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LUFTWAFFEN - Netteverlag

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GESCHICHTEAbbildung 4: Das Marineluftschiff „L 2“ (LZ 18) und seineBesatzung vor dem Aufstieg am 17. Oktober 1913te Fachmann [Pietzker] zunächst, wie dieLeistungsfähigkeit der Marine-Luftschiffeunter normalen Verhältnissen beschaffenist. Dabei gelange er nach eingehender Erörterungder technischen Grundlagen für dieTragfähigkeit von Luftschiffen betreffs dieserHauptfrage zu dem Ergebnis, daß nur Schiffegroßen Deplacements bei der Verwendungüber See in Frage kommen. Die Marine hattedaher, führt Pietzker aus, schon L I wesentlichgrößer als alle bisher vorhandenen Luftschiffebauen lassen und zwar so groß, wiees bei der Bauwerft damals durchzusetzenwar: 22 500 Kubikmeter gegen 19 000. L IIhat 27 000 Kubikmeter, und die folgendenMarine-Luftschiffe werden eine noch größereSteigerung aufweisen; jedoch muß der Fortschrittallmählich erfolgen, da die Festigkeitdes Gerüstes nicht vollständig durch Rechnungzu fassen, sondern daneben, mit Rücksichtauf die Bruchgrenzen der Materialien,durch Versuche vorsichtig entwickelt werdenmuß… 8 “Am 17. Oktober, nach sorgfältiger Überprüfungaller Teile und im Besonderender Motoren, steigt 10.16 Uhr das Marineluftschiff„L 2“ vom JohannisthalerLuftschiffhafen zu einer kurzen Höhenfahrt,seiner insgesamt 5. Fahrt, auf.Zusammen mit dem KapitänleutnantFreyer, dem Kommandanten, und deretatmäßigen Besatzung befinden sichbei dieser Abnahmefahrt insgesamt 28Personen an Bord. Neben der Besatzungsind die Luftschiffabnahmekommissionvom Reichsmarineamt, Angehörige derZeppelinwerft sowie ein Heeresoffizier alsGast an Bord. Unter ihnen MarinebauratPietzker, Korvettenkapitän Behnisch,der Leiter der Abteilung für Luftfahrtwesenim Reichsmarineamt, sowie KapitänGluud von der Zeppelingesellschaft.Das Luftschiff erreicht rasch eine Höhevon 200 m. Um 10.19 Uhr sehen Augenzeugendie ersten Flammen aus der vorderenMotorgondel schlagen. Das Feuerbreitet sich innerhalb von Sekundennach hinten aus und zerstört die Hüllesowie nach und nach die Ballonets. Nacheiner Explosion senkt sich das Luftschiff,mit der Spitze nach unten zeigend, bisauf 40 m ab, als eine weitere Explosionfolgt. Beim Aufprall auf die Erde erfolgteine leichtere dritte Explosion, bevor dasGerippe des Luftschiffs brennend in sichzusammenbricht.Den zur Hilfe eilenden Mannschaften einerin der Nähe übenden Pioniereinheitsowie der Augusta- und Alexander-Garde-Regimenterbietet sich beim Eintreffenein Bild des Grauens. Zwei Tote werdenaußerhalb des Trümmerfeldes gefunden.Die anderen sind gestorben, so wiesie auf ihren Posten standen, und es istnicht mehr zu klären, ob das Feuer oderder Absturz sie getötet hat. Einzig der alsGast mitfahrende Heeresoffizier, LeutnantFreiherr von Bleuel vom Kaiserin-Augusta-Garde-Grenadierregiment, wirdschwer verletzt geborgen. Man bringtihn in das Kreiskrankenhaus Britz, wo erjedoch am Nachmittag um 5.20 Uhr anseinen schweren Verletzungen stirbt.Innerhalb von 5 Wochen verliert dieMarine durch Unfälle ihre beiden erstenLuftschiffe. Sie verliert aber nicht nurdie Schiffe, sondern auch 2 ausgebildeteLuftschiffmannschaften mit ihren Kommandantensowie den ersten Kommandeurder Marineluftschifferabteilung,den Leiter der Abteilung für Luftfahrtwesenim Reichsmarineamt und weitereMarineamtsangehörige, insgesamt 37Mann. Die Luftschiffbau Zeppelin GmbHhat vier Tote zu beklagen, darunter denbekannten Kapitän Gluud 9 .Schnell kommt die Frage nach Ursacheund Schuld an der Katastrophe des „L 2“auf. Konnte man beim Verlust des „L 1“die Ursache in bis dahin noch unverstandenenWetterphänomenen festmachenund somit die Schuldfrage außerhalbder Verantwortung eines der Beteiligtensuchen, so sah das beim Absturz des „L2“ völlig anders aus. Vor allem für dieLuftschiffbau Zeppelin GmbH konnte esbeim Nachweis eines gravierenden Kon-Abbildung 5-A: Die Absturzstelle des Marineluftschiffs „L 2“ (LZ 18) am 17. Oktober 1913Kurz nach dem Absturz qualmen die Trümmer noch. Rechts die zurHilfe geeilten Soldaten des in der Nähe der Absturzstelle übenden Pionierbataillons.23

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