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Download - juridikum, zeitschrift für kritik | recht | gesellschaft

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änden und in den Vorstandsetagen eine lebhafte Nachfragenach juristInnen mit LL.M.-Abschlüssen besteht.Haben wir es bei der LL.M.-Qualifikation also mit einemMythos zu tun, weil sie (vielfach) hoch geschätzt wird, obwohlsie (vielfach) nicht nützlich ist?LL.M.-Abschlüsse sind aus guten Gründen attraktiv. DieseAttraktivität besteht v. a. aus einem Kapital, dessen Rentabilitätsich häufig in indirekter Weise und zeitversetzt, übermittel- und langfristige Perspektiven verwirklicht. Knappcharakterisiert steht der LL.M.-Abschluss flir Folgendes: Sichein neues Umfeld zugetraut und sich in dem neuen Umfeldbewährt zu haben, und zwar in mehrfacher Weise - kulturell,sprachlich, akademisch, nicht zuletzt juristisch; die juristischeKapazität durch ein Training erweitert zu haben, das andereHerausforderungen kennt als die der standardisiertenösterreich ischen juristInnenausbildung, und v. a. die höchstwertvolle Erfahrung gemacht zu haben, dass einerseits juristischeMethodik allerorten <strong>recht</strong> ähnliche Regeln kennt, inhaltlichaber vieles nicht so durch "die Natur der Sache" odergar "Denknotwendigkeit" festgelegt ist, wie es im heimischenDiplomstudium suggeriert wurde.Ein Fazit zu diesen knappen Betrachtungen: Abgesehenvon der persönlichen Profilierung, die aus einem akademischenAuslandsaufenthalt zu gewinnen ist, liegt der professionelleGewinn einer LL.M.-Qualifikation in einem Gewinnvon "Wissen" - Wissen als Reflexionskapazität, vor allem alsjuristisch-methodische Intelligenz. Darin liegt die hoch geschätzte"Nützlichkeit" jener Qualifikation.In Anbetracht dessen erscheint es jedenfalls sehr verständlich,wenn ExpertInnen des Lehrens und Lernens, diesich engagiert mit den Anliegen der juristInnenausbildungauseinander setzen, abgeneigt sind, dem auf die Vermittlungvon "Können" und die Geringschätzung von "Wissen" ausgerichtetenUtilitätsparadigma zu folgen.An der Wiener Rechtswissenschaftlichen Fakultät lassensich (teils) günstige Bedingungen flir eine im besten Sinn "wissenorientierte",wertvolle und daher geschätzte Lehre finden:Es mag auf den ersten Blick etwas paradox klingen, aber neueMöglichkeiten der Öffnung ergeben sich - in thematischer wiein methodischer Hinsicht - auf einer Ebene von "Spezialisierungsprogrammen". Mit diesen "Spezialisierungsprogrammen"sind die sog. "Wahlfachkörbe" gemeint, in denen der Anspruchgestellt werden kann, verstärkt inter- und transdisziplinärzu arbeiten, und die auch Raum bieten, zu den grundlegendenKomponenten <strong>recht</strong>licher Phänomene vorzudringen.Noch zwei Fragen am Ende: Die Universitäten sollen effizienterwerden - fein, ich bin gern effizient, lieber bin ichnoch effizienter, am liebsten effizient in einem effizientenUmfeld. Freilich werden wir alle, die den Effizienzdiskurs betreiben(bzw mitmachen müssen), in Wahrheit eine Frage,die meist geflissentlich ausgespart wird, nicht los: quem adfinem - aufwelches Ziel hin sind wir effizient oder sollen wires sein? Und zweitens, wenn das gelingt, wozu man uns ohneviel Zimperlichkeiten vergattert, nämlich unseren Wohlstandzu erhalten (was ich grundsätzlich begrüße), ja zu steigern- nochmals: quem ad finem, oder: Wozu sind wir reich?Univ.-Prof. Dr. Nikolaus Benke, LL. M.,gehört dem Institut für Römisches Rechtder Universität Wien an.ÖsterreichischerA mtskalen deronline~;."l ~_I""n_ha_lt __.JjJ ~l: Bund. , • J t BU~desländerlOrtsve~,eichnis I ~Übersichten .1 ,;;...,....;,....__....JIDas online-Lexikon der Behörden und Institutionen ÖsterreichsInformieren Sie sich online über die Bundes-, Landes- und Gemeindebehörden und diezuständigen Beamten und Vertragsbediensteten:• Bundesregierung, 9 Landesregierungen, 2.359 Gemeinden• 25.000 öffentlichen Stellen und Institutionen• 150.000 Personen• Adressen, Telefon, Fax, E-Mail und InternetDie online-Version des Österreich ischen Amtskalenders besticht durch hohen Bedienungskomfort,zahlreiche Suchfunktionen und durch ein beeindruckendes Preis-/Leistungsverhältnis. Überzeugen Sie sich selbst:www.amtskalender.comZahlreiche Funktionen, wie Volltextrecherche, Namenssuche Wort-/lndexlisten undübersichtliche Menüs unterstützen die Suche. Im Ortsteil kann zusätzlich nachGemeindenamen, Postleitzahl und Gemeindekennziffer gesucht werden.Österreichische Amtskalender - als Buch, auf CD-ROM oder jetzt neu: online<strong>juridikum</strong> 3/01 verlaJ>sterreich Seite 141

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