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Abenteuer - Anduin

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90 Minuten vor Sonnenuntergang, bzw. im<br />

Sommer gerne auch schon gegen 18:00 Uhr, mit<br />

der Lagerplatzsuche beginnen.<br />

Wenn möglich sind ein paar Dinge bei der<br />

Lagerplatzsuche zu beachten.<br />

2.1. Nähe zum Wasser<br />

Wenn möglich, sollte sich in der Nähe des<br />

Lagers eine Wasserstelle befinden. Allerdings<br />

sind hier ein paar elementare Regeln zu<br />

beachten. Wasserstellen heißen auch Mücken,<br />

Überschwemmungen bei Regen (auch wenn<br />

das Unwetter Kilometer entfernt ist, kann es<br />

nass werden) und meistens auch Tiertränken,<br />

die entweder beleidigt sind, Fremde an ihren<br />

Wasserstellen zu finden, oder eben sauer (das<br />

kann bei einem Eber unangenehm werden)<br />

Deswegen sollte ein Lager ca. 500 m von einer<br />

Wasserstelle entfernt aufgeschlagen werden.<br />

2.2. Keine Senken oder exponierte<br />

Stellen wählen<br />

In Bodensenken sammelt sich Wasser, sei es<br />

Regenwasser, Tauwasser oder Grundwasser.<br />

Also dort kein Lager aufschlagen, wer es<br />

trocken haben will. Ebenso sind exponierte<br />

(herausragende) Stellen, wie Hügel, Hochplateaus,<br />

etc. ungeeignet für ein Lager. Man ist<br />

hier der vollen Macht des Windes ausgeliefert<br />

und läuft Gefahr, von einem Blitz (auf Gewitter<br />

gehe ich nachher noch näher ein) getroffen zu<br />

werden. Selbiges Problem mit Blitzschlag besteht<br />

in der Nähe von freistehenden Bäumen.<br />

2.3. Ehrfurcht vor dem Wind<br />

Wind kann gemein werden. Er bläst Feuer<br />

aus und Zelte um, und sorgt dafür, dass man<br />

ganz schnell auskühlen kann. Deswegen, wenn<br />

möglich, immer einen windgeschützten Platz<br />

suchen. Wenn dies nicht möglich ist, etwas<br />

bauen. Ein paar Decke oder Öltücher, ein<br />

paar Stecken und etwas Schnur erfüllen hier<br />

ihren Zweck vollkommen. Zelte wenn möglich<br />

immer so aufbauen, dass sie möglichst wenig<br />

Windwiderstand bieten.<br />

2.4. Meide „Fremdes Terrain“<br />

Auf keinen Fall an Plätzen lagern, die<br />

offensichtlich von Tieren besucht werden<br />

(Kot/Spuren/Knochenreste). Das kann zu<br />

unerwünschtem Krach oder Besuch in der<br />

Nacht führen. Wenn man im Regenwald oder<br />

in der Wüste übernachtet, sollte man aufpassen,<br />

dass keine Tiere in den Schlafsack oder das Zelt<br />

kommen. Das kann meist ein Feuer verhindern,<br />

da Tiere allein schon den Geruch von Feuer<br />

hassen und wie die Pest meiden.<br />

2.5. Die Bodenfrage<br />

Im Sandboden halten Heringe nicht, im<br />

Stein bekommt man sie erst gar nicht in die<br />

Erde. Außerdem entziehen diese Böden dem<br />

Schlafenden Wärme, so dass man schneller friert.<br />

Allerdings läuft Regenwasser schneller ab und<br />

man erwacht nur nass aber nicht im Schlamm.<br />

Humus- und Grasboden halten wärmer und<br />

auch Heringe lassen sich einschlagen. Und wem<br />

ganz kalt ist, dem sei eine Isolierschicht aus frisch<br />

geschnittenen Tannenzweigen angeraten.<br />

2.6. Das Wasser am Morgen<br />

Wer auf einer Wiese campiert muss morgens<br />

mit Tau rechnen, der im Wald fast vollständig<br />

ausbleibt.<br />

2.7. Sonnenplatz<br />

Den Lagerplatz, wenn möglich, immer<br />

so wählen, dass dieser am Morgen von der<br />

aufgehenden Sonne bestrahlt wird. Man friert<br />

dadurch nicht so sehr und das Leben sieht viel<br />

freundlicher aus. Außerdem ist ein Zelt meist<br />

nach dem Frühstück trocken und man muss es<br />

nicht klamm einpacken.<br />

2.8. Bergprobleme<br />

Lagerplätze in den Bergen sollten so gewählt<br />

werden, dass man nicht von Steinschlag<br />

betroffen ist oder von einem Regenfall<br />

weggeschwemmt wird. Man erkennt dies an<br />

Schlammlawinen in der Umgebung oder an<br />

unbemoosten Felsbrocken und Steinen auf dem<br />

Lagerplatz. Auch Zeltplätze an schneebedeckten<br />

Berghängen sind unbedingt zu meiden, will man<br />

nicht Opfer einer Lawine werden. Um so ein<br />

Schneebrett auszulösen, reicht oft schon ein<br />

lautes Schnarchen.<br />

2.9. Sonstige Kriterien<br />

Wer seinen Lagerplatz auf einem alten<br />

Friedhof oder neben einer Bärenhöhle<br />

