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Eröffnung der U2 in die Seestadt am 5. Oktober - dbz-donaustädter ...

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Donaustädter Bezirkszeitung Nr. 9/2013 23„Anton Kle<strong>in</strong>-Aktionismus“zur Rettung <strong>der</strong> Lobau: Fallschirmspr<strong>in</strong>gen<strong>in</strong> <strong>die</strong> AlteDonau 1973bis zu den Leuten vom Forst<strong>am</strong>tLobau).Noch etwas zum Nationalpark:Im S<strong>in</strong>ne unseres großen VorkämpfersAnton Kle<strong>in</strong> dürfen wiruns nicht zurücklehnen, son<strong>der</strong>nsollten uns für Verbesserungene<strong>in</strong>setzen. Es gibt wichtige Themen,für <strong>die</strong> noch gekämpft werdenmuss: <strong>die</strong> E<strong>in</strong>tiefung <strong>der</strong> Donau,<strong>die</strong> Verlandung <strong>der</strong> Nebenarme,<strong>die</strong> Schaffung e<strong>in</strong>es NationalparksMarchauen, Weitwan<strong>der</strong>wegefür Großtiere, <strong>die</strong>Schaffung von Pufferzonen.Durch me<strong>in</strong>e Freundschaft mitAnton habe ich gelernt, dassman <strong>die</strong> Zerstörung <strong>der</strong> Umweltund <strong>die</strong> Vernichtung von Lebensqualitätnicht still duldend h<strong>in</strong>nehmenmuss.“Me<strong>in</strong> lieber Freund ManfredChrist ist Aquarianer, Wissenschaftsjournalistund Dokumentarfilmer.1972 wehte ihn <strong>der</strong>W<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>die</strong> Jugendgruppe vonAnton Kle<strong>in</strong>s Aquarienvere<strong>in</strong> –e<strong>in</strong> prägendes Erlebnis:rianern brachialpädagogisch e<strong>in</strong>zutrichtern,dass heimische Fischeja viel <strong>in</strong>teressanter wärenals tropische: „Da, Burschen, heda,schaut’s Euch <strong>die</strong> an.Schaut’s wie schön <strong>die</strong> san. Desis wichtig, hurchts zua! Die sanaus da Lobau. Wissts Ihr überhaupt,was <strong>die</strong> Lobau is?“Kle<strong>in</strong>s Engagement für <strong>die</strong> heimischeNatur war im Vere<strong>in</strong> nichtzu übersehen. An den WändenFotos von Hirschen und Reihernund <strong>in</strong> den Aquarien ausschließlichDonaufische: Kaulbarsche,Schrätzer, Bitterl<strong>in</strong>ge, Hundsfische- von denen ich nie zuvorgehört hatte. E<strong>in</strong>e Zeit lang g<strong>in</strong>gdas gut. Ich führte das Kassabuch<strong>der</strong> Jugendgruppe und ihrLeiter, Josef Papousek, e<strong>in</strong> gutherziger,genialer Fischpfleger,reiste mit uns <strong>in</strong> Gesprächen zuafrikanischen Seen und ostasiatischenTümpeln. Gewissermaßennebenbei lernte ich dank desstrengen Polizei<strong>in</strong>spektors etwasüber <strong>die</strong> Lobau - und ichlernte, <strong>die</strong> heimischen Fischartenzu unterscheiden.Anton Kle<strong>in</strong> reformierte jedoch<strong>die</strong> „Zierfischfreunde“ zu e<strong>in</strong>emNaturschutzvere<strong>in</strong>. Das zeigtesich auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> von ihm herausgegebenenZeitschrift „Das Steckenpferd“.Sie war etwa dreißigSeiten stark und wurde persönlichgedruckt, geheftet undaus eigener Tasche bezahlt. DieHefte waren um 1,50 Schill<strong>in</strong>g <strong>in</strong>Tierhandlungen erhältlich. FleißigsterAutor war Kle<strong>in</strong> selbst.Aber auch an<strong>der</strong>e, später sehrerfolgreiche Leute steuerten Artikelbei: <strong>der</strong> zukünftige Leiterdes Schönbrunner AquarienhausesLuttenberger, <strong>der</strong> Schneckenexperteund Lehrer Reischütz,<strong>der</strong> Ökologe und spätereUniversitätsdozent Weish, <strong>der</strong>nunmehr pensionierte UniversitätsprofessorRadda, <strong>der</strong> im NaturhistorischenMuseum beschäftigteAmphibien- und ReptilienexperteGemel und <strong>der</strong> VogelkundlerProf. Aschenbrenner.Im ersten Ersche<strong>in</strong>ungsjahr 1969richtete sich das „Steckenpferd“ausschließlich an <strong>die</strong> Liebhabertropischer Fische. Spätestens abApril 71 war klar, was Kle<strong>in</strong> imS<strong>in</strong>ne hatte. Er schrieb: „WirAquarianer müssen uns ernstlich<strong>in</strong> den K<strong>am</strong>pf um <strong>die</strong> Erhaltung<strong>der</strong> Ursprünglichkeit <strong>der</strong> heimischenNatur e<strong>in</strong>schalten! Es gehthier nicht nur um ästhetische Belange.Es geht um den Schutzunserer Gesundheit, denn Naturschutz= Selbstschutz!