das, „obwohl das Konsumbudget in Österreich<br />

in den letzten fünf Jahren real um etwa sechseinhalb Prozent<br />

zurück gegangen ist“, erklärt Karl Kollmann, Leiter der Abteilung<br />

Konsumentenschutz der AK Wien. Die Ursachen für<br />

den Drang zu haltlosem Shopping, meint Kaufsucht-Studienautorin<br />

Kautsch, seien unterschiedlich. Es könne eventuell<br />

eine psychische Beeinträchtigung vorliegen. „Jemand muss<br />

zum Beispiel jeden Tag einkaufen gehen und gibt mit einem<br />

Schlag große Summen aus.“ Dabei entstehe ein Gefühl der<br />

Befriedigung, „das Einkaufen wird so zum Hauptaspekt des<br />

Lebens“. Die AK fordert deshalb den Unterrichtsgegenstand<br />

„Vebraucherbildung“.<br />

WIE IM RICHTIGEN LEBEN. In Ansätzen wird dies in der<br />

„Stadt der Kinder“ in Wien, Minopolis, die am 25. November<br />

2005 ihre Tore für alle Vier- bis Vierzehnjährigen öffnete,<br />

verwirklicht. „Die Kinder sollen Spaß haben, Action erleben,<br />

es einfach lustig haben“, erzählt Ursula Gastinger, geschäftsführende<br />

Gesellschafterin von Minopolis. „Und im Unterbewusstsein<br />

haben sie dabei irrsinnig viel gelernt.“ Es geht<br />

darum, Kindern etwa den Wert des Geldes zu vermitteln.<br />

Wenn das Startkapital („Eurolinos“, die extra von der Nationalbank<br />

gedruckt wurden) aufgebraucht ist, dann muss man<br />

sich eben eine Arbeit suchen, damit man wieder genug auf<br />

der hohen Kante hat, um es beispielsweise bei einer Bank zu<br />

sparen, oder um es etwa im Supermarkt wieder auszugeben.<br />

Kinder sind für den Handel in der richtigen Welt schließlich<br />

auch eine interessante Zielgruppe.<br />

„Minopolis“: Müllabfuhr und Bäckerei<br />

ZIELGRUPPE KIND. Wer die Kinder am besten anspricht, hat<br />

auch die größten Chancen auf deren Taschengeld: Die Rede<br />

ist von 400 Millionen Euro jährlich allein in Österreich.<br />

Da kann es nicht schaden, die Kleinen schon mal spielerisch<br />

an die Marke zu binden. Ein Markenbewusstsein entwickeln<br />

die Kids allerdings erst ab einem Alter von zwölf Jahren. So<br />

ändern sich auch die Funktionen der Marke je nach Alter<br />

und Entwicklungsstufe. Während in sehr frühen Jahren vor<br />

allem das Demonstrieren von Dazugehörigkeit – mitunter<br />

verbunden mit sozialem Druck – im Mittelpunkt steht, wird<br />

mit zunehmendem Alter das Abgrenzungsbedürfnis immer<br />

wichtiger: „Wir grenzen uns von anderen ab, indem wir in<br />

Topic<br />

bestimmten Läden einkaufen, und wir bilden eine Gruppe<br />

mit jenen, die das gleiche Geschäft bevorzugen“, schreibt<br />

auch Reto U. Schneider. Eine Tragetasche mit der richtigen<br />

Marke drauf kann da sogar zum Statussymbol werden.<br />

Schon Anfang des<br />

20. Jahrhunderts erkannte<br />

der Handel, dass gratis<br />

verteilte Tragetaschen den<br />

Umsatz fördern und<br />

zudem ein billiger Werbeträger<br />

sind. 1953 kamen<br />

die ersten Plastikbeutel<br />

auf den Markt. Bald<br />

schon war das Sackerl<br />

allerdings Symbol der<br />

Verschwendung und des<br />

rücksichtslosen Umgangs<br />

mit der Natur geworden.<br />

Zu dieser Zeit ließ sich Kunststoff nur schwer recyceln, und<br />

die Devise lautete „Jute statt Plastik“. Durch modernes<br />

<strong>Recycling</strong> werden Tragetaschen heute verwertet.<br />

ABFALLVERMEIDUNG GEFRAGT. Pro Jahr sind es, statistisch<br />

gesehen, rund zwei Tonnen Müll, die eine vierköpfige Familie<br />

hinterlässt. Davon sind rund 60 % Restmüll aus dem häuslichen<br />

Mistkübel und 20 % getrennt gesammelte Verpackungen.<br />

Der Rest sind Zeitungen, Zeitschriften, Biomüll etc.<br />

WissenschafterInnen am Institut für Abfallwirtschaft der<br />

Universität für Bodenkultur Wien haben herausgefunden,<br />

dass nahezu die Hälfte des häuslichen Restmülls aus Lebensmitteln<br />

besteht. Viele davon werden sogar originalverpackt<br />

weggeschmissen, vor allem zu Weihnachten wird ihre Zahl<br />

wieder steigen.<br />

SozialforscherInnen wiederum sehen den Trend, dass KonsumentInnen<br />

vermehrt zu Fertigprodukten greifen. Um die<br />

Qualität von Produkten wie Fertigpizza oder Tiefkühlgemüse<br />

zu garantieren, müssen diese meist aufwändig verpackt werden,<br />

wodurch mehr Verpackungsabfall entsteht. Wo möglich<br />

setzen allerdings bereits viele Produzenten auf Abfallvermeidung.<br />

Sie reduzieren den Materialeinsatz und erzeugen<br />

deutlich dünnere und leichtere Packstoffe. Tobias Schediwy,<br />

Marktforscher bei Fessel-GfK, beobachtet eine weitere Entwicklung:<br />

„Wir sehen in den letzten Jahren eine niedrigere<br />

Kauffrequenz, die Leute gehen weniger oft, dafür aber mit<br />

größeren Beträgen einkaufen.“ Sie kaufen dann größere<br />

Mengen und Multipacks, obwohl sie diese nicht brauchen,<br />

der Rest landet dann im Abfall. Die Devise „So viel wie<br />

nötig, so wenig wie möglich!“ sollte also sowohl für KonsumentInnen<br />

beim Einkauf als auch für Produzenten von<br />

Verpackungen lauten.<br />

Anhand der vielen Facetten, die hier aufgezählt wurden,<br />

lässt sich bereits eines erkennen: „Ob wir wollen oder nicht“,<br />

schreibt Reto U. Schneider, „zu einem mehr oder weniger<br />

großen Teil wird unser Leben durch Shopping bestimmt.<br />

Es befriedigt offenbar tiefe Bedürfnisse des Menschen – und<br />

weckt andere.“<br />

7


Foto: Saturn<br />

Portrait<br />

ELEKTROBOOM<br />

IM WEIHNACHTSGESCHÄFT<br />

Alle Jahre wieder erfreut sich der Handel zu Weihnachten an der Kaufkraft der Verschenkenden.<br />

Besonderen Grund zur Freude hat klassisch der Elektrofachhandel. Media Markt und Saturn sind an der<br />

Spitze dieser Branche und stehen für ein umfassendes Sortiment in den Bereichen Telekommunikation,<br />

Computer, Foto, HiFi und Elektrogeräte aller Art.<br />

Die Media-Saturn-Holding schließt die Elektrohandelsketten<br />

Media Markt und Saturn als eigenständige Marken unter<br />

einem großen Dach zusammen. Das Prinzip „große Produktpalette,<br />

kleine Preise“ funktioniert augenscheinlich, wie die<br />

imponierenden Zahlen belegen: Media Markt, europäischer<br />

Marktführer und seit 1990 in Österreich, ist mit 474 Standorten<br />

in 15 Ländern vertreten – Saturn kann man insgesamt in 184<br />

Filialen besuchen. Gemeinsam machen die Elektro-Riesen<br />

einen Umsatz von circa 15 Milliarden Euro jährlich.<br />

TRENNT will im Gespräch mit Mag. Klaus Kölbl, CFO und<br />

Mitglied der Geschäftsführung der Media-Saturn Betei ligungs -<br />

gmbH, mehr über das Weihnachtsgeschäft wissen und wie<br />

sich der Online-Handel als Konkurrenz auswirkt – Umweltschutz<br />

und Altgeräteentsorgung sind ebenfalls Themen des<br />

Interviews.<br />

8<br />

TRENNT: Die Vorweihnachtszeit beschert dem Elektrohandel<br />

Rekordumsätze. Wie hat sich dieser Boom in den letzten Jahren<br />

auf den Erfolg von Media Markt und Saturn ausgewirkt?<br />

Klaus Kölbl: Der Kunde entscheidet, wer im Weihnachtsgeschäft<br />

die Nase vorne hat. Die Aufgabe des Handels ist es,<br />

attraktive Angebote zusammenzustellen. Wir von Media Markt<br />

und Saturn machen seit Jahren gute Angebote und haben<br />

auch genügend Ware im Verkaufsraum stehen. Somit sind<br />

wir voll lieferfähig und auf den großen Ansturm vorbereitet.<br />

Für heuer erwarten wir wieder ein zweistelliges Umsatzplus<br />

gegenüber dem Vorjahr und in Summe einen Jahresumsatz<br />

von über 1,1 Milliarden Euro.<br />

TRENNT: Welche neuen Produkte werden aus Ihrer Sicht die<br />

Highlights im Weihnachtsbusiness sein?


Klaus Kölbl: Der Ultra-Hype wird sich vor allem bei LCDund<br />

Plasma-TV-Geräten sowie bei Navigationsprodukten abspielen.<br />

Zusätzlich werden neben Notebooks mit allen Arten<br />

von externen Speichermedien auch Kaffee-Vollautomaten<br />

wie die neuen Lattissima-Espressomaschinen sowie digitale<br />

Spiegelreflexkameras und vertragsfreie Handys mit Multifunktionsanwendungen<br />

