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vierteljahresschrift des instituts für deutsche ostarbeit krakau

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B U C H B E S P R E C H U N G E NReinerth, Hans: Vorgeschichte der <strong>deutsche</strong>n Stämme.Germanische Tal und Kultur auf <strong>deutsche</strong>m Boden. —Reichsbund <strong>für</strong> Deutsche Vorgeschichte; Reichsamt <strong>für</strong>Vorgeschichte der NSDAP. 3 Bände. Leipzig und Berlin:Bibliographisches Institut und Herbert Stubenrauch.1940. 3. Band: Ostgermanen und Nordgermanen. 623 S.Geb. Vergriffen.Der Inhall der ersten beiden Bände (1. Band: Urgermanenund Westgermanen, 2. Band: Westgermanen) liegtgrößtenteils außerhalb <strong>des</strong> Raumes <strong>des</strong> Generalgouvernements,weshalb wir uns auf die Berichterstattung überden 3. Band <strong>des</strong> umfangreichen stattlichen Sammelwerkesbeschränken. Prof. Dr. E. P e te rsen behandelt dieB a starn en , deren Entstehung und Herkunft schonfrüher Gegenstand seiner Forschungen gewesen sind.Der Verfasser zeigt die Wurzeln der Frühostgermanenin der germanischen Bronzezeit und umschreibt z. B. diebastamischen Bodenfunde aus Ostpolen und der Ukraine.Dasselbe gilt <strong>für</strong> die skirischen Funde, deren westgermanischerCharakter erkannt wird. Der Wanderweg derFrühostgermanen von der Ostsee zum Schwarzen Meerwird erhärtet. — Prof. Dr. M. J ahn gibt eine erstmalige,weitgespannte Überschau über Ursprung und Zuzugswegder W a n d a len . Er beweist den Weg der Wandalen ausihrer nordjütischen Heimat über die Odermündung nachSchlesien. Auch die Hausforschung wird zur Beweisführungerfolgreich herangezogen. Die Begegnung mitden keltischen Bojern wird gewürdigt. Andrerseits hältJahn auch teilweise eine Ansegelung der Weichselmündungdirekt von der Ostsee her <strong>für</strong> gut möglich. Vonhier und vom Warthegau her zogen die Wandalenweichselaufwärts. „An San und Bug reihen sich dieFundorte wandalischen Gepräges auf und geben unsKenntnis von dem Vordringen der Wandalen bis tiefnach Ostgalizien hinein und bis an die Grenzen vonWolhynien“ . Jahn zeigt die Veränderungen <strong>des</strong> wandalischenSiedlungsgebietes durch die Gotenzüge und dieGotisierung überhaupt. Selbstverständlich schildert erdas Kulturbild vom letzten Jh. vor der Zeitrechnungbis ins 4. Jh. nach der Zeitrechnung, wobei er die Verhältnisseim Generalgouvernement jeweils nur zu streifenvermag. Immerhin weist seine Besiedlungskarte denHauptraum <strong>des</strong> Generalgouvernements den Ostwandalenzu. Einige wertvolle Festpunkte Jahns geben denRahmen <strong>für</strong> weitere Forschungen. — Dr. D. B oh n sa ckbemüht sich um die räumliche Abgrenzung der Burgunden, <strong>für</strong> die uns die schriftlichen Nachrichten indieser Zwischenheimat ziemlich im Stich lassen, aberdie Karte <strong>des</strong> Ptolomäus einen Anhalt bietet. Mit demburgundischen Vorstoß in das Wandalenland sind aucheine Reihe Fundorte im ehemaligen Polen verknüpft.Vor allen Dingen ist es aber Bohnsack gelungen, nebendie Verbreitungskarte vom Ende <strong>des</strong> 1. Jh. vor derZeitrechnung erstmalig die Burgundenkarte <strong>des</strong> 3. und4. Jhs. zu stellen, die allerdings in den Raum zwischenOder und Elbe führt. Alle burgundischen Friedhöfe imWeichselknie brechen etwa um 200 nach der Zeitrechnungab. Die Gepiden haben sie verdrängt. Hierwie in allen diesen Aufsätzen wird das Stammesschicksalbis zur Völkerwanderungszeit verfolgt, in diesem Fallebis zum Untergang der Burgunden. — Dr. G. M üller-Kuales hat das Kapitel über die G oten geschrieben.Es wird allgemein bedauert, daß gerade über die Gotenin der Ostseeheimat, d. h. in Skandinavien und imWeichselmündungsgebiet, so wenig vom Verfasser ausgesagtwird. Allerdings war das Buch von R. Schindler.Did Besiedlungsgeschichte der Goten und Gepiden imunteren Weichselraum (Quellenschr. z. ostdeutsch. VorundFrühgeschichte. Bd. 6, 1940), noch nicht erschienenund <strong>des</strong>sen Forschungen noch nicht zugänglich, auchscheinen C. Engels neue Perspektiven vom Autor nochnicht erfaßt worden zu sein. Da<strong>für</strong> entwirft er von denGoten in Südrußland, in Siebenbürgen und Pannonien,in Italien und Spanien ein reicheres Bild, wie auch dasGepidenreich gesondert behandelt wird. — Unter demKapitel „Nordgermanen“ schildert Prof. Dr. W. LaB aum e die W ik in g e r, wobei er seinen Beitrag nach<strong>deutsche</strong>n Ländern und Landschaften gliedert. Uns interessierthier besonders das Weichselland, Ostpreußen undder Warthegau. Das reiche Fundmaterial und die Namenforschungzeigen, daß die Wikinger nicht nur hier Handeltrieben, sondern selbst im Osten ansässig waren. „Allediese Tatsachen weisen in e in e Richtung. Sie lassen einenwesentlichen wikingischen Einfluß auf den Staat derersten Piasten erkennen“ .Dr. R. S trö b e l bereichert den 3. Band mit einer Stammeskarteund einer weitschichtigen Stammestafel. UmfangreicheVerzeichnisse schließen das große Sammelwerk,<strong>des</strong>sen Zustandekommen Prof. Dr. H. R e in e r thzu verdanken ist, in brauchbarer und vorbildlicherWeise ab.A lfr e d R o s e n b e rg schickt dem würdigen Gemeinschaftswerkein Geleitwort voraus, das folgendermaßenschließt: Das vorliegende große Werk ist ein Ergebnisder Forschungsarbeiten der letzten Jahrzehnte. Es solldem <strong>deutsche</strong>n Volk ein Bild aus jener Zeit vermitteln,in der die leiblichen und charakterlichen Grundlagenseines Daseins gelegt und vorgebildet wurden. Für dienationalsozialistische Erziehung aber wird diese großeGemeinschaftsarbeit von bleibendem Werte sein.Prof. Dr. W . RadigKeyser, Erich: Bevölkerungsgeschichte Deutschlands.2. erweiterte Auflage. Leipzig: Verlag von S. Hirzel.1941. 459 S.In zweiter erweiterter Auflage liegt dieses bei seinemersten Erscheinen stark beachtete Buch <strong>des</strong> DanzigerBevölkerungswissenschaftlers vor. Keyser betont (S. 2),daß a lle in die Geschichtswissenschaft imstande ist,die Frage nach dem Wesen und Wert <strong>des</strong> <strong>deutsche</strong>nVolkes zu beantworten. Dieser Ausspruch zeigt, daßKeyser sein Buch als H is to r ik e r geschrieben hat und53

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