CADFEM INFOPLANER 1/<strong>2007</strong>Effiziente Bauteilentwicklung in der ElektronikNeue ANSYS Produkte zur Analyse von Chipgehäusen,Leiterplatten, Elektronischen Geräten, Leistungs-elektronik und Elektrischen Antrieben20Simulation bei der Entwicklung eines komplexen Systemsendet nicht bei der Analyse elektronischer Schaltungen.Vielmehr erfasst sie auch das mechanische, elektromagnetischeund thermische Verhalten von Chipgehäusen,Leiterplatten und vollständigen Systemen.Wechselwirkungen, elektronische Schaltungen zurRegelung von mechanischen Bauteilen und thermischesVerhalten im Gesamtsystem sind bei elektronischen wiemechatronischen Komponenten eine große Herausforderungan die Simulation.ANSYS bietet für diese Bereiche ein umfassendes Softwareportfolio,das in Deutschland, Österreich und der Schweiz vonCADFEM als Kompetenzzentrum für Elektronik-Anwendungenbetreut wird.ANSYS MultiphysicsANSYS Multiphysics ermöglicht in der Workbench-BenutzerumgebungSimulationen unterschiedlicher Disziplinen. TypischeAnwendungen von ANSYS Multiphysics aus dem Bereich derElektronikentwicklung sind beispielsweise:• Strukturmechanik: Festigkeitsberechnung eines Gerätes (z.B.bei Aufprall, Vibration ...)• Elektrothermik: Kühlung von elektronischen Geräten; Micro-Hotplates, Peltier-Elemente, u.a.• Thermomechanik: Zuverlässigkeit von Lötstellen, Chipgehäusenoder Leiterplatten unter dem Einfluss thermisch bedingterSpannungen• Elektromagnetik: Analyse von Tauchspulen, BürstenlosenGleichstrommotoren, Permanentmagnet-Synchronmotoren,Relais, u.a.• Strömungsmechanik: Kühlung von elektronischen GerätenDie Verbreitung von ANSYS in der Elektronikbranche wird auchdadurch deutlich, dass in einem Großteil der Beiträge in denTagungsbänden der renommierten Eurosime-Konferenzen(www.eurosime.org) auf das Simulationswerkzeug ANSYSMultiphysics verwiesen wird.Elektronische Kühlung: ANSYS IcepakEine wichtige Rolle bei der Entwicklung moderner elektronischerGeräte spielt die effiziente Kühlung. Die Geräte werdenimmer kleiner und kompakter und die Leistungsdichte nimmtzu. Um die elektrische Funktionsfähigkeit zu erhalten, ist eineoptimale Anordnung der Wärmewege erforderlich. Die Abbildungelektronischer Kühlprozesse ist praktisch nur noch unterVerwendung hoch spezialisierter Simulationstools möglich.Auch hier kann ANSYS Multiphysics herangezogen werden.Noch effizienter ist in diesem Fall aber der Einsatz der ANSYSIcepak Tools, die über die MCAD Systeme hinaus auch einedirekte Anbindung der ANSYS Simulationsumgebung an dieführenden ECAD Systeme ermöglichen. Kühlprozesse durchWärmeleitung, freie oder erzwungene Konvektion am Gesamtmodellbestehend aus Gehäuse, Leiterplatten, Halbleiterbauelementenund anderen Komponenten können detailliert simuliertwerden. Zusätzlich bietet ANSYS Icepak physikalische Objektewie z. B. Kühlkörper, Lüfter, Luftein- und Luftauslässe und auchBibliotheken verschiedener Bauelemente für die elektronischeKühlung an. Wenn es um den schnellen Modellaufbau zurSimulation elektronischer Kühlung geht, ist ANSYS Icepak eineäußerst hilfreiche Ergänzung zu ANSYS Multiphysics.Detaillierte Informationen zu ANSYS Icepak finden Sie auch aufSeite 22-23.Thermisches Leiterplatten-Design:ANSYS Iceboard und ANSYS IcechipANSYS Iceboard (früher TASPCB) und ANSYS Icechip (früherPTD) sind Software-Werkzeuge, die speziell für das thermischeDesign von Leiterplatten und dementsprechend auch einesChipgehäuses inklusive der Aufbau– und Verbindungstechnikentwickelt wurden. Ähnlich wie ANSYS Icepak sind diese Programmefür einen spezifischen Anwendungsbereich wertvolleErgänzungen zum umfangreichen Paket ANSYS Multiphysics.Während ANSYS Iceboard bereits in der frühen Entwicklungsphasedie schnelle Auswertung von „Hot Spots“ in einer Leiterplatteermöglicht, wird ANSYS Icechip herangezogen, wennes darum geht, mehrere alternative Designs von komplettenHalbleiterchips einem vollständigen thermischen Vergleichzu unterziehen. Außerdem ermöglicht ANSYS Iceboard dieelektrisch-thermische Simulation unter Berücksichtigung derBestromung einzelner Leiterbahnen. Auch elektrische Spannungsabfälleund damit elektrische Widerstände, die Kupferbereicheauf der Leiterplatte aufweisen, können ermitteltwerdenSoftware