– Telefonieren, Fotografieren, Musik<br />

hören und Organisieren – einen Boom erleben.<br />

TRENNT: Gibt es einen „typischen“ Media Markt/Saturn-<br />

Käufer oder sprechen Sie mit Ihren viel zitierten Werbekampagnen<br />

eine sehr breite Zielgruppe an?<br />

Klaus Kölbl: Wir sehen uns als Anbieter von starken Marken<br />

für alle ÖsterreicherInnen. Die Großfläche erlaubt es uns<br />

natürlich auch, neue Akzente und die innovativste Technik zu<br />

zeigen, wo wir dann auch auf spezielle Zielgruppen unserer<br />

Vertriebsschienen eingehen. Aber wie gesagt, das kann nur die<br />

Großfläche: allgemein und doch zielgruppengerecht zu sein.<br />

TRENNT: Viele KonsumentInnen lassen sich heutzutage<br />

zuerst im Geschäft beraten und kaufen dann übers Internet<br />

beim billigsten Anbieter. Ist das ein Problem für Ihr Business?<br />

Klaus Kölbl: Wir beobachten die Entwicklung bei Online-<br />

Shopping-Konzepten sehr genau, wissen aber auch, dass<br />

die Situation derzeit noch dramatisch überschätzt wird.<br />

Natürlich gibt es Konsumenten, die ihren Camcorder lieber<br />

über Online-Shopping kaufen. Diese Kunden hat es immer<br />

schon gegeben. Aus Erfahrung wissen wir aber, dass Einkaufen<br />

stark über Emotion und Erlebnis funktioniert: Wenn sich der<br />

Kunde einen neuen Flachbildschirm kaufen will, dann hat er<br />

dafür in der Regel schon monatelang gespart. Und dann will<br />

er das neu erworbene Produkt gleich mitnehmen und sofort<br />

ausprobieren.<br />

TRENNT: Verpackungen dienen als Produktschutz, transportieren<br />

aber auch Werbe- und Marketingbotschaften. Welche<br />

Rolle spielt die Verpackung für Elektrogeräte?<br />

Klaus Kölbl: Für unsere Kunden ist Verpackung zu allererst<br />

Produktschutz für einen sicheren Transport. Diese wird nach<br />

Inbetriebnahme des Geräts entsorgt.<br />

TRENNT: Seit August 2005 ist die Elektroaltgeräte-Verordnung<br />

in Kraft. Was hat sich dadurch für Media Markt/Saturn<br />

geändert?<br />

Klaus Kölbl: Wir haben mehr Zeit für unsere Kunden: Seit<br />

dem Inkrafttreten der EVO haben wir unsere internen Prozesse<br />

von der Geräteannahme beim Kunden bis zur Wiederverwertung<br />

klar neu strukturiert und damit auch verkürzt.<br />

Dies trägt auch der Erwartungshaltung unserer Kunden<br />

Rechnung, die sich ja – zu Recht – auch von uns Händlern<br />

einen Beitrag zum Umweltschutz wünschen.<br />

TRENNT: Die KonsumentInnen können seit zwei Jahren beim<br />

Kauf von Elektro-/Elektronikgeräten ihre alten Geräte unentgelt<br />

lich zurückgeben. Nutzen Ihre KundInnen dieses Angebot?<br />

Foto: Media-Saturn BeteiligungsgmbH<br />

Portrait<br />

Klaus Kölbl: Unsere Kunden nutzen dieses Angebot sehr<br />

stark, vor allem im Bereich TV, Elektrogroßgeräte, Weißware<br />

und Braunware. Wenn wir dem Kunden die Ware direkt nach<br />

Hause liefern dürfen, wird das Altgeräte-Angebot zu 75 %<br />

angenommen. Der Rest wird offensichtlich von den Bürger-<br />

Innen selbst über die kommunalen Abfallplätze entsorgt.<br />

TRENNT: Media Markt/Saturn hat in Österreich einen Markt -<br />

anteil von 20 % und ist damit Marktführer. Wie schätzen Sie<br />

die Entwicklung in den nächsten 5 Jahren ein?<br />

Klaus Kölbl: Wir setzen in Österreich, wie in der Vergangenheit<br />

auch, auf einen kontinuierlichen Ausbau unserer Marktführerschaft.<br />

Mit einem hervorragenden Angebot an starken<br />

Marken und einem gutem, für den Kunden leistbaren Service.<br />

Jedenfalls ist in Österreich in den nächsten Jahren genügend<br />

Platz für weitere Media Märkte und Saturn-Häuser.<br />

Die junge Generation bei Media Markt in Ausbildung zum<br />

Lehrberuf des Multimedia-Fachberaters<br />

TRENNT: Sie haben beruflich tagtäglich mit Innovationen<br />

der Elektrobranche zu tun. Umgeben Sie sich auch privat mit<br />

den neuesten Hightech-Produkten?<br />

Klaus Kölbl: In unserem Haus gehört es zur Unternehmenskultur,<br />

dass alle Mitarbeiter sich auch privat ständig mit den<br />

Innovationen unserer Branche umgeben und diese nutzen.<br />

Nur wenn man die Produktvorteile und Funktionen der Geräte<br />

selbst kennt, kann man sie auch den Kunden erklären.<br />

Und bedenken Sie, dass 70 % unserer Kunden genau wissen,<br />

was sie wollen, in der Regel bestens vorinformiert sind und<br />

von uns erwarten, dass wir immer einen Schritt voraus sind.<br />

TRENNT: Danke für das Gespräch!<br />

Mag. Klaus Kölbl,<br />

CFO und Mitglied der Geschäftsführung<br />

der Media-Saturn<br />

BeteiligungsgmbH<br />

9<br />

Foto: Media Markt


Foto: Neckermann<br />

Comment<br />

EINKAUFSWELTEN<br />

3,5 Millionen ÖsterreicherInnen kaufen jährlich beim Versandhandel ein. Unabhängig von Tageszeit und<br />

Wetter, bequem in den eigenen vier Wänden. Zusätzlich werden mittlerweile nennenswerte Anteile des<br />

Handels über Online-Shopping abgewickelt. Klarer Vorteil des Home-Shoppings ist die Zeitersparnis für die<br />

KundInnen bei gleichzeitigem Komfortgewinn. Ambiente, Gerüche, Töne und persönliche Beratung kann<br />

die praktische Online-Welt aber (noch) nicht bieten. Der Handel hat dies längst erkannt und punktet mit<br />

„Erlebnisshopping“. Die städtischen Einkaufsmeilen und Shoppingtempel werden als Teil der Freizeitgestaltung<br />

genutzt – neben dem eigentlichen Einkauf trifft man sich dort mit Freunden, geht essen und ins Kino.<br />

Die entsprechende Atmosphäre mit Musik, aufwändigen Dekorationen und saisonalen Highlights begleitet<br />

den Einkauf.<br />

TRENNT bat zwei Vertreter ganz unterschiedlicher Einkaufswelten um ihren Kommentar zum Thema.<br />

ONLINE-SHOPPING<br />

Für die einen ist es Leidenschaft und Hobby, für andere geradezu<br />

eine Qual: das Einkaufen. Enge Kabinen, nervende Verkäufer<br />

und nicht zuletzt die Parkplatzsuche und das Gedränge<br />

auf den Einkaufsstraßen machen das Einkaufserlebnis oft zu<br />

einem Horrortrip. Streitende Paare an den Kassen, schreiende<br />

Kinder und überforderte Eltern gehören zum üblichen Rahmen -<br />

programm eines Samstagnachmittags im Shoppingcenter.<br />

RUND UM DIE UHR. Die Alternative dazu ist das Internet und<br />

da mit auch der klassische Versandhandel. Der Online-Boom<br />

hat eine Renaissance des Versandhandels heraufbeschworen.<br />

Einfach, schnell und bequem – damit lassen sich die Stärken<br />

des Home-Shop pings am besten charakterisieren. Wer online<br />

oder per Katalog bestellt, hat rund um die Uhr die Möglichkeit<br />

dazu und braucht sich nicht um Ladenschluss und Ähnliches<br />

zu kümmern.<br />

NECKERMANN VERSAND, eines der größten Versandhäuser<br />

Österreichs, hat den Trend schon sehr früh erkannt und bereits<br />

vor 10 Jahren einen Online-Shop eröffnet. Mittlerweile kommt<br />

jede 3. Bestellung per Internet in unser Haus. Neben dem<br />

ständig wachsenden Online-Geschäft ist der klassische<br />

Katalog noch immer das Bestell- und Präsentationsformat<br />

Nummer eins. Jedes Jahr erhalten rund 1 Million Kunden<br />

10<br />

Christian Ernst Sommer,<br />

Vorstand Neckermann Versand<br />

Österreich<br />

„Einkaufen von zuhause aus –<br />

Neckermann macht’s möglich!“<br />

unsere Kataloge. In Summe sind das jährlich<br />

4 Milliarden Seiten und ein Gewicht<br />

von fast 6.000 Tonnen.<br />

UNSERE KUNDINNEN MÜSSEN<br />

AUF NICHTS VERZICHTEN:<br />

Topaktuelle Modekollektionen für die<br />

ganze Familie und die bestechende Auswahl<br />

an großen Größen machen Neckermann zu DER<br />

Online-Adresse für Mode-Interessierte. Das riesige Möbelangebot,<br />

die neuesten Innovationen aus der Welt der Technik<br />

und viele tolle Ideen für Sport und Freizeit runden das breite<br />

Angebot ab. Auf eine Sache müssen unsere KundInnen allerdings<br />

doch verzichten: auf Einkaufsstress.<br />

Viele Menschen fühlen sich speziell beim Einkaufen von<br />

Bekleidung von VerkäuferInnen überredet. Im Katalog und<br />

Online-Shop können sich unsere KundInnen das Angebot in<br />

Ruhe ansehen und überlegen, was am besten zu ihnen passt.<br />

Und noch ein Vorteil: Wir liefern in die vier Wände unserer<br />

KundInnen – auf Wunsch sogar in 24 Stunden – somit fällt<br />

das Schleppen von Einkaufstaschen weg.<br />

WEIHNACHTSFLAIR IM ONLINE-SHOP. Wer glaubt, dass<br />

nur Einkaufsstraßen eine weihnachtliche Atmosphäre bieten<br />

können, der irrt. Auch Neckermann berücksichtigt saisonale<br />

Trends und verbreitet bei seinen Kunden weihnachtliche<br />

Stim mung: Im Dezember setzen wir schon traditionell auf einen<br />

Adventkalender mit täglich neuen Angeboten, Geschen ken und<br />

Überraschungen. Online gibt es ebenfalls einen tollen Weihnachts<br />

markt mit Süßigkeiten, Dekoideen und vielem mehr.<br />

DIE KONKURRENZ SCHLÄFT NICHT. Gerade in der Vorweihnachtszeit<br />

ist es wichtig, dass unsere Kataloge in der Flut der<br />

vielen Prospekte von den Kunden positiv wahrgenommen<br />

werden. Ein ständiges Optimieren des Angebot- und Preisniveaus<br />

gehört ebenso dazu wie ausgeklügelte Marketingund<br />

Werbestrategien. Preis, Markenkompetenz oder Service<br />

alleine sind aber nicht genug. Unsere Kunden suchen ein<br />

Einkaufserlebnis und bekommen es auch.


