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einkaufswelten - Altstoff Recycling Austria

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Zone<br />

GENERATION<br />

TAUSCHBÖRSE<br />

Die ÖsterreicherInnen werden heuer wieder rund<br />

1,6 Milliarden Euro für Weihnachtsgeschenke ausgeben.<br />

Doch nicht alles, was gekauft wird, bereitet<br />

den Beschenkten auch Freude, und Tausch- und<br />

Verkaufsbörsen boomen nach Weihnachten.<br />

Um böse Überraschungen zu vermeiden, setzen<br />

bereits 30 % der ÖsterreicherInnen auf Gutscheine.<br />

Die Hitliste der Weihnachtsgeschenke ist eine der Konstanten<br />

im Weihnachtsgeschäft. Die Bekleidung steht an der Spitze.<br />

47 % der ÖsterreicherInnen werden etwas zum Anziehen<br />

schenken. Weitere Klassiker sind Spielzeug, Kosmetika,<br />

gefolgt von Sport- und Freizeitartikeln, Unterhaltungselektronik<br />

und Schmuck. Doch nicht mit jedem Geschenk<br />

liefert man einen Volltreffer. Jede/r vierte ÖsterreicherIn hat<br />

schon mindes tens einmal ein Weihnachtsgeschenk erhalten,<br />

das so gar nicht seinen Vorstellungen entsprochen hat.<br />

Während unerwünschte Geschenke in der Vergangenheit<br />

ihr Dasein in Keller oder Dachboden fristeten, um im besten<br />

Fall weiterverschenkt zu werden, boomen in den letzten<br />

Jahren Tausch- und Verkaufsbörsen. „Der österreichische<br />

Online-Marktplatz verzeichnete in den Wochen nach dem<br />

Weihnachtsfest ein Umsatzplus von rund 30 %“, weiß<br />

OneTwoSold-Geschäftsführer Franz Karner.<br />

VON DER WEGWERFGESELLSCHAFT ZUR „GENERATION<br />

INTERNETHANDEL“. Doch selbst wenn das Geschenk zusagt,<br />

heißt das noch lange nicht, dass es trotz Funktionstüchtigkeit<br />

nicht doch bereits frühzeitig durch Neuware ersetzt wird.<br />

Vor allem Haushalts- und Elektronikgeräte werden oft<br />

ent sorgt oder bleiben unbenutzt, nur weil sie nicht mehr topaktuell<br />

sind. Für viele dieser gebrauchten Alltagsgegenstände<br />

gibt es im Internet einen Sekundärmarkt und interessierte<br />

AbnehmerInnen, die einen längeren Produktlebenszyklus<br />

und damit einen umweltschonenderen Umgang mit unseren<br />

natürlichen Ressourcen sicherstellen können. „Neben einer<br />

Ressourcen schonenden Produktion ist es in Zukunft vor<br />

allem wichtig, die Nutzungsdauer von Konsumgütern wieder<br />

zu verlängern. Die bereits verbrauchten wertvollen Rohstoffe<br />

müssen länger und sinnvoller eingesetzt werden“, erklärt<br />

WWF-Geschäftsführerin Hildegard Aichberger. Die verstärkte<br />

Nutzung von Online-Auktionen kann dabei einen positiven<br />

Beitrag leisten. Gebrauchte Produkte, die funktionie ren oder<br />

einfach zu reparieren sind, bringen dem Verkäufer Erlös, und<br />

gleichzeitig werden durch die Wiederverwendung natürliche<br />

Ressourcen geschont. In den fünf Jahren seit Bestehen von<br />

eBay haben die ÖsterreicherInnen rund 17 Millionen Artikel<br />

über eBay verkauft, der überwiegende Anteil davon waren<br />

Gebrauchtwaren von privaten NutzerInnen.<br />

Aktuelle Trends zeigen, dass sich die Wegwerfgesellschaft der<br />

letzten Jahrzehnte in vielen Bereichen zur „Generation Inter-<br />

20<br />

Online-Verkaufs- und Tauschbörsen boomen nach Weihnachten<br />

nethandel“ entwickelt, in der es wieder durchaus in ist, auf<br />

Gebrauchtes zurückzugreifen. „Weiterverkaufen und selbst<br />

gebrauchte Produkte zu kaufen ist heute kein Zeichen von<br />

Geldmangel mehr, sondern ein breiter Lifestyle-Trend und<br />

gleichzeitig ein Zeichen von ökonomischer und ökologischer<br />

Intelligenz. Der ‚Besitz auf Zeit‘ ist ein neuer Konsumtrend“,<br />

erklärt eBay-Geschäftsführer Alberto Sanz die gesellschaft lichen<br />

Veränderungen. Durch den heute für jede/n PC-BesitzerIn<br />

einfach möglichen Kauf und Verkauf von gebrauchten Waren<br />

im Internet kann nicht mehr Benötigtem und Ausgemustertem<br />

ein „zweites Leben“ eingehaucht werden.<br />

KEIN AUTOMATISCHES UMTAUSCHRECHT. Wer nach Weihnachten<br />

umtauschen möchte, weil das Christkind nicht das<br />

Passende gebracht hat, sollte wissen: Der Händler ist nicht<br />

verpflichtet, die Ware umzutauschen, da es kein gesetzliches<br />

Umtauschrecht gibt. Der Umtausch muss ausdrücklich<br />

vereinbart werden. „Lassen Sie gleich auf der Rechnung<br />

oder dem Kassenbon eine Bestätigung mit der Umtauschfrist<br />

vermerken“, rät Arbeiterkammer-Konsumentenschützer<br />

Harald Glatz. Manche Händler räumen einen Umtausch von<br />

sich aus ein. Umtauschzusagen sind da schon vorgedruckt.<br />

Umtausch bedeutet allerdings nicht „Geld zurück“, sondern<br />

der Kunde kann nur eine andere Ware wählen. „Findet er nichts<br />

Passendes, muss er sich mit einem Gutschein zufrieden geben“,<br />

erläutert Glatz. Wer am Christkindlmarkt kauft, hat kein<br />

Rücktrittsrecht. Glatz rät: „Trotzdem die Rechnung aufheben<br />

und darauf den Standl-Inhaber vermerken lassen. Beschädigte<br />

Ware kann jedenfalls mit der Rechnung reklamiert werden.“<br />

TIERE ALS UNERWÜNSCHTE GESCHENKE. Doch nicht alles<br />

lässt sich so leicht umtauschen. Österreichs Tierheime werden<br />

nach den Weihnachtsfeiertagen wieder aus allen Nähten<br />

platzen. Tiere als unerwünschte Weihnachtsgeschenke, aber<br />

auch Urlaubsreisen sind die Gründe dafür. „Das zeigt, wie<br />

wichtig eine umfassende Vorbereitung ist, bevor man die<br />

Verantwortung für ein Lebewesen übernimmt“, betont die<br />

Vier-Pfoten-Heimtierexpertin Gabriela Kropitz. Tierschutzorganisationen<br />

raten dringend davon ab, Tiere zu verschenken,<br />

und machen mit Nachdruck darauf aufmerksam, dass man<br />

sich vor der Anschaffung unbedingt Gedanken über Haltung,<br />

Foto: photocase.com

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