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vierteljahresschrift des instituts für deutsche ostarbeit krakau

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D A S WESTLICHE MITTELWEICHSELLANDZUR LANDES- UND LANDSCHAFTSKUNDE DES RAUMES ZWISCHEN WEICHSELUND PILICAV O N D R . E R N S T R. F U G M A N N , K R A K A UEs ist notwendig, das zum Beispiel in geschichtlicher, ethnisch-volkspolitischer, auch in allgemeinkultureller und anderer Hinsicht betrachtete Gebiet zwischen mittlerer Weichsel und Pilicavorerst einmal in Grundzügen in seinen natur-und kulturgeographischen Erscheinungendarzustellen. Ihnen kommt <strong>für</strong> die Landschaftsgestaltung, -wertung und Lan<strong>des</strong>planung eineohnehin wichtige Bedeutung zu. Hierbei muß festgestellt werden, daß es sich außerdem, vomMittelgebirge im engeren Sinne abgesehen, um ein von den meisten erdkundlichen Disziplinensehr vernachlässigtes Gebiet handelt.Dle folgenden Darlegungen geben in gedrängter Form eine lan<strong>des</strong>kundliche Gesamtschau, in der die Problematikmanches wichtigen geographischen Teilgebietes nur angedeutet werden kann. Spezialuntersuchungen sind im Gange. -1. Lage und Gliederung <strong>des</strong> GebietesI. DIE NATURLANDSCHAFTZur Erörterung steht die Landschaft1) zwischen dem Pilica-Unterlauf im Norden und demWeichsellauf in der Erstreckung von der Nida- zur Sanmündung im Süden einerseits und derungefähren Wasserscheidegrenze von Warthe und Pilica im Westen und dem Weichselstromm der Erstreckung zwischen San- und Pilicamündung im Osten andererseits. Diese Gebietsabgrenzungentsprichtverwaltungspolitisch ungefähr der Fläche <strong>des</strong> Distrikts Radom (420500 qkmmit 2,9 Mill. Einwohnern). Die Distrikte Krakau, Lublin und Warschau <strong>des</strong> Generalgouvernementssowie die Gaue Wartheland und Oberschlesien (Reichsgebiet) sind politisch Nachbargebiete.Die naturlandschafthch-physiognomischen Merkmale dieses Gebietes sind im Süden und Nordenniedriges, in der Mitte höheres Hügel- und Plattenland, im Norden in Randlage noch ganzgeringer Anteil am Niederungsland <strong>des</strong> Warschauer Beckens. Das zentrale Mittelgebirgsland,landläufig unter dem nur einen Ausschnitt aus ihm wiedergebenden Namen „Lysa Göra“bekannt und besser als Kielcer Bergland2) zu bezeichnen, umfaßt hierbei nur das westwärts derWeichsel sich ausbreitende Gebiet der jenseits <strong>des</strong> Stromes und über die Ostgrenze <strong>des</strong> Generalgouvernementshinaus als Lubliner und Wolhynische Platte sich fortsetzenden zentralpolnischenbzw. Mittelweichselplatte. Um das von SO nach N W ziehende, 400 bis 600 m hohe, im allgemeinenmcht stark reliefierte Kielcer Bergland im engeren Sinne legen sich vorstufenartigniedrigere, waldfreie, sehr sanft schwingende Hügelketten, breite Buckelflächen oder ziemlichtischplatte Tafelländer: die Petrikauer Schwelle im Westen, die Radomer Platte zwischenKamienna und Radomka im Norden, die Kleinpolnische Platte i. e. S. (mit einer muldenartigenEinsenkung im Bereich der Nida) im Süden und Südosten. Die Grenzziehung zwischen Mittel-gebirgsschwelle und Plattenland ist nicht immer scharf durchführbar; Bergland und Flachlandverzahnen sich häufig; zwischen Radomer Platte und Kielcer Bergland wird die Kamiennaherkömmlich als Grenzscheide gewählt.X) Naturlandschaftlicher und verwaltungspolitischer Raumausschnitt sollen sich in unserer Betrachtung weitgehendciccKen.2) Die Benennung dieses Gebietes in der Literatur ist nicht einheitlich. Die <strong>deutsche</strong> Geographie verwendetvorwiegend den Namen „Polnisches Mittelgebirge“ . Diese Bezeichnung geht auf den <strong>deutsche</strong>n Geologen36■ a V T U 1 (! 833) zurück- Häufig gebraucht wird auch der Name „Lysa Göra“ , eine Erhebung von 593m, diejedoch nicht einmal die höchste in der Erstreckung dieser einen Bergkette ist. Polnische Literatur und Kartenverzeichnen „Göry-Swietokrzyskie = Heiligkreuzgebirge, auch „Lysogöry“ = Kahle Berge [zwischen Zagnansk(im Westen) und Slupia Nowa (im Osten)], d. h. regionale Bezeichnungen <strong>des</strong> Gebirges im SO werden auf dasgesamte Bergland übertragen. Es erscheint zweckmäßig, heute den auf den <strong>deutsche</strong>n Geologen F. Roemer (1866)zuruckgehenden Namen „Kielcer Bergland“ einzuführen.

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