CADFEM INFOPLANER 1/<strong>2007</strong>Simulation des Kühlprozesses eines elektronischen Gerätes im Kunststoffgehäuse.Kombination heterogener Simulationsumgebungen:CASPOCDie mit Hilfe der ANSYS Simulations-Werkzeuge entwickeltenModelle für Leistungselektronik und Elektroantriebemüssen, wie eingangs bereits erwähnt, über Schaltungenauf Systemebene miteinander verbunden werden. Das ProgrammCASPOC (www.caspoc.com) von Simulation Researcherlaubt es dabei, ein mehrstufiges Modell zu generieren, dasheterogene Simulationsumgebungen wie SPICE oder MatlabSimulink mit FEM-Paketen wie ANSYS kombiniert. CASPOCbietet zwei verschiedene Vorgehensweisen zum Handlingvon FE-Modellen an: Der direkte Weg (Co-Simulation), d.h.das FE-Modell wird in seiner Originalform verwendet. Vorteil:Dem Benutzer entsteht praktisch kein zusätzlicher Aufwand.Nachteil: Wenn das FE-Modell hoch dimensioniert ist, kannes sein, dass die Simulationszeit sehr lang wird. Der alternativeWeg entwickelt das FE-Modell zu verschiedenen „Verhaltensmodellen“weiter. Hier sind die Rechenzeiten deutlichgeringer, allerdings stellt sich die Frage, in welcher Qualitätdie abstrahierten Verhaltensmodelle vom Entwickler erzeugtwerden können.CADFEM entwickelt derzeit mit Partnern einen Ansatz, der dieVorteile beider Vorgehensweisen kombiniert. Ziel ist, ein exaktdefiniertes, aber kompaktes Modell direkt aus einem ANSYS-Modell heraus zu erzeugen. Für lineare FE-Modelle ist dies bereitsheute automatisiert 1 über die Software „MOR for ANSYS” (www.modelreduction.com) möglich. Im Fall nichtlinearer dynamischerSysteme ist es möglich, Makromodelle für eine spezielle Anwendungzu generieren, wenn man ihre spezifischen Eigenschaftenausnutzt. Es wurde in der Praxis bereits gezeigt, wie Co-Energiezu verwenden ist, um wirksam ein reduziertes Modell für einenmagnetischen Aktor zu generieren 2 . Dies erlaubt die Simulationauf Systemebene mit einem reduzierten Modell, das direkt auseinem FE-Modell erzeugt wurde. Da dieses reduzierte Modellkompakt ist, ist die Simulationszeit kurz. Die kurze Simulationszeiterlaubt die Parameter zu optimieren, die für die Regelung notwendigsind. Dieser Ansatz kann für Tauchspulen, bürstenlosen Gleichstrommotoren,Permanentmagnet-Synchronmotoren, geschalteteReluktanzmaschinen, Relais, usw. verwendet werden.Detaillierte Informationen zu CASPOC finden Sie auch auf Seite28-29.Technische InformationstageSimulation in derElektronikentwicklungDiese kostenlosen Informationstage geben einen Überblicküber die Simulationslösungen von ANSYS für die Elektronikentwicklung.Ihr Leistungsspektrum wird anhand vonPraxisbeispielen demonstriert.Termine18. Juni <strong>2007</strong> in Grafing bei München02. Juli <strong>2007</strong> in Leinfelden-Echterdingen bei Stuttgartjeweils von 13:00 – ca. 17:00 UhrWeitere Informationen finden Sie auf www.cadfem.de.Anmeldungen können dort online oder per E-Mail anseminar@cadfem.de vorgenommen werden.Autoren und Ansprechpartnerfür ElektronikanwendungenDr. Evgenii Rudnyi, CADFEM GmbH, GrafingTel. +49 (0)8092-7005-82E-Mail erudnyi@cadfem.deUdo Killat, CADFEM GmbH, GrafingTel. +49 (0)8092-7005-23E-Mail ukillat@cadfem.deWeitere Literatur auf www.cadfem.de/infoplaner1 Transient Thermal Compact Models for Circuit Simulation;A. Augustin, T. Hauck, Freescale Semiconductor,24 th CADFEM Users’ Meeting 2006, Stuttgart/Fellbach2 Computer Aided Macromodeling for ElectromechanicalSystems; D. Gerling, Technical Report 16-2006.21Software