aufschlagen will, ist übrigens selber schuld.<br />

3. Wasser<br />

Wichtig: An erster Stelle eine Warnung<br />

an alle LARPer und Real-Abenteurer. Die<br />

hier vorgestellten Tricks funktionieren zwar<br />

einwandfrei, doch sollte man bei der heutigen<br />

Gewässerverschmutzung vorsichtig sein, wenn<br />

man in freier Wildbahn in Deutschland aus<br />

einem Bach oder Regenwasser trinken will.<br />

Im Zweifelsfall sollte man das Wasser immer<br />

säubern oder in unseren modernen Zeiten eine<br />

(sehr offtimemässige, aber heilsame) Jodtablette<br />

zur Hilfe ziehen.<br />

3.1. Wassersuche allgemein<br />

Wasser ist lebensnotwenig. Nachdem ein<br />

Mensch pro Tag durchschnittlich 4 Liter benötigt,<br />

wenn er auf Reisen ist, und auch das Pferd<br />

getränkt werden will, ist es wohl unmöglich,<br />

genug Wasser für mehrere Tage selber mit zu<br />

nehmen. So ist der Reisende darauf angewiesen,<br />

Wasser auf seinem Weg zu finden. Dies kann<br />

eine Quelle, ein Bach, Fluss oder See sein.<br />

Hier sind ein paar Dinge zu beachten, da man<br />

sich nie ganz sicher sein kann, ob das Wasser<br />

genießbar ist oder nicht. Wasser, dass irgendwie<br />

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www.anduin.de - © 2003 Tommy Heinig<br />

unappetitlich aussieht oder riecht, in dem<br />

Fische mit dem Bauch nach oben schwimmen<br />

oder wenn an einer Wasserstelle ein totes Tier<br />

liegt, sollte gemieden werden. Wenn möglich<br />

ist Wasser aus fließenden Gewässern vor zu<br />

ziehen, da es meist sauberer ist als in stehendem<br />

Gewässer. (Das liegt daran, dass in fließendem<br />

Gewässer die Bakterien, die reinigend wirken,<br />

mehr Sauerstoff bekommen und somit besser<br />

arbeiten, aber das ist Wissen der Moderne).<br />

Wenn man sich nicht sicher ist, empfiehlt es<br />

sich, einen Stein aus dem Wasser zu nehmen<br />

und die Oberfläche zu prüfen. Ist sie schleimig,<br />

so ist das Wasser ungenießbar. Ebenso können<br />

kleine Lebewesen auf dem Gewässergrund über<br />

Trinkwasserqualität Aufschluss geben, wobei<br />

das ganz gewaltig in die Hose gehen kann (eine<br />

Krebsfamilie mit 13 Beinen pro Tier weist nicht<br />

gerade auf gute Wasserqualität hin). Niemals<br />

Wasser trinken, das neben gedüngten Feldern<br />

geschöpft wurde. Es enthält Kolibakterien und<br />

verursacht im harmlosesten Fall Brechdurchfall.<br />

Übrigens, ebenso Hände weg von warmen<br />

Quellen oder Gewässern, die über 20°C warm<br />

sind. Das sind Bakterienbrutstellen.<br />

Wenn das Wasser schmutzig und ungenießbar<br />

ist, muss es gesäubert werden (s.u).<br />

3.2. Improvisierte Wassersuche<br />

Es soll aber auch Momente geben, in denen<br />

gerade keine Quelle oder kein Fluss zur Hand<br />

ist, der Durst einen aber trotzdem plagt. Hier<br />

gibt es ein paar Möglichkeiten für den Notfall.<br />

Die einfachste Methode an brauchbares<br />

Wasser zu kommen ist es, Regenwasser zu<br />

sammeln.<br />

Bei Regen ein Öltuch zwischen vier Bäume<br />

hängen und in die Mitte einen Stein legen. Dort<br />

sammelt sich dann das Regenwasser und kann<br />

abgeschöpft werden. Ein Halstuch um einen<br />

Baumstamm geschlungen, saugt sich mit dem<br />

am Stamm herunterlaufenden Wasser voll und<br />

kann ausgewrungen werden. Auch wenn der<br />

Regen schon vorbei ist, so finden sich doch auf<br />

Blättern, etc. noch ein paar Tropfen, die man<br />

(mühsam) sammeln kann.<br />

Eine Einsicht noch, die wir erneut unserer<br />

modernen Wissenschaft zu verdanken haben:<br />

Regenwasser ist destilliertes Wasser und enthält<br />

keinerlei Mineralien. Ein paar Kieselsteine ins<br />

Wasser gelegt und ein wenig Geduld, reichert<br />

das Wasser wieder mit Mineralien an. (Wer zu<br />

viel destilliertes Wasser trinkt, wird mit ganz<br />

fiesen Wadenkrämpfen bestraft! Und dagegen,<br />

dass wusste man schon im Mittelalter, half es<br />

manchmal, wenn man an einem Kieselstein<br />

lutschte!)<br />

Auch kann man einen Baum anzapfen. Das<br />

klappt aber nur richtig gut im Frühjahr, da<br />

hier die Bäume unter erhöhtem Wasserdruck<br />

stehen. Dazu schneidet man die Rinde<br />

Grätenförmig ca. 1cm tief ein. In den untersten<br />

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