Zeitschrift für physikalische Therapie • LICHTTHERAPIE ... - vdms
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Es gelang ihm sogar dies mathematisch<br />
zu beweisen. Eine beachtliche Leistung.<br />
Euklid war zwar lediglich ein Glied in der<br />
Kette der vielen Köpfe, die dem Geheim-<br />
nis des Lichtes hinterher waren; angefangen<br />
bei den altindischen philosophischen<br />
Schulen der Sankys und Vaisheshika rund<br />
2500 v. Chr. bis hin zu den griechischen<br />
Denkern der Antike. Darauf folgten, um<br />
nur ein paar wenige Namen zu nennen,<br />
Ibn al Haythan (965-1040), Galileo Galilei<br />
(1564-1642), René Descartes (1596-<br />
1650), Christiaan Huygens (1629-1695)<br />
und Isaac Newton (1643-1727), die den<br />
Wellencharakter durch ihre Forschungsarbeiten<br />
untermauerten. Durch astronomische<br />
Beobachtungen gelang es dabb Ole<br />
Romer (1644-1710) die Lichtgeschwindigkeit<br />
zu ermitteln, die aufgrund heutiger<br />
Messmöglichkeiten 299’792,458 Kilometer<br />
pro Sekunde beträgt. Er kam damals<br />
auf 300 000 Kilometer pro Sekunde. Übrigens,<br />
durch seine Beobachtungen wurde<br />
eindeutig klar, dass Licht nicht aus stehenden<br />
Wellen im Raum besteht, sondern sich<br />
mit enorm hoher Geschwindigkeit von der<br />
Lichtquelle her ausbreitet.<br />
Überlappende Lichtwellen bilden<br />
Muster<br />
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts machte<br />
man Lichterscheinungen aus, die einzig<br />
und alleine durch die Wellentheorie Huygens<br />
zu erklären waren. Dabei handelte<br />
es sich um die Interferenz, die Refraktion<br />
und die Diffraktion. Unter dem Begriff Interferenz<br />
ist die Überlagerung zweier oder<br />
mehreren Wellen an der gleichen Stelle<br />
des Raumes zu verstehen. Jeder der schon<br />
mal zwei Steine nahe nebeneinander in einen<br />
stillen Weiher geworfen hat, konnte<br />
beobachten, wie sich die konzentrischen<br />
Wellenkreise überlappten und somit ein<br />
interferierendes Muster bilden.<br />
Bild 6: Interferenz erzeugt durch zwei schwimmende<br />
Enten, deren Wellen sich überlagern<br />
Diffraktion ist dann, wenn Licht auf<br />
ein Hindernis stösst.<br />
Refraktierendes Licht hingegen ändert<br />
Richtung und Geschwindigkeit und das<br />
meistens, wenn es von einem Medium<br />
in ein anderes übergeht z.B. von Luft ins<br />
Wasser.<br />
Bilder 9 und 10:<br />
Refraktion<br />
Bilder 7 und 8: Diffraktion<br />
Licht ist...<br />
Nun so schön so gut. Alle diese Kenntnisse<br />
sind zwar äusserst interessant und<br />
aufschlussreich, sagen einiges aus über<br />
die verschiedenen Eigenschaften des Lichtes,<br />
beantwortet aber nach wie vor nicht,<br />
was Licht tatsächlich ist. Dazu bedurfte es<br />
des genialen schottischen Physikers James<br />
Clerk Maxwell (1831 - 1879). Er brachte<br />
es auf den Punkt: Des Lichtes wahres<br />
Wesen sind elektromagnetische Wellen.<br />
Also elektrische und magnetische Felder<br />
ineinander zu einer Art Kette verbunden.<br />
Noch heutzutage ist die maxwellsche For-<br />
mel bezüglich elektromagnetischer Wellen<br />
und deren Gesetze ein Markstein der<br />
klassischen Physik. Und wer kennt nicht<br />
den maxwellschen Regenbogen, nämlich,<br />
dass Licht, lässt man es durch ein Prisma<br />
scheinen, sich in den sieben Spektralfarben<br />
zeigt.<br />
Bild 12: Spektralfarben im Prisma<br />
Licht geht jedoch weit über jene Frequenzen<br />
hinaus, die unser Auge in der<br />
Lage ist, wahrzunehmen. Zeitlich leicht<br />
verschoben entdeckte nämlich Heinrich<br />
Hertz (1857-1894) die Radiowellen, die<br />
ebenfalls nichts anderes sind als elektromagnetische<br />
Wellen. Sie unterscheiden<br />
sich lediglich in der Wellenlänge. Die<br />
Frequenz fängt bei den Langwellen an<br />
und führt über die ganze Skala bis hin<br />
zu den Röntgenstrahlen und schliesslich<br />
e¯<br />
γ<br />
kurzwelliges<br />
Licht<br />
Bild 12: Photoeffekt<br />
Z<br />
e¯<br />
Bild 13:<br />
Feynman<br />
Diagramm<br />
den Gammastrahlen. Er war es auch, der<br />
den Photoeffekt entdeckte, der dann sei-<br />
nerseits etwas später Einstein verhalf die<br />
Korpuskel-Wellen-Theorie festzulegen.<br />
Der Ursprung des Quantenmodelles<br />
Er beobachtete mehr zufällig als gewollt,<br />
dass, wenn man Metallflächen mit<br />
ultraviolettem Licht bestrahlt, Elektronen<br />
abgehen. Es war praktisch der erste Gongschlag,<br />
der das Quantenmodell einzuläuten<br />
begann. Dazu fehlten zwar noch ein<br />
paar Kleinigkeiten – Kleinigkeiten ironisch<br />
gemeint. Denn es ging noch eine ganze<br />
Weile, bis Max Planck (1858-1947) diese<br />
März 2009 Reflexe<br />
PHYSIKALISCHES LICHT THEMA<br />
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