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vierteljahresschrift des instituts für deutsche ostarbeit krakau

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Liegt das zentrale Ostmitteleuropa zwar im Überschneidungsbereicli ozeanischer und kontinentalerKlimazüge, so herrscht in unserem Raumausschnitt der ozeanisch bestimmte Klimacharakternoch durchaus vor. Im nördlichen und südlichen Plattenland, in den echten, fast baumlosenKultursteppen, wird der kontinentale Klimatypus namentlich im winterlichen und sommerlichenWitterungsablauf offensichtlicher; Frühling und Herbst sind dort im allgemeinen vonkürzerer Dauer, die Übergangszeiten mithin weit weniger ausgeprägt.In den Wäldern herrscht abweichend von den übrigen größeren Waldgebieten <strong>des</strong> Generalgouvernementsdie Tanne vor; weniger häufig ist schon die Buche — durch das gesamte Hochlandgebietzieht bekanntlich die NO=Grenze der geschlossenen Verbreitung von Rotbuche, Tanneund Lärche (weiter nordwärts ist deren Auftreten nur noch vereinzelt); — dazu gesellen sichgeringe Bestände von Lärchen und ganz selten auch Eiben4). Die Waldart richtet sich nach Höhenlageund Untergrund. Es wechseln sich im allgemeinen hier ab, von den höchsten nach dentieferen Lagen, Tannen (auf quarzitischen Blockfeldern), Buchen (auf sporadischem Löß),anschließend Lärchen, Eichen, Fichten und endlich (auf sandigen Böden) die bergfußsäumendenKiefern. Mischwaldformationen kommen vor. Teile dieser zentralen Walddistrikte stehen unterNaturschutz.Bis auf die 95 km lange Strecke <strong>des</strong> Weichseldurchbruches säumen Mas Bergland allenthalbendie erwähnten Platten- und Schwellenlandschaften. Zwischen Krakauer Jura und Kielcer Berglandi. e. S. dehnt sich eine in 200— 300 m Höhe liegende weitflächige, nur an ihren östlichenRändern etwas dichter mit Wald durchstandene Plattenzone aus, die sich von beiden Seitennach der Nida hin, als angenäherte hydrographische und geologische Achse, wenig einmuldet.Im SSO durch die Weichsel bzw. tektonisch begrenzt, geht sie im N N W jenseits der oberen Pilicaallmählich in die wartheländischen Niederungen über. Freiliegende Krei<strong>des</strong>edimente (Rgdzinaböden)und spätere Ablagerungen von tertiären Lehmen, Mergeln und Kalken sowie von diluvial-glazialenSanden und Lehmen bestimmen die Bodenverhältnisse. Die Lößdecke, namentlichim Westen der Nida als sehr mächtiger geschlossener Mantel über das Land gebreitet, östlichvon ihr weniger häufig und in größere und kleine dünnere Flecken aufgelöst, milderte jeglicheintensivere Reliefierung und schützte vor schneller Abtragung, so daß die Landschaft weiträumigals monotone buckelige Hochfläche erscheint. Am Westrand, im Verlauf der höheren Aufbiegungder Mulde, wird die höchste Erhebung nördlich Miechow mit 414 m erreicht (Untertunnelungdurch die Bahnstrecke Krakau-J§drzejöw-Kielce). Jenseits der Nida zieht als morphographischesGegenstück NW-SO die 363 m erreichende Schwelle von Pinczow-Stopnica. Die charakteristischenKleinformen der in der Nacheiszeit wieder reaktivierten Karsterscheinungen verschiedenerStadien (z. B. kleine kuppelförmige Gipshügel, die trichterförmigen Bodensenken derDohnen, Höhlen, Bachversickerungen) bringen etwas mehr Abwechslung in das Landschaftsbild,namentheh im lößfreien Gebiet.Die Radomer Platte ist eine Schöpfung <strong>des</strong> diluvialen Inlandeises. Das fast tischebene Landist vornehmlich Grundmoränengebiet. Die Oberflächenformen nehmen hier ein stark gealtertesAussehen an; es fehlen z. B. die den Reiz der Landschaft ausmachenden Seen der nördlicherenMoränengebiete. Wenige Endmoränen mit scharfer Trennung <strong>des</strong> sandigen Vor- undflachkuppigen Hinterlan<strong>des</strong> lassen sich verfolgen. Die Böden sind meist mittelergiehig.II.D IE KULTURLANDSCHAFT1. Zur Entwicklung der Besiedlung und <strong>des</strong> Wirtschaftslebens.In der Entwicklung der Besiedlung und <strong>des</strong> Wirtschaftslebens unterscheiden sich Berglandund Plattenregionen (einschl. Opatower Hochfläche) recht wesentlich. Die urwaldbedeckten*) Vgl. Die natürlichen Landschaftsgmppen im Generalgouvernement, Abb. 2, in: G ra u l, H., Die naturlandschaftlicheGliederung <strong>des</strong> GG. (Zeitschr. f. Erdkunde) X , H. 6, 1942, S. 343.39

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