Foto: Wiener Einkaufsstraßen<br />

ERLEBNIS-SHOPPING<br />

Guido Miklautsch,<br />

Leiter Wiener Einkaufsstraßen<br />

Management<br />

„Mit allen Sinnen genießen – die<br />

Wiener Einkaufsstraßen, so bunt<br />

wie das Leben!“<br />

DIE VIRTUELLE WELT: 4,8 Millionen von 6,9 Millionen ÖsterreicherInnen<br />

ab dem 15. Lebensjahr verfügen über einen<br />

Internetzugang. 2,8 Millionen User verwenden das Internet<br />

als (Vor-)Informationsmedium für einen geplanten Kauf.<br />

Tatsächlich werden rund 2,8 % der einzelhandelsrelevanten<br />

Konsumausgaben im Internet ausgegeben. Dem stehen 3.200<br />

österreichische Online-Shops gegenüber, das sind 8 % der<br />

Einzelhandelsunternehmen, die 615 Millionen Euro Umsatz<br />

aus dem Online-Shopping lukrieren.<br />

DIE REALE WELT (aus Sicht der Wiener Einkaufsstraßen):<br />

Um in der Sprache der Internet-User zu bleiben: Die Wiener<br />

Einkaufsstraßen haben täglich ca. 1,3 Millionen Visitors,<br />

jeder dieser User hat in etwa 50 Page Impressions und nochmals<br />

pro Shop 10 bis 25 direkte Produktkontakte. Die tatsäch<br />

lichen Poweruser der Einkaufsstraßen, nämlich die Konsumentinnen,<br />

bitte ich um Nachsicht, dass ich nur so geringe<br />

Produktkontakte angeführt habe, ich bin nur ein Mann. Die<br />

reale Welt ist dem Internet in der Methode nicht unähnlich.<br />

Daher möchte ich gleich am Anfang mit einem Vorurteil<br />

brechen. Wir, die Kaufleute der Wiener Einkaufsstraßen, sind<br />

FÜR das Internet. Speziell im urbanen Raum wird es von<br />

Jung und Alt intensiv genutzt. Unter www.einkaufsstrassen.at<br />

bieten wir mit einer eigenen Homepage Unternehmen und<br />

Einkaufsstraßen ein virtuelles Shop- und Informationssystem.<br />

Im Business-to-Consumer-Bereich findet das Internet schnell<br />

sein Ende. Und das ist gut so!<br />

LASSEN SIE SICH AUF EINEN KURZEN AUSFLUG ENT-<br />

FÜHREN! Wir spazieren an einem Samstagvormittag durch<br />

eine der vielen schönen Einkaufsstraßen Wiens. Gemeinsam<br />

betreten wir einen Teeladen. Wir benötigen ein Geschenk.<br />

Wir öffnen die Türe zu dem Geschäft, und ein betörender<br />

Duft lässt uns die Augen schließen. Gerüche längst verflogener<br />

Urlaubsdestinationen werden wieder in uns wach. Fremdes<br />

und Bekanntes strömt über uns herein. Wir entscheiden uns<br />

für eine Teesorte, an die wir ursprünglich nicht gedacht hätten.<br />

Gut und gesellig gelaunt flanieren wir weiter.<br />

Boutique löst Schmuck, löst Interieur ab. Ins Schuhgeschäft<br />

müssen wir einfach hinein. Frisch polierte und glänzende<br />

Schuhe stehen auf ästhetischen Regalen aus Beton und Holz.<br />

Wir probieren ein, zwei Paare. Beim Angreifen fühlen wir<br />

das Leder mit allen Sinnen – Sie kennen sicher den Geruch<br />

Comment<br />

frischer Schuhe ... Man sieht, was Frau/Mann anzieht.<br />

Mit freundlicher und kompetenter Beratung bekommen<br />

die Schuhe den letzten Schliff, und wir sind stolz auf unsere<br />

Wahl. Leichten Schrittes gehen wir wieder gemeinsam hinaus<br />

in den kühlen und sonnigen Dezembertag.<br />

Die Tage werden kürzer, die Nächte länger – die ideale Zeit<br />

zum Bücherlesen. Einmal kurz über die Straße und hinein in<br />

das Buchgeschäft. Eine Welt der Illusionen, Geschichten und<br />

des Wissens eröffnet sich uns. Wir schmökern hier und wir<br />

schmökern da. Die Zeit fliegt mit den gelesenen Worten<br />

davon. Ein Buch, nein noch eins, ich möchte nur kurz<br />

hineinsehen, sagen Sie mir. Es ist verständlich. Mit einem<br />

Wunschbuch und einer Neuerscheinung unter dem Arm<br />

verlassen wir das Geschäft des gedruckten Wissens.<br />

So viele neue Sinneseindrücke müssen verarbeitet werden.<br />

In einem der unzähligen modern gestalteten mit Licht- und<br />

Höhlenecken ausgestatteten Cafés lassen wir uns nieder.<br />

Wieder diese Düfte, die einen auf das Kommende vorbereiten.<br />

Ein Caffé latte, eine Schale heiße Schokolade, ein kleiner<br />

Mokka. Wir sitzen in einer Ecke und träumen von den Eindrücken,<br />

die uns ein paar Hausnummern vorher ins Bewusstsein<br />

gerufen worden sind. Wir plaudern über Schuhe, die<br />

noch auf uns warten, und Bücher, die unbedingt noch gelesen<br />

werden wollen.<br />

ICH SEHE KEINE KONKURRENZ IM INTERNETKAUF. Es ist<br />

eine einfache Entscheidung: alleine seine Bestellungen vor<br />

dem PC ins WWW eingeben und bar jeder Sinneseindrücke<br />

einkaufen, oder durch die Straßen flanieren, Produkte probieren,<br />

Gerüche wahrnehmen, sich mit Freunden treffen und<br />

sich selbst eine chillige Auszeit nehmen. Beides hat seine Berechtigung.<br />

Trotz oder vielleicht gerade wegen dem Internet<br />

steigen die Kundenfrequenzen in den Wiener Einkaufsstraßen.<br />

Für mich ist klar, ich möchte die Produkte sehen, fühlen,<br />

hören, schmecken, riechen und ertasten. Ich kaufe gerne mit<br />

allen Sinnen ein. Und Sie?<br />

11<br />

Foto: Wiener Einkaufsstraßen


Foto: ARA<br />

Fotos: Hüller / Ehringer BUNTE<br />

ARA System Inside<br />

INFORMATIONSPLATTFORM<br />

FÜR ABFALLEXPERTINNEN<br />

Gute Stimmung bei der ARA-AbfallberaterInnen-Schulung 2007<br />

12<br />

Rund 200 AbfallberaterInnen besuchten die diesjährige<br />

ARA-AbfallberaterInnen-Schulung, die<br />

wieder ein abwechslungsreiches Programm bot.<br />

Die AbfallberaterInnen profitierten bei der Schulung von<br />

einem vielfältigen Themenpaket: Bei der Veranstaltung wurden<br />

rechtliche Aspekte beleuchtet, neue Verwertungsmöglichkeiten<br />

präsentiert und Tendenzen und Entwicklungen auch über die<br />

österreichischen Grenzen hinaus aufgezeigt.<br />

UMWELTBILDUNG IM FOKUS. Nachdem der erste Tag traditionell<br />

den abfallwirtschaftlichen Themen gewidmet war,<br />

wurde der zweite Tag für einen Workshop im Bereich Abfallberatung<br />

an Schulen genutzt. Das Forum Umweltbildung<br />

stellte Möglichkeiten zur Vermittlung von Umweltbewusstsein<br />

für Kinder vor, gab Tipps für die Gestaltung von Schulstunden<br />

und zeigte Beispiele, wie Kinder mit Informationen besser<br />

umgehen und diese auch aufnehmen können.<br />

GLASFLASCHEN MACHEN SINN<br />

Die Zeiten, in denen einzig Weiß-, Grün- oder Braunglas angeboten wurden, sind längst passé. Eine Vielzahl<br />

an Glasfarben findet sich im Supermarkt: Blau, Hellblau, Rosa, Dunkelgrün, Olivgrün und viele andere mehr.<br />

„Wofür soll das gut sein?“, fragt sich so manch sorgfältige/r AltglassammlerIn.<br />

Wäre es fürs Glas-<strong>Recycling</strong> nicht sinnvoller, bei wenigen<br />

Farben zu bleiben? Mag sein. Doch das Einfärben von<br />

Glasverpackungen hat seine guten Gründe, und damit sind<br />

nicht nur marken- und marketingtechnische gemeint, denn<br />

die verschiedenen Farben erfüllen wichtige Funktionen beim<br />

Schutz des abgefüllten Produkts.<br />

Die Farbe des Glases entscheidet, welche Lichtwellen zum<br />

Produkt gelangen. Lichtwellen – respektive deren Energie –<br />

beeinflussen Lebensmittel und Getränke. Oxidation, Farbveränderung,<br />

Vitaminverlust und andere unerwünschte Wirkungen<br />

können die Folge sein. Eine weiße oder hell gefärbte Flasche<br />

schützt den Inhalt weniger vor Lichtenergie als dunkelgrünes<br />

oder braunes Glas (Quelle: Vetrotime 1/07).<br />

Sehr empfindliche Produkte wie Medikamente und Olivenöl<br />

oder Produkte, die länger gelagert werden, sind in dunkel<br />

gefärbten Glasflaschen bestens aufgehoben.<br />

GETRENNTE SAMMLUNG UNBEDINGT NOTWENDIG. In<br />

Österreich werden ungefärbte (Weißglas) und gefärbte (Buntglas)<br />

Glasflaschen getrennt gesammelt. Die Trennung ist unbe -<br />

dingt notwendig, denn Weißglas reagiert sehr empfindlich auf<br />

falsche Farben. Bereits eine grüne Sektflasche färbt 500 kg farb -<br />

loses Glas grünlich ein. Eine darüber hinausgehende farben spezifische<br />

Altglassammlung wäre nicht rentabel. Im ARA System<br />

wird die Sammlung und Verwertung von Glasver packungen<br />

von der <strong>Austria</strong> Glas <strong>Recycling</strong> GmbH organisiert. Um die umweltgerechte<br />

Entsorgung sicherzustellen, arbeitet die AGR seit<br />

dem Jahr 2001 gemäß EMAS-Umweltmanagement. Im Jahr<br />

2007 absolvierte die AGR das 7. Audit durch externe Prüfer.


ARA System Inside<br />

MARKTORIENTIERTE<br />

STRUKTURIERUNG DES ARA SYSTEMS<br />

Seit 15 Jahren haben die Unternehmen im ARA System die<br />

hochgesteckten Ziele, die ihnen ihre Eigentümer gesteckt<br />

haben, erreicht, und waren erfolgreich für Kunden, Kommunen<br />

und die österreichischen KonsumentInnen tätig. In dieser<br />

Zeit hat sich das Umfeld der Wirtschaft, Politik und Umwelt<br />

teilweise stark geändert. Daher ist es für das ARA System<br />

erforderlich, zu überdenken, ob die Strukturen und Aufbauorganisationen<br />

im ARA System, die bisher die Grundlage des<br />

Erfolgs waren, auch für die neuen Herausforderungen geeignet<br />

sind. Und wenn nicht, wie sie verändert werden müssen, um<br />

auch die nächsten Jahre erfolgreich zu sein.<br />

Dieser Prozess, der für jedes Unternehmen erforderlich ist, ist<br />

derzeit im Laufen, wird sorgfältig und konstruktiv betrieben<br />

und sollte in Kürze abgeschlossen sein.<br />

Außer Frage stehen aber bei diesen Überlegungen natürlich<br />

die Grundprinzipien des ARA Systems, insbesondere das Non-<br />

Profit-Prinzip, die äquidistante enge Partnerschaft mit Handel,<br />

Abfüllern, Kommunen und Entsorgern, die Gleichbehandlung<br />

und das Verbot der Quersubventionen!<br />

FAIRER MARKTPLAYER. „Das ARA System geht dem Wettbewerb<br />

nicht aus dem Weg“, erklärt ARA Vorstand Dkfm.<br />

Christian Stiglitz: „Schließlich gibt es einen solchen im Bereich<br />

der gewerblichen Verpackungen in Österreich bereits seit 1996.“<br />

Das ARA-System überdenkt seine Strukturen.<br />

Außer Frage steht aber die enge Partnerschaft mit Handel,<br />

Industrie, Kommunen und Entsorgern.<br />

Das ARA System setzt sich für die Wahrung der österreichischen Umwelt- und Qualitätsstandards ein und<br />

kämpft gegen Wettbewerb ohne Regeln.<br />

Mit einem fairen Wettbewerb aber wenig zu tun haben die<br />

Zustände in Deutschland. Insgesamt zehn Systeme kämpfen<br />

in der Hoffnung auf hohe Gewinne mit allen Mitteln um<br />

Kunden – ohne Rücksicht auf Nachhaltigkeit. Die Ergebnisse<br />

sind dementsprechend: Die Gleichbehandlung bleibt auf der<br />

Strecke und wird durch Sonderkonditionen und Rabatte ersetzt,<br />

die Trittbrettfahrerquote steigt auf ca. 40 %, die Sammel tonnen<br />

enthalten bis zu 50 % Restmüll und die Tarife für die Wirtschaft<br />

sind bis zu 100 % höher als in Österreich. Überschüsse<br />

werden als Gewinne von den jeweiligen Eigentümern (internationalen<br />

Finanzinvestoren oder Entsorgungskonzernen)<br />

abgeschöpft und finden nicht den Weg zurück zur zahlenden<br />

Wirtschaft oder den KonsumentInnen.<br />

„Wettbewerb im Bereich der Haushaltssammelsysteme darf<br />

keinesfalls zum Vorteil einiger weniger auf Kosten aller anderen<br />

führen. Daher müssen die Eintrittsbedingungen jedenfalls so<br />

gestaltet werden, dass die erreichten Vorteile und Errungenschaften<br />

für Wirtschaft, Kommunen und KonsumentInnen<br />

nachhaltig erhalten bleiben“, spricht sich Stiglitz für die<br />

österreichischen Qualitätsstandards aus. „Die Innovationsfähigkeit<br />

und Möglichkeit der Nutzung von technischen<br />

Entwicklungen muss weiter uneingeschränkt aufrecht bleiben“,<br />

fordert Stiglitz.<br />

13<br />

Foto: photocase.com


ARA System Inside<br />

GELDVERNICHTUNGSMASCHINE<br />

ZWANGSPFAND<br />

Um die Vorgaben der Europäischen Verpackungsrichtlinie zu erfüllen, ist ein Zwangspfand nicht das<br />

geeignete Instrument, bestätigt eine Studie der Roland Berger Strategy Consultants.<br />

