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geschäftsberichte 2010 - Rheinischer Fischereiverband von 1880 eV

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erichte aus den bezirkenTotholz ins GewässerBezirk RurtalGesunde, intakte Fischbestände sind in der heutigenZeit leider keine Selbstverständlichkeit mehr. DieHauptursache dürfte wohl unwidersprochen bei unsMenschen liegen. U.a. krempelt man deshalb, da wo esmachbar ist, die „Ärmel hoch“ und baut Wehre undUferbefestigungen wieder zurück. Flüsse dürfenwieder mäandern und vieles mehr geschieht zumWohle der Fische.Die für die „Kleinen“ zu schweren Arbeiten wurde <strong>von</strong>den Senioren bei einem Arbeitseinsatz bewältigt.Bereits kurz nach dem Öffnen zum See - es gab nochkeinen Pflanzenbewuchs - zogen hunderte Karauschenund Karpfen in den Flachwasserbereich zumlaichen.Dann kam der große Tag der Jugend. Jugendwarte,Gewässerwart und auch der Vereinsvorsitzenderückten in Wathosen an um unermüdlich dieJugendlichen mit ihrer Arbeitskraft zu unterstützen. Eswar eine „Heidenarbeit“ bei fast schon zu warmemWetter. Die Einschwimmbereiche wurden ausgehobenund die Böschungen befestigt. Ein anderer Trupppflanzte Wasserlilien und Rohrkolben, Wasserstern alsLaichkraut und Teichrosen als Einstand für die Hechte.Zu schwerer Arbeit gehört natürlich auch kräftigesMittagessen. Würstchen und Fleisch vom Grill, dazuFladenbrot und Kartoffelsalat. Verschiedene Getränkegab es während des gesamten Arbeitseinsatzes.Nachmittags ging es, wenn auch schon etwas müderaber keinesfalls träger, mit unvermindertemEngagement weiter. Am frühen Abend war die Arbeitgeschafft, die Einschwimmbereiche ausreichend groß,die Böschungen befestigt und mehr als tausendPflanzen gesetzt.Der Verein, besonders natürlich die Jugendgruppe desSAV Effeld, wartet jetzt mit Spannung, wie sich diePflanzen entwickeln und wie die Tierwelt das Biotopannimmt. Mit Recht sind die Jugendlichen stolz daraufein Netz <strong>von</strong> verbundenen Flachwasserzonen, fürFrosch- und Schwanzlurche, Wasservögel, Insektenund Fische geschaffen zu haben und ebenso stolz sinddie Jugendwarte darauf, etwas gemeinsam mit denJugendlichen geschaffen und so den Zusammenhaltund das „Wir-Gefühl“ gestärkt zu haben.Moj / LüttkeOhne dieses Handeln würde noch so manche Art aufder Strecke bleiben. Dafür sind sicher viele Faktorenverantwortlich. An der einen Stelle vielleicht dasWanderhindernis, an der anderen Stelle vielleicht derFraßdruck durch den Kormoran oder ein Fischsterbenoder falsche Besatzmaßnahmen. Aber zweifellos istauch die eintönige Unterwasserlandschaft ein nichtunwesentlicher negativer Faktor. In diesen strukturarmenUnterwasserlandschaften ist es dannbesonders gravierend, wenn mehrere Faktorenzusammen treffen.Was können wir im Verein - im wahrsten Sinn desWortes auf unterster Ebene aber an vorderster Front -tun? Das Einbringen <strong>von</strong> Totholz bietet sich alspreiswerte und leicht ausführbare kleine Maßnahmean. Totholz bietet den verschiedensten FischartenSchutzraum und verbessert für die verschiedenstenFischarten den Lebensraum und damit die LebensoderÜberlebensgrundlage. Die Artenvielfalt kann insolchen Gewässerabschnitten zunehmen, dasNahrungsangebot steigen und Versteckmöglichkeitenfür Räuber bieten sich an.Das Einbringen <strong>von</strong> Totholz birgt im Fließgewässerandere Probleme als im Baggersee, so z.B. dieAufstaugefahr und damit verbundene Überschwemmungen.Dort wo es jedoch möglich ist, stellt dasEinbringen einen Gewinn für die Unterwasserwelt dar.In strukturarmen Fließgewässern wurden nach demEinbringen <strong>von</strong> Totholz bereits positive Effektedokumentiert. So wurde in der Rur bei Abenden derpositive Effekt auf die Fischfauna nachgewiesen (Linkzur Grobauswertung der Ergebnisse). Auch dieUnterwasserwelt der in ihrem Unterlauf, bis zurLandesgrenze ausgebauten, begradigten und dadurchgänzlich strukturarmen Rur, würde zweifellos <strong>von</strong>Totholz profitieren. Auch beim Einbringen <strong>von</strong> Totholz instehende Gewässer sind einige Punkte zu beachtenund in die Planung mit einzubeziehen. Natürlich darfnicht jeder gartenteichgroße Weiher mit Totholzzugepflastert werden. Hier würde sicherlich dernegative Effekt durch den Zersetzungsprozessüberwiegen aber in großen Baggerseen aus Kies- oderSandabgrabungen, die ohne Unterwasserstrukturensind, kann Totholz ein kleiner Trittstein zum Wohle derUnterwasserbewohner sein.RhFV-Info 1/201129

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