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Experimental-Vortrag Gesundheit ü<strong>be</strong>r Strom | 5Die Last desÜ<strong>be</strong>rgewichtsIn der zweiten Augustwoche <strong>be</strong>richteteder „Stern“ wieder einmal ü<strong>be</strong>reine Studie, die den Gewichtszustandder Deutschen zum Gegenstandhatte. Demnach schleppenZweidrittel der Deutschen zu vielePfunde und Kilos mit sich herum; 23Prozent der Männer und 24 Prozentder Frauen gelten zudem als adipös,als krankhaft ü<strong>be</strong>rgewichtig. Klar,dass dadurch manchen ZivilisationskrankheitenVorschub geleistetwird, allen voran solchen, die durchunzureichende Bewegung zumindestgefördert werden. Falsche Ernährungtut ein Übriges. Wie sagteModerator des „Deutschlandfunks“in dersel<strong>be</strong>n Woche: „Die Evolutionhat für uns keine Schreibtischar<strong>be</strong>itund Fastfood-Ernährung vorgesehen.“Schreibtischar<strong>be</strong>it kann durchBewegung ergänzt werden, dieAlternative zu „Fastfood“ kann nurvollwertige Ernährung sein.Zahlreiche Um- und Zustände erschwerendie tägliche Umsetzungeiner unserer biologischen Dispositionentsprechenden Ernährung:unzureichende Kenntnis ü<strong>be</strong>r diebiologischen Funktionen des Organismus,ungenügende Kenntnisü<strong>be</strong>r Bestandteile und Inhaltsstoffeder Le<strong>be</strong>nsmittel, unzureichendeKenntnis ü<strong>be</strong>r Zu<strong>be</strong>reitungsmöglichkeitenund fehlende Bereitschaftdie erforderliche Zeit in dieZu<strong>be</strong>reitung gesunder Mahlzeitenzu investieren, sind eine Ursachengruppe.Rechnet man alle mit derNahrungszu<strong>be</strong>reitung zusammenhängendenTätigkeit vom Einkaufbis zum Abwasch hinzu, dann erfordertgesunde Ernährung täglichzwei bis drei Stunden Zeit. DieseZeit aufzubringen, ist nicht nur eineFrage des Wollens sondern auch derLe<strong>be</strong>nsumstände. Die Hausfrau, diein Wechselschicht ar<strong>be</strong>itet und vielleichtbis 20.00 Uhr an der Ladenkassesitzt, ist kaum in der Lage, diefür die gesunde Ernährung erforderlicheZeit aufzuwenden.Eine andere Problemgruppe ergibtsich aus der <strong>be</strong>inahe grenzenlosenVielfalt der angebotenen Nahrungsmittel,deren Bestandteile trotzBeschreibung auf der Verpackungoft nicht erkennbar sind. Was sind<strong>be</strong>ispielsweise „naturidentischeAromastoffe“? Was hier nach „Natur“und „gesund“ klingt, ist nichtsanderes als Chemie. Es empfiehltsich, das Kleingedruckte auf derVerpackung genau zu lesen, daseine oder andere lässt sich trotz allerVerschleierungstaktik erkennen.<strong>Der</strong> Kabarettist Jürgen Becker hates kürzlich ironisch auf den Punktgebracht. Er könne die Verwunderungü<strong>be</strong>r Pferdefleisch in de Lasagnenicht verstehen. Er ha<strong>be</strong> sichkürzliche eine Packung gekauft undin der Beschreibung des Inhalts seieindeutig zu lesen gewesen: „InhaltReit- Championat Aachen 1998“.Während sich der Anteil der Ü<strong>be</strong>rgewichtigenin der Bevölkerungdurch eine Studie statistisch signifikantfeststellen lässt, bleibt dieBeschreibung der Ursachen meistungenau. Sicher ist, sowie eine Ursachekundgetan wird, kommt die Gegenredemit dem Ergebnis, dass inder Regel alles <strong>be</strong>im Alten bleibt. Sicherist dagegen, dass die Gesundheitü<strong>be</strong>rgewichtiger Menschenzumindest angegriffen wenn nichtsogar nachhaltig <strong>be</strong>einträchtigt ist.Viele sind dauerhaft auf ärztlicheBetreuung und auf Medikamenteangewiesen, ohne Chance, wirklichgesund zu werden. Sie müssen zumindestteilweise auf Le<strong>be</strong>nsqualitätverzichten.Nehmen wir in die Betrachtung auf,dass es weitere Ursachen für Ü<strong>be</strong>rgewichtgibt wie Ü<strong>be</strong>rernährung,Ne<strong>be</strong>nwirkungen von Medikamenten,Stoffwechselstörungen oderLe<strong>be</strong>nsmittelunverträglichkeiten,und erkennen wir, dass Diätenhöchstens <strong>be</strong>grenzt helfen, danndürfte klar sein, dass es einer umfassendenGesundheitspolitik <strong>be</strong>darf,um das Problem in den Griffzu <strong>be</strong>kommen, zumal der volkswirtschaftlicheSchaden hoch ist, derdurch Krankheitsausfall, Fehlzeitenoder krankheits<strong>be</strong>dingte Frühpensionierungverursacht wird.Heinz Giermanns