Als oberste Priorität formuliert die Europäische Verpackungsrichtlinie<br />

die Abfallvermeidung und Wiederverwendung, gefolgt<br />

von der stofflichen Verwertung. Um die von der EU<br />

geforderten Mindestverwertungsquoten erfüllen zu können,<br />

haben einige Staaten ein Pfand auf Einweg-Getränkeverpackungen<br />

eingeführt. Zur Sicherung von Mehrwegquoten<br />

ist ein Pfandsystem allerdings keine geeignete Maßnahme, wie<br />

eine Untersuchung der Roland Berger Strategy Consultants<br />

am Beispiel Deutschland illustriert. Präsentiert wurden die<br />

ernüchternden Ergebnisse im Rahmen eines vom Getränkeverband<br />

organisierten Business Breakfast.<br />

Die Mehrwegquote bleibt in Deutschland weiter auf Talfahrt<br />

EFFIZIENZ BLEIBT AUF DER STRECKE. Mit der Einführung<br />

des Zwangspfands im Jahr 2003 installierte man in Deutschland<br />

ein extrem komplexes System, das mit erheblichen Kosten<br />

verbunden ist. Die bestehende Infrastruktur der dualen Sys -<br />

teme blieb dabei ungenutzt und damit die Effizienz auf der<br />

Strecke.<br />

Verpackungshersteller, Abfüller und Händler mussten wesent -<br />

liche Änderungen in Produktion, Lagerhaltung und Logistik<br />

vornehmen. Dabei wurden allein zum Aufbau des Kosten<br />

trei benden Pfandsystems 726 Millionen Euro investieren. Der<br />

Betrieb des Pfandsystems macht jährlich weitere 793 Millionen<br />

Euro aus. Das sind immense Kosten, wenn man berücksichtigt,<br />

dass Einweggebinde mit Pfand in Deutschland nur 2,7 %<br />

des gesamten Verpackungsabfallaufkommens ausmachen.<br />

Das Zwangspfand verursache ca. dreimal höhere Kosten je<br />

Gebinde als die haushaltsnahe Sammlung, so die Studienverfasser.<br />

Für die zusätzlich gesammelte Menge fallen 22 Cent<br />

je Gebinde an.<br />

14<br />

MINIMALE ENTLASTUNG DER UMWELT. Umweltpolitisch<br />

verfehlte das Zwangspfand das Ziel der deutschen Verpackungs<br />

verordnung: Der Plan, die Mehrwegquote zu steigern,<br />

ging damit komplett daneben, der Mehrweganteil fällt<br />

anhaltend. Lediglich bei Bier wird die politisch angestrebte<br />

Mindest-Mehrweg-Quote von 80 % erfüllt, Wasser und<br />

Softdrinks lagen im Jahr 2006 mit 44,5 % bzw. 45 % deutlich<br />

unter den Vorgaben der deutschen Verpackungsverordnung.<br />

Nur bei der Einführung im Jahr 2003 war ein kurzfristiger<br />

positiver Effekt zu verzeichnen. Auch den Wunsch, <strong>Recycling</strong><br />

zu fördern, konnte die „Pfand-Fee“ nur bedingt erfüllen.<br />

Die geringe Menge der Einweg-Getränkeverpackungen (2,7 %)<br />

brachte keinen maßgeblichen Effekt, sie trägt in Deutschland<br />

nur marginal zur nationalen Verwertungsquote bei. Die<br />

<strong>Recycling</strong>quote kommt größtenteils durch die dualen Systeme<br />

