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Gruß aus Lomnitz Juni 2010 - Verein zur Pflege schlesischer Kunst ...

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das Örtchen Klein Darkowitz/Darkovičky mit seinen Befestigungsanlagen <strong>aus</strong>den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts. Über Kranstädt/Krzanowicegeht es <strong>zur</strong>ück zu meiner Großfamilie in Klein Peterwitz. In gemütlicher Rundesitzen wir abends noch einige Zeit zusammen. Die beiden verheirateten Töchter,im Nachbarort wohnend, sind mit ihren Partnern gekommen, von denender eine am nächsten Tag wieder für ¼ Jahr <strong>zur</strong> Arbeit nach Deutschlandfährt - nicht leicht für das junge Paar. Von der heutigen Fahrt durch einentschechischen Landesteil habe ich den Becherovka-Likör mitgebracht, vondem alle gern ein Gläschen nehmen, bevor es in die Betten geht.Ein grauer Morgen dringt durch mein Zimmerfenster, aber es ist trocken undich kann mich auf den Weg machen. Nach dem obligatorischen 7.00-Uhr-Frühstück und einem herzlichen Abschied geht es los, zunächst Richtung Ratibor.Ich will auf die rechte Oderseite und muss wegen Sperrung einer Brückeüber den östlich der Stadt verlaufenden Oderkanal einen größeren Umwegfahren. Bald grüßt die Lubowitzer Kirche vom hohen westlichen Oderufer. Diehier die Oder querende Fähre hat gerade die Mittagsp<strong>aus</strong>e eingelegt. Sobleibe ich auf der östlichen Oderseite und entdecke noch einige hübscheDetails, so eine originelle, zwar nicht mehr betriebene aber komplett erhaltenealte Schmiede in Wellendorf/Thurze sowie eine bemerkenswerte Dorfkirchemit hölzerner Totenkapelle in Oderwalde/Dziergowice. Das Wetter istdurchwachsen, es herrscht starker Wind und immer wieder gibt es Regenschauer.Heydebreck/Kędzierzyn, der Zielort meiner heutigen Fahrt ist nichtmehr weit. Kurz vor Heydebreck begleitet mich am Rand eines großen Waldgebietesüber fast vier Kilometer ein riesiges Chemiewerk, das ab 1939 durchdie IG Farben-Industrie AG errichtet wurde. Im Jahr 1944 sollen dort (außerden Kriegsgefangenen) ca. 14.000 Personen beschäftigt gewesen sein. Nachdem Wiederaufbau des in großen Teilen kriegszerstörten Werkes wird dortheute vor allem Stickstoff produziert, und zwar etwa die Hälfte der <strong>Kunst</strong>düngerproduktionim heutigen Polen. Als vorbildlich fällt mir u. a. die sehr radfahrerfreundlicheVerkehrsanbindung des großen Werksgeländes zumOrtskern Kędzierzyn auf. Es ist Nachmittag und viele Mitarbeiter verlassendas Betriebsgelände per Fahrrad auf den besonders <strong>aus</strong>gewiesenen und gesichertenRadwegen – alle mit hellgrünen Sicherheits- westen. Der OrtKędzierzyn selbst, der seine Stadtwerdung dem Klodnitzkanal, dem Eisenbahnknotenpunktsowie dem o. g. Chemiewerk verdankt, hat nicht viel zu bieten.Ich übernachte im preiswerten Hotel „Polonia“, das mich allerdingswieder einmal eher an ein Arbeiterwohnheim erinnert. Dafür bin ich aber in-20

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