Abenteuer - Anduin
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Minnesänger und einem Skalden. In dieser<br />
Gruppe herrschen Spannungen, die bald in<br />
Gewalttätigkeiten gipfeln. Um das Schlimmste<br />
zu vermeiden werden die Helden gebeten, die<br />
Reisegruppe bis zur Bardenschule von Teámhair,<br />
welche das Ziel der Gruppe ist, zu begleiten.<br />
Der dortige Sängerwettstreit ist natürlich nicht<br />
die einzige Möglichkeit für die Helden ihr<br />
Können unter Beweis zu stellen.<br />
Im Artikel „Palabrische Mietshäuser“ werden<br />
dem Leser diese großen Häuser näher gebracht,<br />
die verdächtig an die römischen Insulae erinnern.<br />
Nicht nur der Baustil wird erklärt, sondern auch<br />
wer solche Häuser baut und warum. Zu dem<br />
allgemeinen Teil kommt noch die detaillierte<br />
Beschreibung eines einzelnen Hauses mit seinen<br />
teils recht zwielichtigen Bewohnern hinzu.<br />
Das „Händlerhaus Nikomedes“ ist die<br />
Beschreibung einer Familie die sich schon seit<br />
mehreren Generationen mit dem Holzhandel<br />
beschäftigt. Neben der Charakterbeschreibung<br />
der verschieden Familienmitglieder wird auch<br />
die Familiengeschichte beleuchtet. Dies wäre<br />
nicht besonders spannend, wenn nicht ein Fluch<br />
auf der Familie liegen würde, der ab und an<br />
interessante Blüten treibt.<br />
In der Rubrik „Merkwürdig Magisch“ werden<br />
drei mehr oder weniger brauchbare magische<br />
Artefakte vorgestellt. Interessant sind sie alle<br />
drei, nur wer hat schon Verwendung für ein<br />
10kg schweres Trinkhorn, einen magischen<br />
Krummsäbel bei dessen Herstellung der<br />
Magier gepatzt hat oder einen Streitkolben der<br />
permanent nach Verwesung stinkt?<br />
Als ein gerissener Gegenspieler wird Lakon,<br />
der Halbork vorgestellt. Seine Mutter wurde<br />
einst von Orks entführt und brachte nach<br />
einiger Zeit Lakon zur Welt. Von den Orks nicht<br />
als ihresgleichen betrachtet und von der Mutter<br />
vergöttert wuchs er zu einer eigenwilligen<br />
Persönlichkeit heran. Eine Begegnung mit ihm<br />
wird sicher nie uninteressant.<br />
„Auf dem Sabil unterwegs“ ist der letzte<br />
große Artikel im Gildenbrief Nr. 50. Jeder der<br />
eine Reise den Sabil hinauf plant wird hier einiges<br />
Wissenswertes finden. Egal ob er eine Dahabije<br />
anheuern will, oder die Sehenswürdigkeiten<br />
entlang des Flusses kennen lernen möchte, der<br />
Artikel sagt wie‘s geht.<br />
Durch mehrere kleine Artikel wie z.B.<br />
über die Sklaverei in Aran und das aranische<br />
Steuersystem wird der Gildenbrief Nr. 50<br />
vervollständigt.<br />
Fazit:<br />
In einem ordentlichen Layout, durch gute<br />
Abbildungen aufgelockert präsentiert der<br />
Gildenbrief Nr 50 viel wissenswertes und<br />
brauchbares. 3 Euro, 60 Cent die für einen<br />
Midgardspieler sicherlich gut angelegt sind.<br />
[peti heinig - peti@anduin.de]<br />
REZENSIONEN<br />
Blood Bowl<br />
Art Brettspiel<br />
Spielerzahl 2 (oder mehr)<br />
Verlag Games Workshop<br />
Preis ca. 55,00 Euro<br />
Preis/Leistung êêêêê<br />
Aufmachung êêêêê<br />
Spielspaß êêêêê<br />
êêêê<br />
Blood Bowl ist ein<br />
Football Spiel in der<br />
Warhammer Welt und<br />
spielt sich mit an die<br />
Table Top angelehnten<br />
Regeln. Natürlich<br />
ist Blood Bowl (der<br />
Name lässt es ja schon<br />
vermuten) wesentlich<br />
blutiger und brutaler als<br />
das amerikanische Schweinslederballspiel. Das<br />
Spiel war längere Zeit nicht mehr im Handel<br />
erhältlich (und eventuell doch noch vorhandene<br />
Restexemplare wurden überteuert verkauft).<br />
Selbst auf eBay war es nicht leicht, ein ordentlich<br />
erhaltenes Exemplar des Spiels mit den damals<br />
erhältlichen Erweiterungen zu bekommen.<br />
Mit der nun erschienenen Neuerscheinung<br />
sind diese Probleme endlich vergangen, denn<br />
die Erweiterungen wurden ins Grundspiel<br />
eingepflegt. Doch ist das Spiel wirklich 60,- Euro<br />
wert?<br />