zustande. Vor Einführung des Pflichtpfands lag die Verwertungsquote<br />

für Hohlkörper bei ca. 80 %, danach bei 95 %.<br />

Für ein Plus von 15 % bei Getränkeverpackungen ein zusätzliches<br />

Entsorgungssystem mit immensen Kosten aufzubauen<br />

ist nicht besonders effizient. Darüber hinaus sollte das Littering-<br />

Problem eingedämmt werden. Doch Getränkeverpackungen<br />

machen nur einen Litteringanteil von 6 % aus. Sie sind eine<br />

vernachlässigbare Größe und führen zu keiner durchgreifenden<br />

Sauberhaltung öffentlicher Flächen.<br />

„Die Studie der Roland Berger Strategy Consultants bestätigt<br />

einmal mehr, dass Österreichs Wirtschaft mit der freiwilligen<br />

Nachhaltigkeitsagenda für Getränkeverpackungen den richtigen<br />

Weg gewählt hat“, freute sich ARA Vorstand Dkfm. Christian<br />

Stiglitz anlässlich der Präsentation der Studienergebnisse.<br />

„Denn immerhin werden in Österreich zumindest 80 % der<br />

Getränkeverpackungen für LetztverbraucherInnen wiederbefüllt<br />

oder stofflich verwertet.“<br />

Das Zwangspfand verursacht ca. dreimal höhere Kosten je<br />

Gebinde als die haushaltsnahe Sammlung<br />

Foto: Lukas Maximilian Hüller


Foto: Verpackungsinstitut<br />

Verschlusssystem „Low Seal Lidding“<br />

„Optimale Verpackung bedeutet einerseits<br />

eine kunden- und produktspezifische<br />

Aufgabenlösung, andererseits eine<br />

Akzentu ierung der Persönlichkeit der<br />

Marke als Imageträger, um Zielgruppen<br />

punktgenau anzusprechen. Erstklassige<br />

Verpackungslösungen sind entscheidende<br />

Assets im Wettbewerb“, betonte Wirtschaftsminister<br />

Martin Bartenstein anlässlich<br />

der 51. Verleihung des „Staatspreis<br />

Vorbildliche Verpackung“.<br />

INNOVATION WIRD BELOHNT. Ausgezeichnet<br />

wurde in der Kategorie „Transportverpackung“<br />

eine Verpackungs-<br />

SAUBERES WIEN<br />

Unter dem Motto „Sicher und<br />

sauber“ bestätigte der 8. Internationale<br />

Abfallwirtschaftskongress<br />

einmal mehr, dass Wiens Abfallwirtschaft<br />

zu den weltweit führenden<br />

zählt.<br />

Unter dem Generalthema „Sicher und<br />

sauber. Entsorgungssicherheit und<br />

saubere Stadt“ diskutieren rund 300<br />

Teilnehmer Innen aus 28 Ländern beim<br />

von der MA 48 organisierten Kongress<br />

aktuelle Entwicklungen in der Abfallwirtschaft.<br />

Mit einem klaren Bekenntnis<br />

zum Prinzip der Autarkie und der<br />

kommunalen Verantwortung in der<br />

Abfallwirtschaft eröffnete die Wiener<br />

Umweltstadträtin Ulli Sima den Abfallwirtschaftskongress<br />

in der Messe Wien.<br />

„Entsorgungssicherheit kann nicht<br />

aus gelagert werden“, betonte Sima<br />

und fand dabei breite Unterstützung<br />

STAATSPREIS<br />

GUT VERSIEGELT<br />

ARA System Inside<br />

Der „Staatspreis Vorbildliche Verpackung“ geht heuer an eine<br />

Weinglas- und eine Babyartikelverpackung. Mit dem Sonderpreis zur<br />

Abfallvermeidung zeichnete das ARA System eine innovative Lösung<br />

zur Siegelung von Becherverschlüssen aus.<br />

lösung mit Puffereinlagen zum Schutz<br />

für Weingläser, die Smurfit Kappa<br />

Interwell für die Kristall-Glasfabrik<br />

Amberg produziert. In der Kategorie<br />

„Konsumverpackung“ prämierte die<br />

Jury eine multifunktionale Verpackung<br />

von Stillhütchen des Babyartikelproduzenten<br />

MAM, der sich bei der Entwicklung<br />

der Verpackung Unterstützung der<br />

Lechner GmbH holte.<br />

PRÄMIERTE ABFALLVERMEIDUNG. Bereits<br />

zum dritten Mal verlieh das ARA<br />

System im Rahmen des Staatspreises<br />

einen Sonderpreis, mit dem Maßnah-<br />

bei den Vortragenden aus den anderen<br />

Ländern.<br />

SAUBERKEIT VON WIEN BIS PEKING.<br />

Bei internationalen Vergleichen in<br />

Sachen Sauberkeit schneidet Wien<br />

hervorragend ab, wie die von Slagin<br />

Parakatil präsentierte Mercer Lebensqualitätsstudie<br />

bestätigt. Im Bereich<br />

Abfall entsorgung erhält Wien neben<br />

Städten wie Helsinki, Stockholm oder<br />

Tokio die besten Bewertungen.<br />

Über ihre Lösungsansätze zur Sauberhaltung<br />

ihrer Städte berichten neben<br />

den Wiener Gastgebern unter anderem<br />

Vertreter aus Paris oder Peking. „In<br />

Paris sind die BürgerInnen leider nicht<br />

sehr diszipliniert, wenn es um Abfall<br />

geht“, beklagte der Direktor für Hygiene<br />

und Wasserversorgung der Stadt Paris,<br />

Jean-Marc Bourdin. Die Stadt setzt mit<br />

Kommunikations-Kam pagnen auf Bewusstseinsbildung<br />

und ahndet mittler-<br />

men ausgezeichnet werden, die in besonderem<br />

Maße zur Ressourcenschonung<br />

und Abfall vermeidung beitragen.<br />

Verliehen wurde der Preis heuer an die<br />

Teich AG für ihr Verschlusssystem<br />

„Low Seal Lidding“, das sie für Unilever<br />

Foods Europe entwickelte. „Low Seal<br />

Lidding“ ermöglicht eine besonders<br />

Energie und Ressourcen schonende<br />

Siegelung von Becherverschlüssen auf<br />

Kunststoffbechern aus PP und PS.<br />

Darüber hinaus ersetzt die eigens entwickelte<br />

Extrusionsbeschichtung die<br />

üblicherweise eingesetzte Lackschicht<br />

und arbeitet damit völlig lösungsmittelfrei.<br />

Wiens Umweltstadträtin Ulli Sima<br />

eröffnete den 8. Internationalen<br />

Abfallwirtschaftskongress<br />

weile Verstöße gegen ihre Hygienevorschriften.<br />

Die stellvertretende Vorsitzen<br />

de des Organisations komitees für<br />

die 29. Olympischen Spiele, Jianke Yu,<br />

informiert über Maßnahmen für ein<br />

sau beres Peking. Um die Umweltvorgaben<br />

des IOC zu erfüllen, wurde u.a. ein<br />

Abfallwirtschaftsplan entwickelt, um<br />

den zusätzlichen Abfall, der durch die<br />

8,5 Millionen BesucherInnen entstehen<br />

wird, umweltgerecht zu entsorgen.<br />

15<br />

Foto: Votova


Foto: Edelmann<br />

Lab<br />

Leidgeprüfte Ehefrauen und Freundinnen haben es wohl<br />

schon länger vermutet: Männer, das gilt als wissenschaftlich<br />

gesichert, sind ein Problem – wenn es ums Einkaufen geht.<br />

Shopping ist Frauensache. So meint etwa Paco Underhill,<br />

Gründer und Vorstandsvorsitzender der Beratungsfirma<br />

Envirosell, die für Unternehmen das Kaufverhalten von<br />

Kunden analysiert: „Frauen sind die dominanten Shopper,<br />

Männer hingegen wirken bremsend.“<br />

FRAUEN GEHEN SHOPPEN, MÄNNER MACHEN BESOR-<br />

GUNGEN. So scheinen gemeinsame Ausflüge in die Fußgänger -<br />

zone von vornherein unter keinem guten Stern zu stehen.<br />

Dabei macht Männern Einkaufen nicht weniger Spaß, sie<br />

kaufen lediglich gezielter und kürzer ein. Eine Tatsache, der<br />

sich auch die Händler bewusst sind. Beispielsweise veranstaltete<br />

das McArthur Glen Designer Outlet Parndorf im vergangenen<br />

Jahr ein „High Speed Shopping“ extra für Männer.<br />

Die Idee dazu lieferte eine Studie: Demnach ist bei Männern<br />

spätestens nach einer Stunde Schluss mit der Einkaufslust.<br />

ACHT ARBEITSJAHRE NUR FÜRS EINKAUFEN. Unvorstellbar<br />

also, dass ein Vertreter des so genannten starken Geschlechts<br />

auf jene acht „Arbeitsjahre“ käme, die eine Frau, nach einer<br />

anderen Studie, damit zubringt, Lebensmittel, Kleidung und<br />

Schuhe zu kaufen. Jede Österreicherin besucht in einem Zeitraum<br />

von 63 Jahren insgesamt 25.184 Stunden und 53 Minuten<br />

lang Geschäfte und Einkaufsstraßen. Das entspricht rund<br />

16<br />

KAUF MICH!<br />

Männer und Frauen kommen, was das Einkaufen angeht, von verschiedenen Planeten. Eine Tatsache, auf<br />

die sich auch der Handel einstellt. Über heimliche Stars im Regal und was sonst noch alles getan wird, um<br />

