Zeitschrift für physikalische Therapie • LICHTTHERAPIE ... - vdms
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Licht – der wichtigste Taktgeber der Gefühle<br />
IMPRESSUM<br />
◗ Jo Marty, Präsident,<br />
<strong>für</strong> den Vorstand und<br />
das Sekretariat des<br />
<strong>vdms</strong><br />
Aktuelle Ausgabe: März 2009<br />
Nr. 136, 30. Jahrgang<br />
Auflage: 1500 Exemplare<br />
Erscheinung: 4mal jährlich<br />
Herausgeber<br />
Verband der medizinischen Masseure der<br />
Schweiz <strong>vdms</strong><br />
Schachenallee 29<br />
CH-5000 Aarau<br />
Telefon 062 823 02 70<br />
Fax 062 823 06 22<br />
info@<strong>vdms</strong>.ch; www.<strong>vdms</strong>.ch<br />
Redaktion<br />
Verena Biedermann (vb), Leitung<br />
Heidi Kirchhofer (hk)<br />
Beatrice Widmer (bw), Inseratewesen<br />
Johannes Weiss (we)<br />
Preise Abonnement<br />
Inland: Fr. 50.– pro Jahr, inkl. Porto<br />
Ausland: auf Anfrage<br />
Insertionspreise 2009<br />
siehe: www.<strong>vdms</strong>.ch<br />
Insertionsschluss<br />
Ausgabe Juni 2009: 30. April<br />
Gestaltung<br />
grafik & design, Stäfa<br />
Druck<br />
Druckerei Fasler, Aarau<br />
Schon im 19. Jahrhundert schrieb<br />
Frederick Cook in sein Expeditionsbuch,<br />
dass das Licht wohl der wichtigste Taktgeber<br />
der Gefühle sei. Zu dieser Aussage<br />
führten ihn Beobachtungen über das<br />
Verhalten seiner Expetitionsteilnehmer<br />
bei längerer Dunkelheit und vor allem<br />
dann, als das Licht wieder kam. Jedoch<br />
schon lange Zeit vor den Schilderungen<br />
Cooks wurde bereits über den enormen<br />
Einfluss des Lichtes auf Stimmung und<br />
Moral des Menschen berichtet.<br />
Das Licht kontrolliert unzählige Funktionen<br />
des Gehirns und des gesamten Organismus.<br />
So steuert Licht den grössten<br />
Teil der lebensnotwendigen Vorgänge und<br />
Instinkte sowie Reflexe: Temperaturanpassung,<br />
zahlreiche Immunmodulatoren, sogar<br />
Neugier, Interesse, Freude, Kreativität<br />
und die Gesamtheit der endokrinen Systeme<br />
und die Vigilanz. Licht beeinflusst auch<br />
Appetit, Schlafzyklen, Fettstoffwechsel.<br />
Seit der Erfindung des elektrischen<br />
Lichts hat sich diese Kontrollfunktion jedoch<br />
verändert. Das künstliche Licht ist<br />
bis zu zwanzigmal schwächer als Tageslicht<br />
an einem grauen Tag mit Hochnebel<br />
und Regen. Und wenn es zutrifft, was das<br />
Institut <strong>für</strong> Lichtbiologie in Heidelberg<br />
an Erkenntnis zu der neuen Generation<br />
von Lichtquellen wie die viel gerühmten<br />
Stromsparlampen gewann, dann wird<br />
Licht immer mehr auch zum Problem. Leider<br />
bestätigen andere Forscher sowie die<br />
eigenen ausführlichen Untersuchungen<br />
der <strong>Zeitschrift</strong> Öko-Test die Ergebnisse der<br />
Heidelberger-Gruppe: Nämlich, dass zum<br />
Beispiel die Energiesparlampen das Kontrastsehen<br />
um ein Vielfaches verringern<br />
und es zu Flimmern, Schwindel, Kopfschmerzen<br />
und Hormonbeeinflussungen<br />
kommen kann.<br />
Ebenso belegen die Öko-Tester, dass die<br />
so genannten Sparlampen erstens niemals<br />
die Helligkeit einer ganz normalen Glühbirne<br />
von 60 Watt erreichen, zweitens weit<br />
weniger Energieersparnis bringen als von<br />
den Herstellern versprochen wird, drittens<br />
innert 1500 Betriebsstunden zwischen 10<br />
und 60 Prozent ihrer Leuchtkraft verlieren<br />
sowie viertens lange vor der angepriesenen<br />
Lebensdauer kaputt gehen. Im Weite-<br />
ren stinken die neuen Lichtspender durch<br />
Ausdünstung verschiedener Gifte (Quecksilber,<br />
Phenol, Barium etc.). Nimmt man<br />
die «Energiekette» von der Produktion bis<br />
zur Entsorgung (Sondermüll), dann wird<br />
angeblich mehr Energie aufgewendet als<br />
durch den vermiedenen Strombedarf der<br />
so genannten Sparlampe gegenüber der<br />
Glühbirne eingespart werden kann. Die<br />
Kritikliste könnte fortgesetzt werden.<br />
Lichtquellen sind heute längst nicht<br />
nur <strong>für</strong> den Umweltengagierten, der seit<br />
längerem von der grassierenden «Lichtverschmutzung»<br />
(Leuchtreklamen, beleuchtete<br />
Gebäude, Wege, Gärten etc) spricht,<br />
ein Thema, sondern es betrifft jeden von<br />
uns. Soll man nun noch alle Glühbirnen<br />
zusammenhamstern oder doch besser viel<br />
effizienter Strom und Energie sparen? Beispielsweise<br />
indem der Computer mutig<br />
ausgeschaltet wird, der TV-Konsum auf<br />
unter den Schweizer-Durchschnittswert<br />
von 2.5 Std. täglich auf vielleicht 45 Min.<br />
reduziert, die Mikrowelle entsorgt wird<br />
und wir raus gehen – ans Tageslicht? An<br />
die Quelle aller Naturoszillatoren, an die<br />
höchste Energievermittlung, an die Verbindung<br />
all dessen was Natur, Schöpfung<br />
und Leben verbindet: ans LICHT.<br />
Wir Menschen sind mit unserer Haut,<br />
unseren Nerven exakt auf den höchsten,<br />
stärksten Abstrahlungsbereich der Sonne<br />
(18.5µm) eingestellt. Das kann kein Zufall<br />
sein, sondern ist wohl Massgabe da<strong>für</strong>:<br />
Mensch, geh ans Licht oder wie<br />
heisst das letzte Wort,<br />
das vom grössten<br />
Natur-, Farbenund<br />
Lichtforscher<br />
des 18. Jahrhunderts,<br />
Johann<br />
Wolfgang von<br />
Goethe, noch vernommen<br />
wurde?<br />
«Mehr Licht», soll er<br />
gesagt haben bevor er<br />
verstarb.<br />
Mehr Licht, gesundes<br />
Licht das wünsche ich Ihnen<br />
<strong>für</strong> das angebrochene<br />
Jahr 2009.<br />
Jo Marty l<br />
März 2009 Reflexe<br />
MEDIZIN LICHT & GESCHICHTE EDITORIAL<br />
VERBAND<br />
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