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Infoplaner 1-2007 - Cadfem

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CADFEM INFOPLANER 1/<strong>2007</strong>Dr. Alfred Zimmer: Pionier der computergestütztenBerechnung im AutomobilbauBerechnungsmethoden sind heute aus der Automobilentwicklung nicht mehr wegzudenken.Ihr Vordenker ist Dr. Alfred Zimmer, der mit seinen Ideen die Konstruktionbei Daimler-Benz revolutionierte.Der Umstand, dass der Daimler-Konzern als Vorreiterder Berechnung im Automobilsektor gilt, ist eng mitdem Namen von Dr. Alfred Zimmer verknüpft. Nachdemder heute 87-jährige bereits 1957 erste Schrittein der Berechnung von PKW-Karosserien bei Daimler-Benz unternahm, gelang ihm 1963 ein großer Erfolg.Per Computer konnte er Stabelemente nach den geometrischenGegebenheiten der Konstruktion mit allen6 möglichen Schnittgrößen erfassen und rechnerischder Realität immer besser angleichen, kurz darauf auchFlächen-, Schalen-, sowie Raumgrundelemente. Dernächste Schritt, die Berücksichtigung von beliebigenRand- und Sonderbedingungen wurde 1964 zusammenmit Dr. Werner Dirschmid noch weiter entwickelt.48Das daraus entstandene Rahmenberechnungsprogramm(RB) hatte Messergebnisse des Rahmenbodensdes W 100 (MB 600) nach 10 Stunden Rechendauerderart genau bestätigt, dass man in der Versuchsabteilungvon Datendiebstahl ausging. Mitgewirkt hat hier bereits Dr.Zimmers erster Mitarbeiter, Prof. Dr. Peter Groth, der u.a.die Gleichungslösung optimiert und programmiert hatte.Gemeinsam entwickelten sie das Nachfolge-Programm ESEM(Elastostatik Elementmethode).Nach der Überwindung anfänglicher Akzeptanzproblemedes neuen Verfahrens zogen RB und ESEM bei Daimler-Benzschnell ihre Kreise. Auf dem historischen IBM Computer 1620von 1963 – 1965 wurden die ersten Karosserieberechnungenmit gemischten Grundelementen aus Stab- und Flächenelementendurchgeführt, z.B. am ersten Audi 100 zu einerZeit, als die Auto-Union (bis 1964) zu Daimler-Benz gehörte.Im Frühjahr 1969 wurde die Gruppe um Dr. Zimmer beauftragt,den innovativen Wankelsportwagen C111 (W101) alserstes Auto überhaupt entwicklungsbegleitend mit ESEM zuberechnen – übrigens ohne Zeichnungen, sondern auf derBasis von Vorgaben aus dem Vorstand!Engineering Spirit! Dr. Alfred Zimmer in Begleitung seiner Lebensgefährtinund seines Sohnes bei der Abendveranstaltung des CADFEM Users´ Meetings2006 im Neuen Mercedes-Museum in Stuttgart.Dr. Zimmer, der durch die Umsetzung seiner Ideen und Visionendie Berechnung in der modernen Automobilentwicklungin den 60er Jahren auf den Weg gebracht und ihr späterviele weitere Impulse gab, fasst sein Wirken mit folgendenWorten zusammen:„Meine Arbeit Anfang der sechziger Jahre, wurde von mirvöllig unterschätzt. Umso mehr freue ich mich heute, dassich diese Entwicklung als Pionier mitgestalten konnte. Wieich finde, war die Zeit reif für technische Veränderungen, inunserer Arbeitswelt neu zu sehen und mitzugestalten. DieSoftware mit ihrer damals noch einfachen Hardware regtenüber den Globus verteilt Wissenschaftler gleichermaßen an.Zum Wohle der Menschen, die Technik begreifbarer und auchein Stück sicherer zu machen.“Mehr Informationenwww.fem-dtm.com (im Aufbau)Daraus entstand der Wissenschafts- und Werbefilm „DasAuto, das aus dem Computer kam“. Daimler wollte den Vorsprungder Technik, IBM den Verkauf von Computeranlagenbeschleunigen! Der Wissenschaftsfilm – in den HauptrollenDr. Zimmer und der C111 – wurde in Cannes gezeigt undin der Kategorie „Industriefilm“ mit dem ersten Preis ausgezeichnet.Literaturhinweis:A. Zimmer/P. Groth die „Elementmethode der Elastostatik“mit einem gebrauchsfertigen Rechenprogramm auf ESEMBasis ausgerichtet.Erschienen 1970 im Oldenbourg Verlag München undWien.Historie

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