uns das Zugreifen zu erleichtern.<br />

drei Lebensjahren oder – bei einem Arbeitstag von acht Stunden<br />

– eben mehr als acht „Arbeitsjahren“. Frauen lieben den<br />

stundenlangen Schlendergang durch die Einkaufszone. Sie<br />

„legen Wert darauf, sich wohl zu fühlen. Sie wollen durch die<br />

Gänge bummeln, schauen, was angeboten wird“, erklärt Paco<br />

Underhill, der auch Autor des Buches „Warum kaufen wir?<br />

Die Psychologie des Konsums“ ist.<br />

HINREISSEND, DIESE PRÄSENTATION. Und noch etwas weiß<br />

er aus Erfahrung: „Wenn wir lediglich das einkaufen würden,<br />

was wir brauchen, ginge morgen weltweit die Wirtschaft<br />

zugrunde.“ Ein Verhalten, das sich auch über Geschlechtergrenzen<br />

hinwegsetzt. „Wir sind Impulskäufer – man muss<br />

uns die Artikel nur entsprechend präsentieren.“ Und wie dies<br />

geschieht, ist eine Wissenschaft für sich. Zum Beispiel wie<br />

ein Supermarkt – im Idealfall – durchdesignt ist. Eingang,<br />

Gangbreite, Regalhöhe, Kassenbereich etc., nichts bleibt dem<br />

Zufall überlassen. Vieles basiert auf psychologischen Erkennt -<br />

nissen: „Darum geht es: dass Supermärkte sich dem menschlichen<br />

Verhalten mit all seinen Stärken und Schwächen und<br />

physischen Voraussetzungen anpassen“, meint Underhill.<br />

IMMER SCHÖN GEGEN DEN UHRZEIGERSINN. Es beginnt<br />

beim Einkaufswagerl: Dessen Größe hat Einfluss darauf, wie<br />

viel wir hineinpacken. Die Branche merkte rasch, dass die<br />

Leute mehr kaufen, wenn man ihnen große Wagen gibt.<br />

Weiter geht’s: Unmittelbar nach dem Eingang kommt einmal


– nichts. Underhill: „Direkt hinter dem Eingang sollte eine<br />

Art Landezone sein. Diese dient dazu, dass der Kunde, der<br />

von außen eintritt, sich orientiert und an die Atmosphäre<br />

gewöhnt.“ Übrigens befindet sich der Eingang zum Supermarkt<br />

immer auf der rechten Seite: Der amerikanische Shoppingforscher<br />

Herb Sorensen, schreibt Reto U. Schneider in einem<br />

Artikel für das Magazin „Folio“ der Neuen Zürcher Zeitung,<br />

hat herausgefunden, dass Menschen es vorziehen, ein Geschäft<br />

gegen den Uhrzeigersinn zu betreten. Der Grund für diese<br />

eigentümliche Vorliebe ist nicht mit letzter Sicherheit geklärt.<br />

Sie soll auf der Asymmetrie des menschlichen Gehirns beruhen.<br />

Weiters fand Sorensen heraus, dass, wer den Supermarkt auf<br />

diese Weise betrat, zehn Prozent mehr ausgab als vergleichsweise<br />

ein „Linksdreher“.<br />

DAUER = GELD. Schließlich soll auch die Shoppingroute verlängert<br />

werden: Zeit ist Geld – für den Supermarktbetreiber.<br />

Eine einfache Rechnung: Je länger der Kunde durch den<br />

Markt braucht, umso mehr wird er kaufen. Um diesen Weg<br />

noch zusätzlich zu verlängern, empfiehlt sich nach Underhill<br />

folgende weitere Einteilung des Geschäfts: „Nach der Landezone<br />

sollte man an einer Bäckerei, der Obst- und Gemüseabteilung<br />

oder Blumenständen vorbeikommen. Dann ist es<br />

wichtig, dass die Fleisch- und Wurstabteilung hinten rechts<br />

und die Milch- und Käseprodukte hinten links platziert sind.“<br />

Der Kunde solle bei seinem Einkauf durch das gesamte<br />

Geschäft laufen und an möglichst vielen Produkten vorbeikommen.<br />

Und keines dieser Produkte steht zufällig an<br />

seinem Platz.<br />

KEINE TRICKS, SONDERN WERBUNG. Jeder Supermarktbetreiber<br />

platziert seine Waren so, dass möglichst viele Kunden<br />

zugreifen. „Hier geht es nicht um Tricks, sondern um Werbung“,<br />

meint Underhill. Eine Möglichkeit, schreibt Schneider, den<br />

Kunden das Zugreifen zu erleichtern, besteht darin, die<br />

Waren in Gruppen zu präsentieren, die ihren Bedürfnissen<br />

entsprechen. So schließen etwa Kosmetikartikel und Glückwunschkarten<br />

oder Bier und Chips eine konsumfördernde<br />

Allianz. Es gibt allerdings nur wenige Faktoren, die sich stärker<br />

auf den Absatz eines Produkts auswirken, als die Höhe, auf<br />

der es im Regal steht.<br />

STRECKEN, SICHTEN, GREIFEN, BÜCKEN. Oben im Regal<br />

befinden sich nur schwer erreichbare Artikel (Streckzone), in<br />

der Mitte befinden sich Produkte, die bestmöglich verkauft<br />

werden sollen (Sichtzone), danach folgt die so genannte<br />

Greifzone. Ganz unten stehen Artikel, die nicht in großen<br />

Mengen verkauft werden sollen (Bückzone). Der heimliche<br />

Star im Regal – hier fallen rund 75 % der Kaufentscheidungen<br />

– aber ist die Produktverpackung.<br />

DAS AUGE KAUFT MIT. „Ein Produkt verkauft sich vor allem<br />

über die Verpackung“, erklärt die Verpackungsdesignerin<br />

Susanne Lippitsch. Christian Mikunda, sozusagen Begründer<br />

der ,Strategischen Dramaturgie‘, konkretisiert: „Alle Verpackun -<br />

gen kämpfen um Aufmerksamkeit.“ Es ginge darum, diese<br />

möglichst schnell auf sich zu ziehen: durch Signalfarben,<br />

Schrägstellung – die visuelle Spannung erzeugt –, Schnitte,<br />

Überlagerungen, grafische Rahmen etc. Alles was ins Auge<br />

Lab<br />

fällt, ist gut. Für die Marke selbst stellt die Verpackung ein<br />

wichtiges Medium dar. Sie sorgt am „Point of Presentation“<br />

für den sinnlichen Verbraucherkontakt und kann für Gefühle,<br />

Effekte und Affekte sorgen. Gesichter auf den Verpackungen<br />

etwa können den Ausschlag für eine Kaufentscheidung<br />

geben: „Das Gesicht eines Menschen bestimmt maßgeblich<br />

die Eigenschaften, die wir dem Produkt zuschreiben“, erklärt<br />

der Werbepsychologe Michael Bosnjak. „Und wenn uns das<br />

Gesicht auf der Verpackung gefällt, greifen wir eher zu – weil<br />

unser Gehirn das Produkt mit dem Gesicht verknüpft.“ Ein<br />

Grund, warum hübsche Gesichter wie das von Penelope Cruz<br />

auf der Verpackung von Kosmetikartikeln zu finden sind.<br />

Emotionen spielen beispielsweise bei Parfüm-Verpackungen<br />

eine wichtige Rolle. Gerade hier zeigten Untersuchungen,<br />

dass man nicht nur einen als angenehm empfundenen Duft,<br />

sondern eine ästhetische und Marken-Welt kauft.<br />

UND WIEDER DER GESCHLECHTERUNTERSCHIED. Informationsfunktion,<br />

Handling und Umweltfreundlichkeit der<br />

Verpackung treten hinter die emotionale Stimulation sehr<br />

stark zurück. Parfümverpackungen sollen Individualität und<br />

Exklusivität vermitteln. Interessant ist auch die Tatsache, dass<br />

Packungsgestaltungen unterschiedliche Zielgruppen aktivieren.<br />

Frauen etwa mögen eher harmonische oder verspielte Designs,<br />

Männer hingegen sind mehr auf der ordnungsliebenden,<br />

traditionellen Seite. Aber zurück zum Supermarkt.<br />

WERTVOLLE KASSENSCHLANGE. Richtig impulsiv wird’s<br />

dann wieder, wenn man vor der Kasse steht. Das Schlangestehen<br />

ist für den Kunden ein Ärgernis. Und doch: Der Platz<br />

an der Kasse gehört zu den Flächen mit dem höchsten Umsatz<br />

im Geschäft. Denn links und rechts befinden sich so genannte<br />

Impulswaren, beispielsweise Schokolade oder Kaugummis<br />

– typische „Quängelware“ für Kinder, wie Reto U.<br />

Schneider schreibt. Hier gilt es „Produkte zu platzieren, für<br />

die sich ein Kunde innerhalb einer Nanosekunde entscheiden<br />

kann“, meint Paco Underhill. Was allerdings auch nach hinten<br />

losgehen kann. Denn eines mag der Kunde auf keinen Fall:<br />

den Eindruck haben, dass der eigene Wille eingeschränkt<br />

wird. Aber letztendlich, stellt Underhill fest, ist immer der<br />

Kunde dafür verantwortlich, dass seine Einkäufe im Rahmen<br />

seines Budgets und seiner Bedürfnisse liegen.<br />

Die Verpackung ist ein wichtiges Verkaufsargument<br />

17<br />

Foto: Stora Enso


Foto: AMA<br />

Ambience<br />

Ab 2009 werden alle biologisch angebauten<br />

Lebensmittel in der EU mit dem grün-blauen<br />

EU-Bio-Logo gekennzeichnet sein. Damit<br />

will die EU für mehr Durchblick im Dschungel<br />

der Bio-Labels sorgen. Bestehende Kennzeichen<br />

von Handelsketten oder Verbänden dürfen aber weiterhin<br />

verwendet werden. Das Öko-Logo darf nur angebracht werden,<br />

wenn mindestens 95 % der Zutaten ökologischen Ursprungs<br />

sind. Bis zu 0,9 % gentechnisch veränderte Zusätze in Bio-<br />

Lebensmitteln sind künftig erlaubt. Mit dieser neuen Rege -<br />

lung kommen damit in der EU künftig Produkte, die mit<br />

gentechnisch veränderten Zusätzen verunreinigt wurden,<br />

als „bio“ ins Regal. Sehr zum Leid wesen des österreichischen<br />

Umweltministers Josef Pröll, für den Gentechnik im Biolandbau<br />

grundsätzlich nichts verloren hat.<br />

BIOZEICHEN-DSCHUNGEL LICHTET SICH. In Österreich<br />

hat das AMA-Biozeichen die höchste Verbreitung. Als unabhängiges<br />

Erkennungszeichen ist es meist in Kombination mit<br />

Bio-Handelsmarken im Einsatz. „Konsumenten suchen nach<br />

Orientierungshilfen. Zeit ist Mangelware in unserer Gesellschaft.<br />

Der Bedarf an Erkennungszeichen für geprüfte Bio-<br />

Qualität ist groß. Ein Blick muss genügen, um ein Produkt<br />

als kontrolliertes Bio-Produkt zu identifizieren“, erklärt<br />

18<br />

ÖKOLOGISCH<br />

UND FAIR<br />

Mit ihrer Kampagne „Wir sind bio“ setzt die AMA auf Menschen mit „Bio-Charakter“<br />

Bio-Produkte haben sich von Nischen- zum Massenartikeln entwickelt. Waren früher ökologisch produzierte<br />

Lebensmittel außer in Bioläden und auf Bauernmärkten kaum erhältlich, so sind sie heute in fast allen Supermärkten<br />

zu finden. Die ÖsterreicherInnen sind überzeugt, bereits 87 % kaufen regelmäßig Bio-Produkte, und<br />

auch Waren aus fairem Handel gewinnen stark an Bedeutung.<br />

Dr. Stephan Mikinovic, Geschäftsführer der Agrarmarkt <strong>Austria</strong><br />

Marketing GesmbH, die Bedeutung des AMA-Biozeichens.<br />

Vor dem Hintergrund der neuen EU-Biolandbau-Verordnung<br />

soll unbedingt eine unverwechselbare Kennzeichnung von<br />

österreichischen Bio-Lebensmitteln geschaffen werden. Ziel<br />

ist es, neben dem verpflichtenden EU-Bio-Logo das AMA-Bio-<br />

Gütesiegel als einziges Bio-Logo Österreichs zu etablieren und<br />

damit den Wildwuchs an Bio-Siegeln einzudämmen. Gegen<br />

Trittbrettfahrer wollen Österreichs Biobauern in Zukunft verstärkt<br />

vorgehen. Denn angesichts der stark wachsenden Nach -<br />

frage nach gesunden und ökologischen Lebensmitteln erhalten<br />

mitunter Waren einen Bio-Anstrich, die nicht „bio“ sind.<br />

VERPACKUNG MUSS MITSPIELEN. Bei Bioprodukten nimmt<br />

auch die Verpackung einen hohen Stellenwert ein: Neben<br />

dem Produktschutz und Informationen zum Produkt werden<br />

auch hier Umweltüberlegungen immer wichtiger. Vor allem<br />

einfache Verpackungen, die leicht zu recyceln sind und bei<br />

denen auf Druckeffekte und Beschichtungen verzichtet wird,<br />

entsprechen dem Ökogedanken. Bioprodukte in überdimensionalen<br />

Mogelpackungen sind ein Widerspruch in sich.<br />

Eine facit-Studie bestätigt: Die KundInnen begrüßen Waren,<br />

bei denen die Verpackung auf ein notwendiges Minimum<br />

reduziert wird und die so unnötigen Abfall vermeiden.


Foto: Spar<br />

IMMER ÖFTER BIO. Gingen im Jahr 2004 rund 74.000 Tonnen<br />

Bio-Frischwaren (exkl. Brot) im Wert von rund 150 Mio. Euro<br />

über den Ladentisch, so waren es im Vorjahr bereits rund<br />

90.000 Tonnen im Wert von fast 202 Mio. Euro. Vor allem<br />

Supermärkte bieten seit ein paar Jahren verstärkt Bioprodukte<br />

an. Nach den Pionieren Rewe mit „Ja! Natürlich“ und Spar mit<br />

seiner Biolinie „Natur*pur“ setzen mittlerweile auch Diskonter<br />

auf biologisch produzierte Lebensmittel. Unter der Marke<br />

„Natur aktiv“ finden KonsumentInnen zum Bei spiel bei Hofer<br />

bio logische Lebensmittel. Mit „Zurück zum Ursprung“ hat<br />

der Diskonter eine weitere Marke etabliert, die sich am Biogedanken<br />

orientiert: Bauern produzieren ökologisch-gentechnik<br />

freie Molkereiprodukte und erhalten dafür faire Preise.<br />

Rasant wachsen auch spezielle Bio-Supermarkt-Ketten.<br />

Außerdem hat sich die angebotene Produktpalette ausgeweitet,<br />

so dass der Kunde heutzutage erwarten kann, den größten<br />

Teil seines wöchentlichen Lebensmittelbedarfs mit ökologisch<br />

produzierten Lebensmitteln zu decken, wogegen noch vor<br />

wenigen Jahren die Auswahl auf Gemüse, Fleisch, Geflügel,<br />

Milchprodukte und Obst beschränkt war. Die wachsende<br />

VerbraucherInnennachfrage ist mit einer der Hauptgründe<br />

für die LandwirtInnen, ihre Produktion auf den ökologischen<br />

Landbau umzustellen. 2004 lag die Zahl der Biobetriebe bei<br />

19.056, im Jahr 2006 gab es bereits 20.310. Damit sind mittler -<br />

weile 12 % der heimischen Bauern Bio-Bauern.<br />

Supermärkte bieten seit ein paar Jahren verstärkt<br />

Bioprodukte an<br />

FAIRNESS IST GEFRAGT. Der größte Benefit, der für den<br />

Kauf von Bio-Produkten spricht, ist das Bewusstsein, sich<br />

gesund zu ernähren. Laut einer AMA-Untersuchung ist der<br />

Bio-Anteil am Gesamtmarkt im Vorjahr weiter gewachsen<br />

und legte von 5,2 % im Jahr 2005 auf 5,5 % zu. Was für die<br />

KonsumentInnen bei ihrer Kaufentscheidung durchaus auch<br />

zählt, ist die Herkunft der Waren. Dieser Aspekt wird besonders<br />

bei jenen Produkten immer wichtiger, die in unseren Breiten<br />

nicht gedeihen, wie z.B. Kaffee, Kakao oder Bananen. „Immer<br />

mehr KonsumentInnen wollen wissen, woher die Produkte<br />

kommen und wollen sicher sein, dass die Bauern einen fairen<br />

Preis für gute Arbeit erhalten“, bestätigt Fairtrade-Geschäftsführer<br />

Hartwig Kirner. So stammt mittlerweile jede fünfte<br />

Banane im Lebensmittelhandel bereits aus Fairtrade-Quellen.<br />

Faire Preise und Löhne für die Kleinbauern familien, Vermeidung<br />

von Kinderarbeit und Produktion im Einklang mit der Natur<br />

zeichnen diese Produkte aus. Nach Angaben der Fairtrade<br />

Labelling Organizations International (FLO) haben die<br />

KonsumentInnen auf der ganzen Welt im Jahr 2006 über<br />

Ambience<br />

1,6 Milliarden Euro für Fairtrade-Produkte ausgegeben, die<br />

weltweit über 1,4 Millionen Produzenten und ArbeiterInnen<br />

zugute kommen.<br />

Immer mehr KonsumentInnen wollen sicher sein, dass die<br />

Bauern einen fairen Preis für ihre Arbeit erhalten<br />

ERWEITERTES ÖKOBEWUSSTSEIN. Längst beschränkt sich<br />

das Ökobewusstsein der KonsumentInnen nicht nur auf Lebens -<br />

mittel, sondern hat sich z.B. auch bei Kosmetik, Möbeln und<br />

Textilien etabliert. Im Jahr 1983 gegründet, ist das oberösterreichische<br />

Unternehmen „Grüne Erde“ heute als Produzent<br />

von Naturholzmöbeln und Wohntextilien ein Vorzeigeunternehmen<br />

in Sachen Ökologie. Die Kriterien bei der Auswahl<br />

der Rohstoffe sind streng geregelt. Dazu gehören zum Beispiel<br />

möglichst kurze Transportwege, schadstoffarme Produktion,<br />

umweltfreundliche Energie oder menschenwürdige Arbeitsbedingungen.<br />

In die gleiche Kerbe schlägt auch der Möbelproduzent<br />

GEA, dessen Philosophie es ist, mit Ressourcen<br />

sparsam umzugehen und kluge, langlebige Lösungen umzusetzen.<br />

Die meisten Verbindungen sind Holzstecksysteme.<br />

So kommen GEA-Betten beispielsweise ohne Metallteile aus.<br />

FAIR FÜR MENSCH UND UMWELT. Mittlerweile ist in Österreich<br />

auch ökologische Baumwolle auf dem Vormarsch.<br />

„Das Interesse der Industrie ist sehr groß, wir haben schon<br />

zahlreiche Anfragen von Herstellern, und wir freuen uns über<br />

diese Kooperationen“, erklärt Hartwig Kirner von Fairtrade.<br />

Auch mit Textilhandelsketten sei man im Gespräch, so Kirner,<br />

besonders für den Bereich Bettwäsche und Handtücher. Mit<br />

fairer Baumwolle kann übrigens sogar bezahlt werden: In den<br />

Niederlanden werden mittlerweile Eurobanknoten mit fair<br />

gehandelter Baumwolle hergestellt.<br />

Für faire Bedingungen im Sinne von Mensch und Umwelt<br />

steht auch die Stiftung STEP. Sie engagiert sich für bessere<br />

Arbeits- und Lebensbedingungen für KnüpferInnen von<br />

handgefertigten Teppichen, bekämpft Kinderarbeit und setzt<br />

sich für die Förderung ökologisch verträglicher Teppichherstellungsverfahren<br />

