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April 2004: Inhalt - ZKM

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FÜR SIE GELESENFÜR SIE GELESENDie Lehrerin hat also das Recht, den Schüler an einem Mittwochnachmittag aufzubieten,und sie hat auch der Informationspflicht gegenüber den Eltern genügegetan. Ein Mitspracherecht der Eltern bei der Art der Strafe besteht hingegennicht. Die Strafe scheint im vorliegenden Fall auch angemessen. Hingegenscheint mir angesichts der Reaktion des Vaters ein Gespräch zwischen Lehrerin,Schüler und Eltern, allenfalls unter Beibezug der Schulleitung oder des Schulpflegemitgliedsangezeigt, um künftigen Missverständnissen oder Meinungsverschiedenheitenvorzubeugen. Vielleicht bewirkt das Gespräch auch, dass derSchüler sich in Zukunft an die Hausordnung hält.Andreas Rüegg, Präsident der Kreisschulpflege Zürich-Utoaus: LZ-Kurier 3/03Nobelpreis-würdig!Das folgende war wirklich eine Frage, die an einer Physikprüfung an der Universitätvon Kopenhagen gestellt wurde:Beschreiben Sie, wie man die Höhe eines Wolkenkratzers unter Zuhilfenahmeeines Barometers feststellt.Ein Kursteilnehmer antwortete: Sie binden ein langes Stück Schnur an den Ansatzeines Barometers und senken dann das Barometer vom Dach des Wolkenkratzerszum Boden. Die Länge der Schnur plus die Länge des Barometers entsprichtder Höhe des Gebäudes.Diese in hohem Grade originelle Antwort entrüstete den Prüfer dermassen, dassder Kursteilnehmer sofort entlassen wurde. Dieser appellierte an seine Grundrechte,mit der Begründung, dass seine Antwort unbestreitbar korrekt war, unddie Universität ernannte einen unabhängigen Schiedsrichter, um den Fall zu entscheiden.Der Schiedsrichter urteilte, dass die Antwort in der Tat korrekt war, aber keinwahrnehmbares Wissen von Physik zeige.Um das Problem zu lösen, wurde entschieden, den Kursteilnehmer nochmalsherein zu bitten und ihm sechs Minuten zuzugestehen, in denen er eine mündlicheAntwort geben konnte, die mindestens eine minimale Vertrautheit mit denGrundprinzipien von Physik zeige.Für fünf Minuten sass der Kursteilnehmer still, den Kopf nach vorne, in Gedankenversunken. Der Schiedsrichter erinnerte ihn, dass die Zeit lief, worauf derKursteilnehmer antwortete, dass er einige extrem relevante Antworten hätte,sich aber nicht entscheiden könnte, welche er verwenden sollte. Als ihm geratenwurde, sich zu beeilen, antwortete er wie folgt:Erstens könnten Sie das Barometer bis zum Dach des Wolkenkratzers nehmen, esüber den Rand fallen lassen und die Zeit messen, die es braucht, um den Bodenzu erreichen. Die Höhe des Gebäudes kann mit der Formel H = 0.5g xt im Quadratberechnet werden. Der Barometer wäre allerdings dahin!Oder, falls die Sonne scheint, könnten Sie die Höhe des Barometers messen, eshochstellen und die Länge seines Schattens messen. Dann messen Sie die Längedes Schattens des Wolkenkratzers, anschliessend ist es eine einfache Sache, anhandder proportionalen Arithmetik die Höhe des Wolkenkratzers zu berechnen.Wenn Sie aber in einem hohem Grade wissenschaftlich vorgehen wollten, könntenSie ein kurzes Stück Schnur an das Barometer binden und es schwingen lassenwie ein Pendel, zuerst auf dem Boden und dann auf dem Dach des Wolkenkratzers.Die Höhe entspricht der Abweichung der gravitationalen WiederherstellungskraftT = 2 pi im Quadrat (l/g).Oder, wenn der Wolkenkratzer eine äussere Nottreppe besitzt, würde es am einfachstenklappen, da hinauf zu steigen, die Höhe des Wolkenkratzers in Barometerlängenabzuhaken und oben zusammenzählen.Wenn Sie aber bloss eine langweilige und orthodoxe Lösung wünschen, dannkönnen Sie selbstverständlich das Barometer benutzen, um den Luftdruck aufdem Dach des Wolkenkratzers und auf dem Grund zu messen und den Unterschiedbezüglich der Millibare umzuwandeln, um die Höhe des Gebäudes zuberechnen.Aber, da wir ständig aufgefordert werden, die Unabhängigkeit des Verstandeszu üben und wissenschaftliche Methoden anzuwenden, würde es ohne Zweifelviel einfacher sein, an der Tür des Hausmeisters zu klopfen und ihm zu sagen:Wenn Sie ein nettes neues Barometer möchten, gebe ich Ihnen dieses hier, vorausgesetztSie sagen mir die Höhe dieses Wolkenkratzers.Der Kursteilnehmer war Niels Bohr, der erste Däne, der den Nobelpreis fürPhysik gewann.34 35

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