66Ostfriesen blickten auf dieWeltausstellung in Parisim Jahr 1900Das Jahr 1900 war das Jahr der Weltausstellungin Paris, die in der deutschenPresse groß herausgestelltwurde. In der in Emden herausgege<strong>be</strong>nenund auch im Kreis Leer vielgelesenen „Ostfriesischen Zeitung“(OZ) wurde von April bis Okto<strong>be</strong>rjenes Jahres ü<strong>be</strong>r dieses Ereignis<strong>be</strong>richtet, zu dessen Gelingen auchzahlreiche Teilnehmer aus demdeutschen Kaiserreich <strong>be</strong>igetragenha<strong>be</strong>n. Im Mittelpunkt des Leserinteressesdürften die detailgenauenZeichnungen gestanden ha<strong>be</strong>n,die einen illustrierten Einblick indie Ausstellung ermöglichten. IhreWirkung muss vor dem Hintergrundgesehen werden, dass fotografischeAbbildungen zu jener Zeit noch eineSeltenheit waren. In dem am <strong>14</strong>.April jenes Jahres in der OZ erschieneneneinleitenden Artikel wird aufdiese Zeichnungen eingegangen,die als „Original-Weltausstellungs-Briefe“ <strong>be</strong>zeichnet wurden.„Paris rüstet sich- Die Pariser Stadtbahn – Die Ar<strong>be</strong>itenauf dem Ausstellungsgelände– Die Brücke Alexander III. – <strong>Der</strong>deutsche Reichskommissar“ heißtes in der Unterzeile der Artikelü<strong>be</strong>rschrift.„Nur noch wenige Wochentrennen uns von der Eröffnung dergroßen Ausstellung, die alle ihreVorgängerinnen in den schattenstellen soll. Noch nie hat Paris zueiner Veranstaltung solche Vor<strong>be</strong>reitungengetroffen, wie gerade zudieser Ausstellung; es scheint fast,als wolle man den unangenehmenBeigeschmack der vorjährigen innerenWirren durch äußeren Glanz verhüllen.Darü<strong>be</strong>r darf man sich auchin Frankreich <strong>be</strong>ruhigen: ein Boykottder Ausstellung tritt nicht ein, jaman möchte sogar <strong>be</strong>haupten, dassder Besuch alle Erwartungen derPariser ü<strong>be</strong>rtreffen wird, denn auch<strong>be</strong>i uns ist eine Fahrt nach Paris dasallgemeine Gesprächsthema. Jeder,der nur irgend abkömmlich ist, reistnach Paris, d. h. heute, wenn danna<strong>be</strong>r der große Augenblick vor derThür steht, <strong>be</strong>sinnt sich mancherund bleibt mit ‚Muttern’ daheim.A<strong>be</strong>r Paris rüstet sich! Die Hotelsrenoviren ihre Räumlichkeiten, nurum den fremden höhere Preise abnehmenzu können, an vielen Stellenwird an die Hotelneubautenletzte Hand angelegt, denn baldkönnen die ersten Gäste eintreffen,
<strong>Der</strong> Vorstanddie <strong>be</strong>i allen dergleichen Veranstaltungen<strong>be</strong>i der Eröffnung da<strong>be</strong>i seinmüssen, um konstatiren zu können,dass die Ausstellung noch nichtfertig ist, sondern sich erst gegenSchluss in ihrer vollen Entwicklungzeigen wird. A<strong>be</strong>r die Pariser Weltausstellungwird fertig so <strong>be</strong>hauptetdie Ausstellungsleitung, unddie muss es wissen, wenn sie sichauch am Ende um einige Wochenverrechnet. Sogar die neue PariserStadtbahn soll zum Eröffnungsterminfertig gestellt werden, obschonauch hier niemand die Garantieü<strong>be</strong>rnehmen will.Vom Ostende der Stadt zieht sichdie neue Stadtbahn durch die Millionenstadt,ähnlich der BerlinerStadtbahn, und man muss sichwundern, dass Paris so lange gezauderthat, ehe es sich selbst diese sonothwendige Verbindung erschloss.Nun wird mit allen zur Verfügungstehenden Kräften gear<strong>be</strong>itet –a<strong>be</strong>r –Auch auf dem Ausstellungsgeländesieht es noch nicht sehr einladendaus. Einige Bauten sind vollständigfertig, und manche Aussteller wartenmit Sehnsucht auf den Augenblick,da sie ihre Schätze den Kistenentnehmen dürfen, um sie in vorteilhaftesLicht zu setzen. A<strong>be</strong>r dieMehrzahl der Gebäude liegt nochziemlich trostlos da, an einigen Stellenist sogar noch die Dampframme<strong>be</strong>schäftigt, den losen Sandbodenfestzustampfen. Besonders in derNähe des Eiffelthurmes stößt dieBauausführung auf große Schwierigkeiten,denn hier ist der Boden<strong>be</strong>sonders widerspenstig, und dieDampframmen sind Tag und Nachtin Thätigkeit.Zu den interessantesten Baulichkeiten,die zwar nicht direkt zurWeltausstellung in Paris 1900 | 67Ausstellung gehören, a<strong>be</strong>r mit ihr inengster Verbindung stehen, gehörtdie Brücke Alexanders III., die denHauptzugangspunkt zu all den Herrlichkeitenbilden wird. Sie ist nichtnur in architektonischer und technischerBeziehung <strong>be</strong>merkenswerth,sondern sie erinnert die Franzosenan glanzvolle Tage: den Besuch desCzaren Nikolaus II. in Paris, die Tagevon Toulon und die französisch-russischeVerbrüderung. <strong>Der</strong> Kaiser vonRussland legte in Gemeinschaft mitdem verstor<strong>be</strong>nen Präsidenten Faureden Grundstein zu dieser monumentalenBrücke, die dem AndenkenAlexanders III. geweiht ist. Miteinem einzigen Bogen ü<strong>be</strong>rspanntdie Brücke die hier 110 Meter breiteSeine und bietet auf ihrem Fahrdammund den Bürgersteigen Platzfür den stärksten Verkehr.(wird fortgesetzt)Foto links: Das Ausstellungsgebäude von Transvaal. Zur Zeit der Weltausstellung war Transvaal die selbständige SüdafrikanischeRepublik, heute ist es eine der vier Provinzen von Südafrika.Foto rechts: Die Brücke Alexanders III.Höchste Qualität zum kleinen PreisNeu! Jetzt auch Urkunden!DIN A4 und DIN A3, optisch ansprechende und fertige Muster für alleAnlässe, hochwertiger Digitaldruck auf stabilem Papier (300g/m 2 ),ab 1 bis 150 Stck. Eine blei<strong>be</strong>nde Erinnerung!URKUNDEfür die 10-jährige Mitar<strong>be</strong>itin unserer Gese lschaftprintoo GmbHJ. Schu<strong>be</strong>rttrat am 18.07.2003 in unserem Unternehmen ein.Wir würdigen und schätzen Ihren Einsatz für unser Unternehmenund sprechen zum heutigen Jubiläum unseren Dank und unsereAnerkennung aus.Smoki Mc Peilprintoo GmbHBlinke 8 · 26789 LeerTel.: 04 91 - 92 97 97Fax: 04 91 - 92 97 98Mail: info@printoo.dez. B. 25 Stk. A433,20 €inkl. MwSt.Natürlich gestalten wir auchIhre ganz individuelle Urkundenach Ihren Wünschen!Montag bis Freitag sind wir von8.00 bis 20.00 Uhr persönlich für Sie da.04 91 - 92 97 97www.printoo.de