ein. Das Fair-Trade-Label STEP wird<br />

an Orientteppichanbietern vergeben, die sich aktiv für sozial<br />

gerechte Bedingungen in der Teppichproduktion und im<br />

Teppichhandel einsetzen. „Eine Knüpferin kann ca. 6.000<br />

Knoten am Tag machen, und ein handgefertigter Teppich von<br />

guter Qualität hat rund 150.000 Knoten pro Quadratmeter.<br />

Da ist es nur gerecht, wenn faire Preise für dieses Handwerk<br />

bezahlt werden, damit faire Löhne gewährleistet werden können,<br />

die die Lebensgrundlage der KnüpferInnen sichern!“ erklärt<br />

Günter Lenhart Repräsentant von Label STEP in Österreich.<br />

19<br />

Foto: Fairtrade


Zone<br />

GENERATION<br />

TAUSCHBÖRSE<br />

Die ÖsterreicherInnen werden heuer wieder rund<br />

1,6 Milliarden Euro für Weihnachtsgeschenke ausgeben.<br />

Doch nicht alles, was gekauft wird, bereitet<br />

den Beschenkten auch Freude, und Tausch- und<br />

Verkaufsbörsen boomen nach Weihnachten.<br />

Um böse Überraschungen zu vermeiden, setzen<br />

bereits 30 % der ÖsterreicherInnen auf Gutscheine.<br />

Die Hitliste der Weihnachtsgeschenke ist eine der Konstanten<br />

im Weihnachtsgeschäft. Die Bekleidung steht an der Spitze.<br />

47 % der ÖsterreicherInnen werden etwas zum Anziehen<br />

schenken. Weitere Klassiker sind Spielzeug, Kosmetika,<br />

gefolgt von Sport- und Freizeitartikeln, Unterhaltungselektronik<br />

und Schmuck. Doch nicht mit jedem Geschenk<br />

liefert man einen Volltreffer. Jede/r vierte ÖsterreicherIn hat<br />

schon mindes tens einmal ein Weihnachtsgeschenk erhalten,<br />

das so gar nicht seinen Vorstellungen entsprochen hat.<br />

Während unerwünschte Geschenke in der Vergangenheit<br />

ihr Dasein in Keller oder Dachboden fristeten, um im besten<br />

Fall weiterverschenkt zu werden, boomen in den letzten<br />

Jahren Tausch- und Verkaufsbörsen. „Der österreichische<br />

Online-Marktplatz verzeichnete in den Wochen nach dem<br />

Weihnachtsfest ein Umsatzplus von rund 30 %“, weiß<br />

OneTwoSold-Geschäftsführer Franz Karner.<br />

VON DER WEGWERFGESELLSCHAFT ZUR „GENERATION<br />

INTERNETHANDEL“. Doch selbst wenn das Geschenk zusagt,<br />

heißt das noch lange nicht, dass es trotz Funktionstüchtigkeit<br />

nicht doch bereits frühzeitig durch Neuware ersetzt wird.<br />

Vor allem Haushalts- und Elektronikgeräte werden oft<br />

ent sorgt oder bleiben unbenutzt, nur weil sie nicht mehr topaktuell<br />

sind. Für viele dieser gebrauchten Alltagsgegenstände<br />

gibt es im Internet einen Sekundärmarkt und interessierte<br />

AbnehmerInnen, die einen längeren Produktlebenszyklus<br />

und damit einen umweltschonenderen Umgang mit unseren<br />

natürlichen Ressourcen sicherstellen können. „Neben einer<br />

Ressourcen schonenden Produktion ist es in Zukunft vor<br />

allem wichtig, die Nutzungsdauer von Konsumgütern wieder<br />

zu verlängern. Die bereits verbrauchten wertvollen Rohstoffe<br />

müssen länger und sinnvoller eingesetzt werden“, erklärt<br />

WWF-Geschäftsführerin Hildegard Aichberger. Die verstärkte<br />

Nutzung von Online-Auktionen kann dabei einen positiven<br />

Beitrag leisten. Gebrauchte Produkte, die funktionie ren oder<br />

einfach zu reparieren sind, bringen dem Verkäufer Erlös, und<br />

gleichzeitig werden durch die Wiederverwendung natürliche<br />

Ressourcen geschont. In den fünf Jahren seit Bestehen von<br />

eBay haben die ÖsterreicherInnen rund 17 Millionen Artikel<br />

über eBay verkauft, der überwiegende Anteil davon waren<br />

Gebrauchtwaren von privaten NutzerInnen.<br />

Aktuelle Trends zeigen, dass sich die Wegwerfgesellschaft der<br />

letzten Jahrzehnte in vielen Bereichen zur „Generation Inter-<br />

20<br />

Online-Verkaufs- und Tauschbörsen boomen nach Weihnachten<br />

nethandel“ entwickelt, in der es wieder durchaus in ist, auf<br />

Gebrauchtes zurückzugreifen. „Weiterverkaufen und selbst<br />

gebrauchte Produkte zu kaufen ist heute kein Zeichen von<br />

Geldmangel mehr, sondern ein breiter Lifestyle-Trend und<br />

gleichzeitig ein Zeichen von ökonomischer und ökologischer<br />

Intelligenz. Der ‚Besitz auf Zeit‘ ist ein neuer Konsumtrend“,<br />

erklärt eBay-Geschäftsführer Alberto Sanz die gesellschaft lichen<br />

Veränderungen. Durch den heute für jede/n PC-BesitzerIn<br />

einfach möglichen Kauf und Verkauf von gebrauchten Waren<br />

im Internet kann nicht mehr Benötigtem und Ausgemustertem<br />

ein „zweites Leben“ eingehaucht werden.<br />

KEIN AUTOMATISCHES UMTAUSCHRECHT. Wer nach Weihnachten<br />

umtauschen möchte, weil das Christkind nicht das<br />

Passende gebracht hat, sollte wissen: Der Händler ist nicht<br />

verpflichtet, die Ware umzutauschen, da es kein gesetzliches<br />

Umtauschrecht gibt. Der Umtausch muss ausdrücklich<br />

vereinbart werden. „Lassen Sie gleich auf der Rechnung<br />

oder dem Kassenbon eine Bestätigung mit der Umtauschfrist<br />

vermerken“, rät Arbeiterkammer-Konsumentenschützer<br />

Harald Glatz. Manche Händler räumen einen Umtausch von<br />

sich aus ein. Umtauschzusagen sind da schon vorgedruckt.<br />

Umtausch bedeutet allerdings nicht „Geld zurück“, sondern<br />

der Kunde kann nur eine andere Ware wählen. „Findet er nichts<br />

Passendes, muss er sich mit einem Gutschein zufrieden geben“,<br />

erläutert Glatz. Wer am Christkindlmarkt kauft, hat kein<br />

Rücktrittsrecht. Glatz rät: „Trotzdem die Rechnung aufheben<br />

und darauf den Standl-Inhaber vermerken lassen. Beschädigte<br />

Ware kann jedenfalls mit der Rechnung reklamiert werden.“<br />

TIERE ALS UNERWÜNSCHTE GESCHENKE. Doch nicht alles<br />

lässt sich so leicht umtauschen. Österreichs Tierheime werden<br />

nach den Weihnachtsfeiertagen wieder aus allen Nähten<br />

platzen. Tiere als unerwünschte Weihnachtsgeschenke, aber<br />

auch Urlaubsreisen sind die Gründe dafür. „Das zeigt, wie<br />

wichtig eine umfassende Vorbereitung ist, bevor man die<br />

Verantwortung für ein Lebewesen übernimmt“, betont die<br />

Vier-Pfoten-Heimtierexpertin Gabriela Kropitz. Tierschutzorganisationen<br />

raten dringend davon ab, Tiere zu verschenken,<br />

und machen mit Nachdruck darauf aufmerksam, dass man<br />

sich vor der Anschaffung unbedingt Gedanken über Haltung,<br />

Foto: photocase.com


Foto: pixelio.de<br />

Pflege und Kosten gemacht haben soll. Wer sich entscheidet,<br />

ein Tier zu verschenken, sollte darüber nachdenken, woher<br />

das Tier stammt. Rassetiere kauft man am besten beim seriösen<br />

Züchter. Auch bei Mischlingstieren sollte man sich von der<br />

Seriosität des Verkäufers überzeugen. Außerdem werden in<br />

Tierschutzhäusern stets Tiere vermittelt.<br />

Keinesfalls sollte man Tiere „aus dem Kofferraum“ oder<br />

von fliegenden Händlern kaufen, warnen Tierschützer. Diese<br />

Geschäftemacher bieten meist Welpen an, die zu früh von der<br />

Mutter getrennt wurden und bei denen Infektionskrankheiten<br />

und Wesensschäden vorprogrammiert sind. 20 Welpen und<br />

mehr werden in einen Kofferraum gepfercht und nach Österreich<br />

transportiert. Dort wird dann versucht, die Hunde bei<br />

jeder möglichen Gelegenheit an den Mann/die Frau zu bringen.<br />

„Dass die manchmal beim Verkauf gezeigten Papiere wie<br />

Ahnentafel oder Impfpass sprichwörtlich das Papier nicht<br />

wert sind, auf dem sie gedruckt wurden, versteht sich von<br />

selbst“, erklärt der Präsident des Österreichischen Kynologen -<br />

verbandes, Michael Kreiner. Bei diesen Hunden würden<br />

meist wichtige Sozialisierungsphasen missachtet und der<br />

Gesundheitsstatuts nicht berücksichtigt, so Kreiner. Resultat<br />

sind wesensgeschädigte kranke Junghunde, die den neuen<br />

BesitzerInnen nicht viel Freude machen werden. Längst<br />

ausgerottet geglaubte Hundekrankheiten, wie etwa Staupe<br />

und Katzenseuche, treten wegen des nicht vorhandenen<br />

Impfschutzes wieder häufig auf.<br />

Tierschutzorganisationen raten dringend davon ab,<br />

zu Weihnachten Tiere zu verschenken<br />

GUTSCHEINE VOM CHRISTKIND. Um solche unerwünschte<br />

Weihnachtsüberraschungen zu vermeiden, greifen immer<br />

mehr Menschen zu Geschenk-Gutscheinen. Wer Gutscheine<br />

vom Christkind bekommt, für den gilt: Ist kein Datum ver -<br />

merkt, sind Gutscheine 30 Jahre lang gültig. Eine vertragliche<br />

Verkürzung der Gültigkeit ist möglich, z.B. durch aufgedruckte<br />

Einlösungsfristen. Gutscheine gegen Bares einzutauschen ist<br />

grundsätzlich nicht möglich. Es können die Waren oder Dienst -<br />

leistungen aus dem jeweiligen Sortiment gekauft werden. Kostet<br />

das Produkt weniger als der Gutschein wert ist, bekommt der<br />

Einlöser für den Rest meist einen neuerlichen Gutschein.<br />

Ein Tipp für all jene, denen Gutscheine zu unpersönlich sind<br />

und die zu Weihnachten bei Familie und Freunden mit individuellen<br />

Geschenken punkten möchten: Eine eBay-Umfrage<br />

ergab, dass Krawatten, gefolgt von Socken, Gymnastik-Videos<br />

und -Büchern sowie Haushaltsgeräte die absolut unbeliebtesten<br />

Weihnachtsgeschenke sind. Auf diese Präsente sollten Sie<br />