Auf den ersten Blick ist die Ausstattung<br />
umfangreich, denn in der Box liegen unter<br />
anderem je 12 Ork- und Menschenspieler<br />
(Kunststofffiguren), ein großes Spielfeld, 4<br />
Kunststoffbälle, ein dickes Regelbuch, eine<br />
Kurzanleitung, Würfel und etliche Pappmarker<br />
und -schablonen.<br />
Jeder Spieler übernimmt ein Team, dessen<br />
Mitglieder einer der bekannten Fantasyrassen<br />
(Zwerge, Skaven, Orks, Elfen, etc.) angehören.<br />
In der Grundbox sind die Reikland Reavers (sehr<br />
gutes menschliches Allround-Team) und die<br />
Gouged Eyes (brutales Ork-Team).<br />
Das Spielfeld ist ein rechteckiger Plan, der<br />
in einzelne Quadrate unterteilt ist und durch<br />
„nette“ Details wie ausgerissene Körperteile<br />
und kleine Ratten im typischen Warhammerlook<br />
glänzt.<br />
Nachdem die Spieler ihre Spielfiguren<br />
entsprechend der Regeln aufgestellt haben,<br />
steht jeder Figur eine Aktion zur Verfügung,<br />
die entweder eine Bewegung sein kann, ein<br />
Blockversuch, ein Wurf oder ein Blitz.<br />
Die Bewegung ist dabei am einfachsten, denn<br />
die Figur bewegt sich einfach entsprechend<br />
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ihres Wertes weiter. Verlässt sie dabei ein an<br />
einen Gegner angrenzendes Feld, so muss sie<br />
versuchen auszuweichen (Würfelwurf).<br />
Ein Block kann nur gegen einen benachbart<br />
stehenden Gegner ausgeführt werden. Je nach<br />
Stärke der beiden beteiligten Figuren werden<br />
Blockwürfel geworfen und das Ergebnis des<br />
Wurfes kann dazu führen, dass eine oder sogar<br />
beide Figuren zu Boden gehen und hingelegt<br />
werden.<br />
Ein Blitz ist ganz einfach eine Kombination aus<br />
Bewegung und Block und kann nur einmal pro<br />
Spielrunde verwendet werden.<br />
Ebenfalls einmal pro Runde kann der Ball<br />
geworfen und an einen anderen Spieler gepasst<br />
werden. Natürlich müssen sowohl Werfer als<br />
auch Fänger ebenfalls Würfelproben bestehen.<br />
Das Gemeine an den Regeln ist nun, dass die<br />
Runde eines Spielers vorzeitig beendet wird,<br />
wenn ihm ein Würfelwurf misslingt. Wenn also<br />
beispielsweise ein Pass nicht gefangen wird,<br />
endet die Runde des Spielers. Oder wenn ein<br />
Spieler nicht erfolgreich ausweichen konnte.<br />
Diese Regel macht das Spiel schnell und man<br />
muss mehr Taktik anwenden, um seinen Zug<br />
optimal auszunutzen.<br />
Nach zweimal 8 Runden ist das Spiel vorbei<br />
(was etwa 2 bis 3 Stunden dauern kann) und<br />
derjenige, der am meisten Touch-Downs erzielt<br />
hat (die einzige Möglichkeit zu punkten), der hat<br />
gewonnen.<br />
Natürlich sind dies nur die Grundregeln und<br />
es finden sich im Regelbuch viele Optionsregeln<br />
zu Fouls, Verletzungen, Zufallsereignissen,<br />
Wetterbedingungen und vielem mehr.<br />
Besonders interessant wird Blood Bowl wenn<br />
man es mit den enthaltenen Liga-Regeln spielt.<br />
Dabei benötigt man mehrere Mitspieler, deren<br />
Teams in einer richtigen Liga um den Pokal<br />
kämpfen. Starspieler wandern von Tunier zu<br />
Tunier, müssen vor Verletzungen geschützt<br />
werden und können sogar sterben.<br />
Das Spiel ist natürlich leicht glücksabhängig,<br />
doch der eigentliche Kritikpunkt ist nicht der<br />
Spielspaß, denn der stimmt völlig. Vielmehr<br />
sind meiner Meinung nach die Preise für<br />
weitere Mannschaften und nette Details wie<br />
Cheerleader, etc. einfach zu hoch. Für ein<br />
komplettes Team (16 Spieler) muss man ohne<br />
Farben ca. 40 Euro hinlegen.<br />
Fazit:<br />
Blood Bowl ist ein spaßiges und gut<br />
umgesetztes Football-Spiel, das besonders in<br />
einer Liga mit mehreren Freunden seinen Reiz<br />
entwickelt. Wenn nur der hohe Preis nicht<br />
wäre...<br />
Besitzer älterer Ausgaben können die neuen<br />
Regeln übrigens kostenlos von der Games<br />
Workshop Homepage herunterladen.<br />
[tommy heinig - tommy@anduin.de]<br />
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