13.07.2015 Aufrufe

Gruß aus Lomnitz Juni 2010 - Verein zur Pflege schlesischer Kunst ...

Gruß aus Lomnitz Juni 2010 - Verein zur Pflege schlesischer Kunst ...

Gruß aus Lomnitz Juni 2010 - Verein zur Pflege schlesischer Kunst ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

tigkeit ist der Himmel bedeckt. Über Gruden/Grudzice und Malsdorf/Malinoradle ich in Richrung Groß Stein/Kamien Sląski und durchquere ein großesWaldgebiet. Ziemlich in der Mitte des Forstes an einer Wegekreuzung findeich ein 2008 renoviertes Denkmal in Erinnerung an den „bedeutenden Waldhüterund Forstmann Hugo von Ehrenstein, Oberförster der preußischenstaatlichenWälder in der Oberforstdirektion Gruden in den Jahren 1881 –1904“. Durch seine Bemühungen wurden in den Wäldern von Grudenmoderne Forstwirtschaftsmethoden eingeführt. Groß Stein mit seiner wundervollrestaurierten Schlossanlage (Bildungsstätte des Diözese Oppeln) unddem sehr gepflegten Dorfbild überrascht mich sehr und wirkt wie ein kleinesJuwel in der oberschlesischen Landschaft.Bei Piroggen und einem erfrischenden Getränk stärke ich mich <strong>zur</strong> Mittagszeitim kleinen Schlossrestaurant, bevor ich den liebenswerten Ort verlasseund entlang eines Flugfeldes in Richtung Sankt Annaberg/Góra św. Annyradle. Alte Kirschbäume säumen den Weg und frucht- beladene Äste ragenin den Straßenraum und reichen mir ihre süße Köstlichkeit. Es beginnt in derfeuchten Wärme zu regnen und die letzten Kilometer vor Sankt Annaberg wirdes ungemütlich. Mit Regenjacke in schwülwarmer Luft ist man schnell vonaußen und innen durchnässt. Hinzu kommt der Anstieg auf den Annaberg,wobei ich mein Rad teilweise schiebe. Endlich im Ort und auf der Höhe desBerges treffe ich in der von mir angepeilten Pension niemanden an, der dieKompetenz hätte, mich ins H<strong>aus</strong> zu lassen. Obwohl offensichtlich freie Zimmerda sind und das zum H<strong>aus</strong> gehörende Geschäft geöffnet ist, werde ichnicht ins H<strong>aus</strong> gelassen. Nass wie eine Katze schiebe ich mit meinem Radzum Pilgerheim der Franziskaner, wo ich freundlich aufgenommen werde. Ineinem schönen Zimmer mit gutem Standard und weiter, allerdings regenverhangener,Aussicht nach Süden entspanne ich mich. Das etwas unterhalbvon Wallfahrtskirche und Kloster gelegene Pilgerheim, bis 1938 noch zu deutscherZeit im Stil dieser Jahre erbaut, erinnert mich in manchen Gebäudeteilenan Schulgebäude oder Jugendherbergen früherer Jahrzehnte. Typischsind z. B. alte Trinkbrunnen in den Fluren und mit Solnhofener Platten <strong>aus</strong>gelegteTreppenhäuser. Im Regen unter dunklen Wolken steige ich am frühenAbend die letzten Stufen <strong>zur</strong> Wallfahrtkirche empor und gelange über denVorhof mit seiner sensiblen Kreuzwegdarstellung in das hell erleuchtete Gottesh<strong>aus</strong>.Das Gnadenbild der „Mutter-Anna-Selbdritt“ thront im oberen Teil desbarocken Altars, und ich komme gerade zum Schlusssegen einer abendlichenAndacht. In einem ansprechenden Restaurant etwas unterhalb der Kirche(mit <strong>Kunst</strong>galerie) erhalte ich Abendbrot und ein gutes Glas Bier, bevor ich14

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!