nach Möglichkeit also verzichten.<br />

Facts & Figures<br />

Konsumen<br />

ergab: 65 % der Männer kaufen die Jeans, die sie in<br />

die Umkleidekabine mitgenommen haben, aber nur<br />

hopping-Ce<br />

25 % der Frauen.<br />

Eine Studie des Konsumforschers Paco Underhill<br />

Rund 500 Euro gibt jeder Haushalt 2007 für<br />

Weihnachtsgeschenke aus.<br />

9 % der ÖsterreicherInnen lassen sich vom vorweihnachtlichen<br />

Shopping-Fieber nicht anstecken,<br />

sie verzichten heuer zu Weihnachten auf Geschenke.<br />

Einkauf<br />

kleiden<br />

Der „Berjaya Times Square“ in Kuala Lumpur ist<br />

mit stolzen 700.000 m2 das größte Einkaufszentrum<br />

der Welt. Österreichs „Shopping City Süd“ bringt es<br />

immerhin auf 173.000 m2 .<br />

27 % aller ÖsterreichInnen sind für eine Öffnung<br />

der Geschäfte an Sonntagen. In Wien gibt es laut<br />

einer Gallup-Umfrage eine deutliche Mehrheit für<br />

die Ladenöffnung. Bereits 46 % aller WienerInnen<br />

sind demnach schon dafür, dass die Geschäfte am<br />

Sonntag aufsperren dürfen, nur mehr 38 % der<br />

WienerInnen sind gegen eine Sonntagsöffnung.<br />

Zum Vergleich: In den USA sind unglaubliche<br />

95 % für die Sonntags-Öffnung.<br />

Euro<br />

Umsat<br />

denöffnung<br />

Bei Zeitmessungen in einer amerikanischen<br />

Haushaltwarenkette blieben Frauen in Begleitung<br />

anderer Frauen durchschnittlich 8 Minuten und<br />

15 Sekunden im Laden, Frauen in Begleitung von<br />

Männern nur 4 Minuten und 41 Sekunden. Da kein<br />

anderer Faktor sich stärker auf die Größe eines<br />

Einkaufs auswirkt als die Aufenthaltszeit im Laden,<br />

vernichten Männer somit durch ihre Anwesenheit<br />

wertvollen Umsatz.<br />

21


Foto: Trendvision<br />

Characters<br />

Einkaufen kann ein Gefühlschaos zwischen Lust und Frust<br />

auslösen. Dass Shopping Spaß macht, werden die meisten<br />

unterschreiben. Die erste Freude an den neuen Errungenschaften<br />

vergeht aber spätestens dann, wenn man zuhause<br />

feststellen muss, dass die Farbe doch nicht wirklich zum<br />

eigenen Typ passt oder der Schnitt der Figur nicht so gut<br />

schmeichelt wie angenommen. Außer vom Kleiderbügel<br />

werden solche Kleidungsstücke schließlich nie getragen.<br />

IRMIE SCHÜCH-SCHAMBUREK kennt die Gefahr solcher<br />

Fehl griffe und berät als Personal Shopping Assistant sowohl<br />

in Gruppen-Workshops als auch in Einzelgesprächen: „Ziel<br />

meiner Beratungen ist es, meinen Kunden neue Inputs und<br />

konkrete Tipps zu geben, wie sie ihren optischen Auftritt<br />

perfektionieren können. Das ist etwas sehr Persönliches und<br />

Intimes, schließlich sollen sie sich in ihrem neuen Styling<br />

auch wohl fühlen, authentisch wirken und ihre Persönlichkeit<br />

posi tiv unterstreichen“, erzählt die Modeexpertin, die nach<br />

Absol vierung der Modeschule in Hetzendorf 15 Jahre international<br />

als Fotomodel tätig war. Dabei sammelte sie intensive<br />

Erfahrungen in den Bereichen Styling, Make-up und Trends.<br />

Zurück in Österreich, etablierte Irmie Schüch-Schamburek<br />

die französische Modemarke Kookai als Generalvertreterin<br />

und arbeitete danach als Trendconsultant für mehrere österreichische<br />

Unternehmen sowie als Geschäftsleiterin eines<br />

Wiener Nobelkaufhauses.<br />

KEINE ZWEITE CHANCE FÜR DEN ERSTEN EINDRUCK.<br />

Neben Dresscode-Regeln und Shopping-Tipps geht es ihr<br />

bei der Beratung aber vor allem darum, wie man seine bestehende<br />

Garderobe sinnvoll ergänzen oder neu kombinieren<br />

kann – schon um seine Chance, einen guten ersten Eindruck<br />

zu machen, nicht zu verspielen, weiß die Modeexpertin: „Wer<br />

sich beim Erstkontakt suboptimal präsentiert, landet in einer<br />

negativ besetzten gedanklichen Schublade. Es braucht sehr<br />

viel Energie und Zeit, mangelhaftes Auftreten im Nachhinein<br />

durch neuerliche Inputs zu korrigieren.“ Für einen gelungenen<br />

optischen Auftritt ist laut Schüch-Schamburek die Harmonie<br />

von Farbe, Form und Stil – passend zum Hauttyp, Alter und<br />

Charakter der Person – ausschlaggebend. Die Frage, wo man<br />

22<br />

PERSÖNLICHE<br />

SHOPPING-<br />

ASSISTENZ<br />

Trends, Mode, Lifestyle – für Irmie Schüch-Schamburek<br />

die Dreifaltigkeit ihres Schaffens. Als Leiterin<br />

des Trendbüros Trendvision zählen Stylingseminare,<br />

Trendberatungen und -vorträge zu ihrem Service. In<br />

dem alljährlich erscheinenden „Shopping Guide“<br />

präsentiert sie die besten und exklusivsten Lifestyle<br />

Stores Österreichs.<br />

alle Komponenten für diese Harmonie findet, beantwortet<br />

der Stylingcoach alljährlich in einem Almanach.<br />

DER SHOPPING GUIDE 2008 bietet mit<br />

über 660 Adressen einen umfassenden<br />

Einblick in Österreichs Lifestyle-Welt mit<br />

detaillierten Shopbeschreibungen, Markenund<br />

Sortimentsangaben. Gelistet sind<br />

dabei nicht nur die modischen Hot Spots<br />

der Landeshauptstädte, sondern auch<br />

wertvolle Shoppingtipps abseits großer<br />

Metropolen „von A wie Altenmarkt bis<br />

W wie Windischgarsten“, freut sich<br />

Schüch-Schamburek und unter streicht<br />

auch, dass gute Kleidung nicht unbedingt teuer sein muss:<br />

„Es gibt viele Modegeschäfte, die günstige Stücke anbieten,<br />

die teuer aussehen, und umgekehrt. Wichtig ist die perfekte<br />

Passform. Das teuerste Designerstück wirkt billig, wenn es<br />

Falten zieht oder nicht zu den Proportionen passt.“<br />

BEST DRESSED IM WINTER UND FRÜHJAHR. Farblich sei<br />

diesen Winter Schwarz in Kombination mit leuchtenden Farben<br />

angesagt, was auch bei Abend- und Ballroben spannende<br />

Optiken verspricht, meint Schüch-Schamburek, aber auch<br />

die absolute Trendfarbe „Violett“ wirke sehr festlich und geheimnisvoll.<br />

Laut ihrer Prognose bleibt es kommendes Frühjahr<br />

bunt, und die Stile werden sehr variantenreich sein, „das<br />

heißt, dass es weniger wichtig ist, ,was‘ man trägt, sondern<br />

,wie‘ man es trägt und kombiniert“. Wenn es um ihr Expertinnenurteil<br />

über Trend und Fashion der ÖsterreicherInnen<br />

geht, antwortet Schüch-Schamburek zögerlich, dass zumindest<br />

das „Körperbewusstsein“ in den letzten Jahren zugenommen<br />

habe, aber „leider sind die ÖsterreicherInnen, vor allem was<br />

die Farben betrifft, viel zu unscheinbar – absolute Schwachpunkte<br />

sind die Frisur und die Schuhe, die oft ungeputzt oder<br />

ausgelatscht sind“. Das sind für die charmante Styleberaterin<br />

„absolute No-gos“, die sie ihren Workshop-TeilnehmerInnen<br />

eindringlich vermittelt. Damit zuletzt die Lust beim und nach<br />

dem Einkauf überwiegt und „Kleiderschrank-Leichen“ der<br />

Vergangenheit angehören.


MEDIZINISCHE ABFÄLLE<br />

RICHTIG ENTSORGEN<br />

Was geschieht mit gefährlichem Krankenhausabfall? Wo kommen die<br />

„normalen“ Abfälle hin? Wie werden Wertstoffe recycelt? Diese und<br />

ähnliche Fragen beantwortet die Schulungs-DVD „Abfälle aus dem<br />

medizinischem Bereich“ des Österreichischen Abfall- und Umweltforums<br />

aus dem medizinischen Bereich.<br />

In den österreichischen Krankenanstalten<br />

werden die medizinischen Leistungen<br />

ständig weiterentwickelt. Gleichzeitig<br />

wachsen aber auch die Abfall mengen.<br />

Die Abfallbeauftragten in den Krankenhäusern<br />

haben in den letzten Jahren die<br />

Abfalltrennung in den medizinischen<br />

Bereichen entsprechend weiterentwickelt<br />

bzw. ausgeweitet. Oftmals stellen sich<br />

aber die MitarbeiterInnen in den Krankenhäusern<br />

die Frage, ob die Trennung<br />

überhaupt Sinn macht.<br />

Das Österreichische Umwelt- und Abfallforum<br />

aus dem medizinischen Be-<br />

TERMINE<br />

31. Jänner 2008<br />

Flughafen Graz-Thalerhof<br />

Abfälle der Zukunft<br />

Fachtagung<br />

Info: www.oewav.at<br />

reich hat daher eine DVD produziert,<br />

die aufzeigt, was mit den getrennt<br />

gesammelten Abfällen geschieht.<br />

So werden die unterschiedlichen Behandlungsverfahren<br />

des Restmülls wie<br />

die Deponierung, Verbrennung sowie<br />

die mechanisch-biologische Behandlung<br />

aufgezeigt und die Behandlung<br />

von gefährlichen Abfällen und auch<br />

das <strong>Recycling</strong> der Wertstoffe erläutert.<br />

Die DVD wurde mit der finanziellen<br />

Unterstützung der Abfallwirtschaft und<br />

dem Lebensministerium realisiert.<br />

2.–4. April 2008<br />

Österreichische Abfallwirtschaftstagung 2008<br />

Congress Center Villach<br />

Info: www.oewav.at<br />

Extras<br />

Eine Schulungs-DVD informiert Krankenhaus-MitarbeiterInnen<br />

über die Entsorgung<br />

von Abfällen aus dem medizinischen<br />

Bereich.<br />

Interessierte können sie zum Preis<br />

von 10 Euro bei Gerhard Horinek,<br />

dem Vorsitzenden des Österreichischen<br />

Abfallforums, bestellen.<br />

(E-Mail: gerhard.horinek@vamed.com)<br />

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Foto: VAMED


P.b.b. Verlagspostamt 1060 Wien, GZ 02Z032145 M<br />

Foto: Shopping City Süd

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