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einkaufswelten - Altstoff Recycling Austria

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Foto: Spar<br />

IMMER ÖFTER BIO. Gingen im Jahr 2004 rund 74.000 Tonnen<br />

Bio-Frischwaren (exkl. Brot) im Wert von rund 150 Mio. Euro<br />

über den Ladentisch, so waren es im Vorjahr bereits rund<br />

90.000 Tonnen im Wert von fast 202 Mio. Euro. Vor allem<br />

Supermärkte bieten seit ein paar Jahren verstärkt Bioprodukte<br />

an. Nach den Pionieren Rewe mit „Ja! Natürlich“ und Spar mit<br />

seiner Biolinie „Natur*pur“ setzen mittlerweile auch Diskonter<br />

auf biologisch produzierte Lebensmittel. Unter der Marke<br />

„Natur aktiv“ finden KonsumentInnen zum Bei spiel bei Hofer<br />

bio logische Lebensmittel. Mit „Zurück zum Ursprung“ hat<br />

der Diskonter eine weitere Marke etabliert, die sich am Biogedanken<br />

orientiert: Bauern produzieren ökologisch-gentechnik<br />

freie Molkereiprodukte und erhalten dafür faire Preise.<br />

Rasant wachsen auch spezielle Bio-Supermarkt-Ketten.<br />

Außerdem hat sich die angebotene Produktpalette ausgeweitet,<br />

so dass der Kunde heutzutage erwarten kann, den größten<br />

Teil seines wöchentlichen Lebensmittelbedarfs mit ökologisch<br />

produzierten Lebensmitteln zu decken, wogegen noch vor<br />

wenigen Jahren die Auswahl auf Gemüse, Fleisch, Geflügel,<br />

Milchprodukte und Obst beschränkt war. Die wachsende<br />

VerbraucherInnennachfrage ist mit einer der Hauptgründe<br />

für die LandwirtInnen, ihre Produktion auf den ökologischen<br />

Landbau umzustellen. 2004 lag die Zahl der Biobetriebe bei<br />

19.056, im Jahr 2006 gab es bereits 20.310. Damit sind mittler -<br />

weile 12 % der heimischen Bauern Bio-Bauern.<br />

Supermärkte bieten seit ein paar Jahren verstärkt<br />

Bioprodukte an<br />

FAIRNESS IST GEFRAGT. Der größte Benefit, der für den<br />

Kauf von Bio-Produkten spricht, ist das Bewusstsein, sich<br />

gesund zu ernähren. Laut einer AMA-Untersuchung ist der<br />

Bio-Anteil am Gesamtmarkt im Vorjahr weiter gewachsen<br />

und legte von 5,2 % im Jahr 2005 auf 5,5 % zu. Was für die<br />

KonsumentInnen bei ihrer Kaufentscheidung durchaus auch<br />

zählt, ist die Herkunft der Waren. Dieser Aspekt wird besonders<br />

bei jenen Produkten immer wichtiger, die in unseren Breiten<br />

nicht gedeihen, wie z.B. Kaffee, Kakao oder Bananen. „Immer<br />

mehr KonsumentInnen wollen wissen, woher die Produkte<br />

kommen und wollen sicher sein, dass die Bauern einen fairen<br />

Preis für gute Arbeit erhalten“, bestätigt Fairtrade-Geschäftsführer<br />

Hartwig Kirner. So stammt mittlerweile jede fünfte<br />

Banane im Lebensmittelhandel bereits aus Fairtrade-Quellen.<br />

Faire Preise und Löhne für die Kleinbauern familien, Vermeidung<br />

von Kinderarbeit und Produktion im Einklang mit der Natur<br />

zeichnen diese Produkte aus. Nach Angaben der Fairtrade<br />

Labelling Organizations International (FLO) haben die<br />

KonsumentInnen auf der ganzen Welt im Jahr 2006 über<br />

Ambience<br />

1,6 Milliarden Euro für Fairtrade-Produkte ausgegeben, die<br />

weltweit über 1,4 Millionen Produzenten und ArbeiterInnen<br />

zugute kommen.<br />

Immer mehr KonsumentInnen wollen sicher sein, dass die<br />

Bauern einen fairen Preis für ihre Arbeit erhalten<br />

ERWEITERTES ÖKOBEWUSSTSEIN. Längst beschränkt sich<br />

das Ökobewusstsein der KonsumentInnen nicht nur auf Lebens -<br />

mittel, sondern hat sich z.B. auch bei Kosmetik, Möbeln und<br />

Textilien etabliert. Im Jahr 1983 gegründet, ist das oberösterreichische<br />

Unternehmen „Grüne Erde“ heute als Produzent<br />

von Naturholzmöbeln und Wohntextilien ein Vorzeigeunternehmen<br />

in Sachen Ökologie. Die Kriterien bei der Auswahl<br />

der Rohstoffe sind streng geregelt. Dazu gehören zum Beispiel<br />

möglichst kurze Transportwege, schadstoffarme Produktion,<br />

umweltfreundliche Energie oder menschenwürdige Arbeitsbedingungen.<br />

In die gleiche Kerbe schlägt auch der Möbelproduzent<br />

GEA, dessen Philosophie es ist, mit Ressourcen<br />

sparsam umzugehen und kluge, langlebige Lösungen umzusetzen.<br />

Die meisten Verbindungen sind Holzstecksysteme.<br />

So kommen GEA-Betten beispielsweise ohne Metallteile aus.<br />

FAIR FÜR MENSCH UND UMWELT. Mittlerweile ist in Österreich<br />

auch ökologische Baumwolle auf dem Vormarsch.<br />

„Das Interesse der Industrie ist sehr groß, wir haben schon<br />

zahlreiche Anfragen von Herstellern, und wir freuen uns über<br />

diese Kooperationen“, erklärt Hartwig Kirner von Fairtrade.<br />

Auch mit Textilhandelsketten sei man im Gespräch, so Kirner,<br />

besonders für den Bereich Bettwäsche und Handtücher. Mit<br />

fairer Baumwolle kann übrigens sogar bezahlt werden: In den<br />

Niederlanden werden mittlerweile Eurobanknoten mit fair<br />

gehandelter Baumwolle hergestellt.<br />

Für faire Bedingungen im Sinne von Mensch und Umwelt<br />

steht auch die Stiftung STEP. Sie engagiert sich für bessere<br />

Arbeits- und Lebensbedingungen für KnüpferInnen von<br />

handgefertigten Teppichen, bekämpft Kinderarbeit und setzt<br />

sich für die Förderung ökologisch verträglicher Teppichherstellungsverfahren<br />

ein. Das Fair-Trade-Label STEP wird<br />

an Orientteppichanbietern vergeben, die sich aktiv für sozial<br />

gerechte Bedingungen in der Teppichproduktion und im<br />

Teppichhandel einsetzen. „Eine Knüpferin kann ca. 6.000<br />

Knoten am Tag machen, und ein handgefertigter Teppich von<br />

guter Qualität hat rund 150.000 Knoten pro Quadratmeter.<br />

Da ist es nur gerecht, wenn faire Preise für dieses Handwerk<br />

bezahlt werden, damit faire Löhne gewährleistet werden können,<br />

die die Lebensgrundlage der KnüpferInnen sichern!“ erklärt<br />

Günter Lenhart Repräsentant von Label STEP in Österreich.<br />

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Foto: Fairtrade

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