stiftung wasserlaufStiftung Wasserlauf präsentiert den Lachsaufstieg in der SiegMit 370 registrierten Lachsaufsteigern in der Sieg ist <strong>2010</strong> ein sehr erfolgreiches JahrDer Lachsrun <strong>2010</strong> ist bislang der zweitbeste nach demRekordjahr 2007. Anlässlich dieser positivenEntwicklung präsentierten Dr. Ernst Heddergott(Präsident des <strong>Fischereiverband</strong>s NRW und Vorstandder Stiftung Wasserlauf) und Dr. Martin Woike(Abteilungsleiter Naturschutz im LandesumweltministeriumNRW) am 24. November in SanktAugustin-Buisdorf den Lachsaufstieg <strong>2010</strong>.Die Stiftung Wasserlauf überreichte mit dankenswerterUnterstützung örtlicher Förderer Lachspatenschafts-Urkunden an Schulklassen aus der Region, die dasProjekt kontinuierlich begleiten - vom Aufstieg derLaichtiere im November bis hin zum Freilassen derneuen Jungfischgeneration im Frühjahr.Das Lachs-Patenschaftsprogramm der Schulklassenoben: Dr. Ernst Heddrgottunten: Dr. Martin Woike Alexander-<strong>von</strong>-Humboldt-Realschule, SiegburgKlasse/Kurs NW-Bio 1&2 Gymnasium auf der Mörgenröthe, SiegenLachs-AG Hans-Alfred-Keller Grundschule, SiegburgKlassenstufe 3/4wird unterstützt durch die Patenschaftspartner HIT Umwelt- & Naturschutz Stiftungs-GmbH,Zülpich rhenag Rheinische Energie AG, Siegburg, Köln Siegwerk Druckfarben AG, Siegburg Siegener Versorgungsbetriebe GmbH, Siegen Sparkasse Siegen, SiegenDie Kurse NW-Bio 1&2 der Alexander-<strong>von</strong>-Humboldt-Realschule mit den Vertretern der Unterstützer:Christoph Heider - Hit Umweltstiftung und Dr. DetlevAlbert - rhenagDie Stiftung Wasserlauf ist aus dem WanderfischprogrammNRW entstanden. In diesem Landesprogrammdes Ministeriums für Umwelt und Naturschutz,Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW inKooperation mit dem <strong>Fischereiverband</strong> NRW wird seitmehreren Jahren erfolgreich die Wiederansiedlung<strong>von</strong> Wanderfischen und die Renaturierung der Gewässervorangetrieben. Die Stiftung tritt für Gewässerschutzein, um für Flora, Fauna und den Menscheneine lebenswerte und erlebbare Umwelt zu erhalten.4RhFV-Info 1/2011
maifischprojektRhFV ab 2011 bis 2015 im MaifischprojektWiederansiedlung des Maifischs am Rhein wird 5 Jahre fortgeführtMit dem Beginn des Jahres 2011 ist die Laufzeit desLIFE-Maifischprojektes (2007-<strong>2010</strong>) beendet. DasLIFE-Projekt mit dem mittelfristigen Ziel den Maifisch,unter anderem mit finanzieller Unterstützung durch dieEuropäische Union, wieder im Rheinsystem anzusiedeln,endet ausgesprochen erfolgreich.Im Rahmen des Projektes gelang es erstmalsMaifische künstlich zu vermehren und auf diesemWege in Kooperation mit französischen Projektpartnernjunge Maifische für den Besatz im Rhein zuproduzieren. Die Elternfische stammen aus demGirondesystem in Südwestfrankreich, das einer derletzten verbliebenen Maifischpopulation in Europabeherbergt.Bis zu Beginn des 20 Jhd. kam der Maifisch noch imRheinsystem vor und die jährlich zu mehrerenhunderttausend den Rhein zum Laichen heraufwandernden Maifische waren <strong>von</strong> großer ökonomischerBedeutung, bevor die Bestände durchÜberfischung, den Gewässerausbau und diezunehmende Verschmutzung zusammenbrachen.Seitdem gilt der Maifisch im Rheinsystem alsverschollen. In den letzten 3 Jahren wurden rund 5Millionen Maifischlarven, die in der im Rahmen desProjektes aufgebauten ersten MaifischzuchtanlageEuropas in Bruch bei Bordeaux vermehrt wurden, imnordrheinwestfälischen und hessischen Rheinabschnittausgesetzt.Im Herbst <strong>2010</strong> wurden durch einen mit demWanderfischprogramm NRW kooperierendenNebenerwerbsfischer erstmals junge Maifische beiihrer Abwanderung zum Meer nachgewiesen. Hiermitwurde der Nachweis erbracht, dass die jungenMaifische auch heute wieder im Rhein guteLebensbedingungen vorfinden, zu stattlicher Größeheranwachsen und in so großer Anzahl zum Meerabwandern, dass berechtigte Hoffnung besteht, dassdiese in 2 bis 5 Jahren als geschlechtsreife Elternfischein den Rhein zurückkehren und sich selbstständigfortpflanzen.Das Ziel der Wiederansiedlung des Maifischs im Rheinsoll auch nach dem Auslaufen des Maifischprojektesweiterverfolgt werden und zwar im Rahmen einessogenannten LIFE+ Folgeprojektes, das ebenfalls zurHälfte durch die Europäische Union gefördert wird. Dierestliche Finanzierung wird durch französische,hessische und nordrheinwestfälische Institutionen,sogenannte Ko-Finanzierer, gewährleistet. DerRheinische <strong>Fischereiverband</strong> <strong>von</strong> <strong>1880</strong> ist alsProjektpartner für die Umsetzung verschiedenerProjektmaßnahmen und für die Ausrichtung <strong>von</strong>Veranstaltungen (Workshops, Seminare, Schulklassenförderprogramme,Beteiligung am PollerMaispill etc.). verantwortlich und für die Gesamtkoordinationdes Projektes zuständig. Diese Aufgabewird durch den Fischereibiologen Dr. AndreasScharbert erfüllt, der zu diesem Zwecke seit Januar2011 beim Rheinischen <strong>Fischereiverband</strong> beschäftigtist. Scharbert war bereits über die Stiftung Wasserlauffür das Projektmanagement des LIFE-Maifischprojekteszuständig, nachdem der ursprünglicheProjektmanager Dr. Peter Beeck im September <strong>2010</strong>aus dem Projekt ausschied.Dr. Andreas Scharbert (re.) übernimmt die Leitung desEU LIVE Projektes Maifisch <strong>von</strong> Dr. Peter Beeck (li.)Das LIFE+ Maifischprojekt verfolgt neben derWiederansiedlung des Maifischs im Rhein den Schutzder Maifischpopulation im Girondesystem, derenBestandszahlen in den letzten Jahren drastischeingebrochen sind. Die Gründe hierfür sollen imRahmen des Projektes identifiziert und Gegenmaßnahmeneingeleitet werden. Die Erfahrungen sind auchfür die erfolgreiche Wiederansiedlung des Maifischs imRhein unerlässlich. Auf deutscher Seite sollen imRahmen des Projektes unterschiedliche Maßnahmenumgesetzt werden. Hierzu zählt der Aufbau einesMaifischelternbestandes in Gefangenschaft, die Zucht<strong>von</strong> Maifischen in Deutschland, die Kontrolle derAnzahl rückkehrender Maifische, die Identifikation derWanderrouten im holländischen Rheindelta und derLaichaktivitäten im Rhein. ScharbertRhFV-Info 1/20115