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vierteljahresschrift des instituts für deutsche ostarbeit krakau

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Auf diesen Futterflächen steht aber in Polen, wenn man von dem gütemäßigen Unterschiedabsieht, ganz bedeutend weniger Vieh. Der Großviehbesatz an Rauhfutterverwertern ist hierum 29,8% niedriger als in Ostdeutschland insgesamt und sogar um 37,2% niedriger als in Schlesien.Dieses ungünstige Verhältnis von Viehbesatz und Futterfläche in Polen spiegelt sich besondersdeutlich in der Futterfläche je Stück Großvieh. Nur in der Zuchtprovinz Ostpreußen leistetman sich eine etwas größere Futterfläche je Kopf als in Polen. In allen übrigen Gebieten Ostdeutschlandsbleibt sie bedeutend hinter dem polnischen Wert zurück.Ganz besonders gering aber ist die polnische Schweinehaltung.Besatzes im Durchschnitt von Ostdeutschland.Sie erreicht nur rd. % <strong>des</strong>Die aus diesen Unterlagen gewonnene Vorstellung von der polnischen Landwirtschaft ist jedoch<strong>für</strong> die Landwirtschaft <strong>des</strong> Generalgouvernements noch erheblich zu günstig. Auch sie weichtin der <strong>für</strong> die polnische Landwirtschaft dargestellten Weise von der ost<strong>deutsche</strong>n ab. Für sie fälltdas Bild nur noch wesentlich schlechter aus. Wenn man berücksichtigt, daß der polnische Staatnoch das heutige Wartheland und Westpreußen umschloß, leuchtet das ohne weiteres ein.Die große, auf das einzelne Stück Großvieh entfallende Futterfläche in Polen, verbunden mitden geringen Leistungen — man kann z. B. im Generalgouvernement zur Zeit nur mit etwa 1000 kgMilch je Kuh und Jahr rechnen — , deuten schon darauf hin, daß wir es hier mit einem der wichtigstenAngriffspunkte <strong>für</strong> die Hebung der Landwirtschaft zu tun haben. Zur Steigerung derGrünlanderträge ist eine Ausscheidung der unbrauchbaren Weideflächen erforderlich. Ehemaligesabsolutes Waldland muß wieder der Waldnutzung zugeführt werden. Die schlechten und nassenWiesen lassen sich in den meisten Fällen durch Entwässerung verbessern. Abgesehen von Ostgalizienliegen ja die Wiesen im Generalgouvernement in denselben Flußsystemen wie in Ostdeutschland.Wir können <strong>des</strong>halb auch hier dieselben Erfolge durch Meliorationen erwarten.Ebenso ist <strong>für</strong> den Ackerbau in weiten Gebieten mit Lehmboden, besonders auch im Vorgebirgeder Karpaten, wo noch der Beetbau weit verbreitet ist, die Abführung <strong>des</strong> Wassers eine entscheidendeVoraussetzung <strong>für</strong> den Fortschritt.Die Viehwirtschaft hat aber nicht nur Bedeutung <strong>für</strong> die Nutzung <strong>des</strong> absoluten Grünlan<strong>des</strong>,sie stellt auch <strong>für</strong> die Hebung der Ackererträge einen entscheidenden Faktor dar. Ihr verdanktder Acker den unersetzlichen und unentbehrlichen Stalldung, ihr Bedarf an Futter ermöglichtaber auch den Anbau von Wechselfrüchten zum Getreide und gibt uns damit die Vielzahl von Ackerfrüchtenverschiedener Art, die notwendig ist, um eine volle Ausnutzung der Bodenkräfte zuerzielen. Neben den Kartoffeln und Zuckerrüben liefert außerdem der Anbau von Futterrüben, derKleearten und <strong>des</strong> Futtergemenges die wertvollsten Wechselfrüchte. Aber auch die Kartoffel,die einzige Wechselfrucht zu Roggen auf ganz leichtem Boden, ist in marktfernen Gegendenin der Hauptsache als Viehfutter zu betrachten.Wir haben nun vorhin im Zusammenhang mit der Verbesserung der Wiesen und Weiden auchmit einem Rückgang dieser Grünlandflächen gerechnet. An ihrer Stelle ist eine Ausdehnung derFutterflächen auf dem Acker notwendig. Dabei ist das Gewicht auf diejenigen zu legen, die diehöchste Nährwerternte vom Hektar zu liefern in der Lage sind. Es ist hier von größtem V ert, daßdie Mehrzahl der Böden <strong>des</strong> Generalgouvernements kleefähig ist. Im Vorgebirgewächst allgemein ein sehr guter Klee, ebenso in den recht umfangreichen Lößgebieten und auchauf der Schwarzerde. Nur wenige ganz leichte Böden lassen den Klee nicht zu. Auch die Luzernehat im Generalgouvernement, wenn erst der Stand der Ackerkultur fortgeschrittenersein wird, eine bedeutende Zukunft. Sie wird besonders <strong>für</strong> die Gebiete mit etwas schwächerenNiederschlägen eine unersetzliche Futterpflanze werden. Bei ausreichender Düngung istauch ein sehr großer Teil der Böden <strong>des</strong> Generalgouvernements in der Lage, Zuckerrüben zu tragen.31

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