“Anfang 73 erschien das letzte„Steckenpferd“. D<strong>am</strong>it war auchdas Ende <strong>der</strong> „ZierfischfreundeDonaustadt“ gekommen. IhrObmann kämpfte von nun annur noch für <strong>die</strong> Erhaltung <strong>der</strong>Donauauen. So gerieten <strong>in</strong> <strong>der</strong>Wagr<strong>am</strong>erstraße <strong>die</strong> Freunde<strong>der</strong> tropischen Fische immermehr unter Druck. Kle<strong>in</strong> sah sichals Missionar und er duldete wenigWi<strong>der</strong>spruch. Manche konntend<strong>am</strong>it leben, an<strong>der</strong>en k<strong>am</strong><strong>die</strong>s im S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> Lobau gera<strong>der</strong>echt, alle übrigen suchten dasWeite - so auch ich und <strong>der</strong> Leiterme<strong>in</strong>er Jugendgruppe. Wir landetenim Haus <strong>der</strong> BegegnungFloridsdorf. Auch dort gab es imKeller e<strong>in</strong>en Vere<strong>in</strong>, <strong>der</strong> Aquarienbetrieb, aber niemanden, <strong>der</strong> e<strong>in</strong>enmissionieren wollte. Kle<strong>in</strong>gründete <strong>in</strong>des den „Verbandfür Umweltschutz und Gesundheitssport“,<strong>der</strong> <strong>die</strong> „Zierfischfreunde“schließlich zermalmteund bis heute <strong>der</strong> Trägervere<strong>in</strong>„Als ich me<strong>in</strong> Interesse für Aquarienfischeentdeckte, reichtenBücher bald nicht mehr aus. Dalas ich, dass es im alten Geme<strong>in</strong>debauan <strong>der</strong> Wagr<strong>am</strong>erstraßee<strong>in</strong>en Vere<strong>in</strong> n<strong>am</strong>ens „ZierfischfreundeDonaustadt“ gab. Sobetrat ich dreizehnjährig <strong>der</strong>enKellerlokal und landete <strong>in</strong> denFängen <strong>der</strong> dortigen Jugendgruppe.So weit so gut, hätte esda nicht den Obmann des Vere<strong>in</strong>esgegeben, den hünenhaftenPolizisten Anton Kle<strong>in</strong>, <strong>der</strong> nichtmüde wurde, uns jungen Aquades„Lobaumuseums“ ist.Obwohl ich vor ihm <strong>die</strong> Flucht ergriff,hatte Kle<strong>in</strong> im Grunde dasRechte getan. Im „Steckenpferd“hieß es: „K<strong>in</strong><strong>der</strong> s<strong>in</strong>d immerbegeisterungsfähig und dasFremde reizt sie stets mehr alsdas Vertraute. Warum sollteman nicht das Interesse für <strong>die</strong>heimische Natur über den Umweg<strong>der</strong> Fauna und Flora <strong>der</strong>Tropen wachrufen?“ Langfristiggesehen ist ihm bei mir genaudas gelungen, o<strong>der</strong> besser gesagt,se<strong>in</strong>em Lobaumuseum istes gelungen. Es hat mir <strong>die</strong> Abzweigungvom Tropenaquariumzu den Tieren und Pflanzen <strong>der</strong>Donauauen gezeigt.“Die MA 49 lädt e<strong>in</strong> zum Forschungsabend„Die Lobau darfnicht sterben! - Der streitbareUmweltschützer Anton Kle<strong>in</strong>und se<strong>in</strong> Lobaumuseum“. Wie <strong>in</strong>den 1970er-Jahren <strong>der</strong> Naturschutze<strong>in</strong>e politische Bedeutungerhielt und <strong>der</strong> Grundste<strong>in</strong>zum Nationalpark Donau-Auengelegt wurde!Es kommen zu Wort: M. Christ(Naturfilmer), Lokalhistoriker Eichert,Senatsrat i.R. Haubenberger,Dr. Lazowski, C. Reitermayr(Lehrer<strong>in</strong>), Mag. Schnei<strong>der</strong> und<strong>der</strong> Naturfotograf Sendor/ Ort:nationalparkhaus wien-lobAU,Dechantweg 8, Wien22/ Datum:Dienstag 22. <strong>Oktober</strong>/ 18:00 - ca.20:30 Uhr/ Um Anmeldung unter01 4000 49495 (Mi-So 10-18)o<strong>der</strong> nh@ma49.wien.gv.at wirdgebeten!Müllablagerung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Lobaugewässer, 1972

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